Niederösterreich & Burgenland: die Gemeinden der blauen Nationalratsabgeordneten
Nachdem die FPÖ neuerdings nach jeder Wahl, bei der sie verliert, behauptet, sie habe sich stabilisiert, haben wir uns angesehen, wie stabil jene Gemeinden geblieben sind, in denen die blauen Nationalratsabgeordneten wohnen und teilweise auch kandidiert haben.
Furios stabilisiert hat sich mit einem Verlust von fast 13%-Punkten die FPÖ von Christian Lausch in Hollabrunn, der jetzt gerade noch ein Mandat übrig bleibt. Da kann sich der künftige Herr Ex-Gemeinderat auf sein Bezirksratsmandat, das er nebenbei in Wien-Liesing innehat, konzentrieren. Auch der baldige Ex-Generalsekretär Hafenecker kann sich über ein stabiles Minus von 7,2%-Punkten freuen, ähnlich wie Peter Schmiedlechner über seine minus 7,1%-Punkte.
Die beiden burgenländischen Nationalratsabgeordneten Hofer und Ries fahren stabile minus 5,3 und 5,6%-Punkte in ihre Ortsparteigarage. Bescheidener verloren die Ortsgruppen von Edith Mühlberghuber und Alois Kainz, untertroffen noch von Purkersdorf, der Heimatgemeinde des besten Innenministers aller Zeiten, Herbert Kickl. Aber bei einer Ausgangslage von knapp über 4% war auch nicht mehr so viel zu verlieren.
Nur Michael Schnedlitz darf sich über einen Zugewinn von 2,4%-Punkten freuen. Er hat damit gute Chancen, neben seinem Nationalratsmandat multifunktionell weiter auch Vizebürgermeister und Stadtrat spielen zu dürfen.

Einzelfälle – ein Mandat
Im Korneuburger Gemeinderat darf der verhinderte Richter am Bundesverwaltungsgericht Hubert Keyl künftig ein Solo abliefern, seine FPÖ verlor eines von bisher zwei Mandaten und landete bei 4,4%. Gattin Lily geht leer aus und kann sich voll ihrem Job im blauen Parlamentsklub widmen.
Auch in Melk, wo der Einzelfallscore drei von sechs beträgt, wird die FPÖ nur mehr mit einem Mandatar, nämlich Thomas Gruber (Like für Schwarze Sonne), vertreten sein, für die Orts-FPÖ gab’s ein Minus von 7,4% auf 6,2%.
Nachdem sich der Loosdorfer Kurzzeitobmann Manuel Lambeck durch ein Hitlergruß-Video selbst vorzeitig aus dem Spiel genommen hatte, legte die örtliche FPÖ gestern 3,8%-Punkte ab und landete bei 7,3% und einem Mandat. Auch Tulln mit Andreas Bors reiht sich in die Einmandatsgemeinden ein: Dort verlor die FPÖ 2,3%-Punkte und mit 4,2% eines ihrer bisherigen zwei Mandate.
Gar kein Mandat erhielt die FPÖ Eichgraben, die als Duo mit dem Ehepaar Gleitsmann angetreten war: Sie flog mit nur 2,1% hochkant aus dem Gemeinderat. Da hatte auch eine Distanzierung von der Bundespartei nichts mehr geholfen. Alfred und Christine Gleitsmann waren zuvor besonders durch ihre Hasspostings aufgefallen, wie „FPÖ Fails“ mehrfach aufzeigte. Frau Gleitsmann musste sich deshalb vor Gericht verantworten – der Prozess endete mit einer Diversion.

Die Ausgeschlossenen
In Blindenmarkt, wo der geschasste Ex-FPÖ-Klubobmann im Landtag Martin Huber (Geburtstagsgrüße am 20. April) mit einer eigenen Liste antrat und damit die lokale FPÖ in die Luft sprengte, gab’s naturgemäß nullkommanix für die Blauen und 23,1% für Hubers „Plan B“. Mit der FPÖ hatte er 2015 noch über 30% geholt.
In Amstetten hatte die FPÖ ihre gesamte Fraktion rund um ihre Einzelfallsaushängeschilder Brigitte Kashofer und Bruno Weber ausgeschlossen. Die traten mit der eigenen Liste „AlfA – Alternative für Amstetten“ an, waren aber weniger erfolgreich als ihr deutsches Vorbild AfD und müssen sich nun mit nur 83 Stimmen in die Politpension verabschieden. Einen Dank richtete Kashofer an die blaue Bezirksparteiobfrau Mühlberghuber: „Speziell möchten wir der Frau Noch-NR Edith Mühlberghuber gratulieren, weil sie gemeinsam mit Alexander Schnabel die FPÖ Amstetten fast zu einem ‚weißen Fleck‘ gemacht hat.“ Die FPÖ rutschte von knapp 17% auf 5,5% ab und ist nur mehr mit zwei Mandaten im Amstettner Gemeinderat vertreten.

Strache versus Hofer: Besten Dank!
