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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Lesezeit: 6 Minuten

Melk: 3 FPÖ-Kandidaten mit braunen Geschichten

Die FPÖ Melk schafft es, mit sechs Män­nern auf den ers­ten sechs Plät­zen für die Gemein­de­rats­wahl 2020 anzu­tre­ten. Das müs­sen wohl die­se Frau­en­be­schüt­zer sein, die dafür sor­gen, dass die Mel­ker Frau­en sicher vom Ein­kau­fen an den hei­mi­schen Herd kom­men. Gleich drei von den sechs schei­nen auch einen spe­zi­el­len Zugang zu unse­rer Geschich­te zu haben: Der eine likt eine „Schwar­ze Son­ne“, der zwei­te fin­det, das sei kein Gemein­de­rats­the­ma und will erst dann vom Natio­nal­so­zia­lis­mus reden, wenn ein wah­res Bekennt­nis zum Anti­kom­mu­nis­mus vor­liegt. Und der drit­te will den „Natio­na­len Wider­stand“ mobi­li­sie­ren, mag Neo­na­zi-Sei­ten und Neonazi-Bands.

24. Jan. 2020

Das Set­ting am 16. Jän­ner 2020: Öffent­li­che Dis­kus­si­on der Spit­zen­kan­di­da­tIn­nen für den Gemein­de­rat in Melk. Am Podi­um: Der ÖVP-Bür­ger­meis­ter, SPÖ, Grü­ne und mit Josef Sulz­ber­ger, der Lis­ten­vier­te der FPÖ, der den Spit­zen­kan­di­da­ten Tho­mas Gru­ber denk-wür­dig vertrat.

Nach etwa 45 Minu­ten Dis­kus­si­on­zeit (1) fragt der Mode­ra­tor nach der Affä­re Mar­tin Huber, jenem ehe­ma­li­gen frei­heit­li­chen Klub­chef im nie­der­ös­ter­rei­chi­schen Land­tag, der just an einem 20. April einen „Herz­li­chen Glück­wunsch an jene die heu­te Geburts­tag haben“ auf Face­book depo­nier­te und dafür in der FPÖ sei­nen Hut neh­men muss­te. Wei­ters The­ma: der abwe­sen­de FPÖ-Spit­zen­kan­di­dat Tho­mas Gru­ber, der zusam­men mit ande­ren blau­en Kunst­fans der spe­zi­el­len Art – Karl Helm (Loos­dorf), Ste­fan Koch (Hof­amt Pri­el) und Ernst Sutt­ner (Göl­lers­dorf) – ein tisch­le­ri­sches „Kunst­werk“ mit Schwar­zer Son­ne und Irm­in­sul gelikt hat­te. „‚Ich habe nur die künst­le­ri­sche Arbeit eines Bekann­ten, den ich sehr schät­ze, beur­teilt‘, betont Helm. Melks Gemein­de­rat Tho­mas Gru­ber weist die Vor­wür­fe ent­schie­den zurück: ‚Es ist völ­lig absurd, mich ins Nazi-Eck zu stel­len. Ich wer­de mich gegen die­se Unter­stel­lun­gen zur Wehr set­zen.’“ (noen.at, 24.9.19)

Martin Hubers Geburtstagswünsche am 20. April
Mar­tin Hubers Geburts­tags­wün­sche am 20. April

In der NÖN-Dis­kus­si­on schaf­fen es alle Kan­di­da­tIn­nen, ein kla­res Bekennt­nis gegen brau­ne Umtrie­be abzu­le­gen, nur einer nicht: der FPÖ-Kan­di­dat Sulz­ber­ger. Denn der betont, Gru­bers Sym­pa­thie für die „Schwar­ze Son­ne“ sei kein Gemein­de­rats­the­ma und über­haupt: „Wenn man jetzt sagt ‚Schwar­ze Son­ne’ – vie­le die­ser Zei­chen, es wird so getan, als wür­den die­se Zei­chen erst unterm Natio­nal­so­zia­lis­mus ent­stan­den sein. Die­se Zei­chen gehen auf die Jung­stein­zeit zurück [Reak­tio­nen aus dem Publi­kum]– jo, is jo so, jo sicha.“ Sulz­ber­ger bleibt uns schul­dig, woher er die­sen Unsinn bezo­gen hat, aber auf die Fra­ge, war­um man sich so schwer tue, sich von die­sem The­ma abzu­gren­zen, wird er selbst zum Zeug­nis für die The­se des Mode­ra­tors. „Die Zei­chen kön­nen ja nichts dafür, dass sie der Natio­nal­so­zia­lis­mus gebraucht hat. Wenn man jetzt von Opfer­zah­len her­geht, dann könn­te man den fünf­za­cki­gen Stern, den die Sowjet­uni­on und vie­le sozia­lis­ti­schen Län­der haben und Ame­ri­ka auch her­an­zie­hen.“ Da hät­ten wir doch wie­der die Schuld­ab­wehr gepaart mit Anti­kom­mu­nis­mus und Anti­ame­ri­ka­nis­mus. Das kommt uns irgend­wie bekannt vor, wenn wir an die brau­ne Lite­ra­tur und die Stamm­ti­sch­ar­gu­men­te der Täter­ge­nera­ti­on den­ken. 

Nach­dem wir mit Sulz­ber­ger geklärt hät­ten, dass Gru­bers „Schwar­ze Son­ne“ ganz unver­däch­tig aus der Jung­stein­zeit stammt und eine Distan­zie­rung von den Mord­ta­ten des Natio­nal­so­zia­lis­mus dem Kan­di­da­ten auf Platz vier nicht über die Lip­pen kommt, weil er lie­ber über den „fünf­za­cki­gen Stern“ reden will und das gan­ze über­haupt kein Gemein­de­rats­the­ma sei und viel­leicht dann „wenn ein wah­res Bekennt­nis zum Anti­kom­mu­nis­mus vor­liegt“, gehen wir zum sechst­ge­reih­ten auf der Mel­ker Lis­te: Niklas Mai­er. Der will, so lesen wir im Wahl­fol­der, die „direk­te Demo­kra­tie för­dern“. Ken­nen wir von den Frei­heit­li­chen, nen­nen sie auch Volks­wil­len, wobei unter „Volk“ natür­lich nur das „ein­hei­mi­sche“ gemeint ist, „die Sep­pis, die Pep­pis, die Wal­ters, die Geralds“ (© Harald Vilims­ky). 

Niklas hat zwar sei­nen Face­book-Account inzwi­schen etwas auf­ge­räumt, aber er ist uns schon im August 2018 auf­ge­fal­len, als wir sei­nen Namen als Fan der Neo­na­zi-Sei­ten „Thing-Kreis The­mar“ und „Unwi­der­steh­lich Öster­reich“ ent­deckt hat­ten. Der thü­rin­gi­sche „Thing-Kreis“ ist hier­zu­lan­de eher unbe­kannt, aber der Fein­spitz Niklas aus Nie­der­ös­ter­reic, der scheint sich aus­zu­ken­nen; das Thing-Kreis-Füh­rungs­duo Ange­la Schal­ler und Axel Schl­im­per bewegt sich unver­hoh­len in einer Gemein­schaft von Holo­caust­leug­nern und ließ auch auf der inzwi­schen gelösch­ten Face­book-Sei­te kei­ne Zwei­fel offen, wo ihr „Kreis“ ideo­lo­gisch zu ver­or­ten ist.

Niklas Maier Fan von "Thing-Kreis Themar"
Niklas Mai­er Fan von „Thing-Kreis The­mar” (Screen­shot 22.8.18)
Niklas Maier Fan von "Unwiderstehlich Österreich"
Niklas Mai­er Fan von „Unwi­der­steh­lich Öster­reich” (22.8.18)

Aber Mai­er ist auch Fan von „Unwi­der­steh­lich“, über die wir 2017 berich­tet hatten:

Die Grup­pe ver­tritt offen ras­sen­theo­re­ti­sche sowie anti­se­mi­ti­sche Posi­tio­nen, pro­pa­giert Gewalt als poli­ti­sches Mit­tel und lehnt die Demo­kra­tie ab. „Unwi­der­steh­lich“ „beken­net sich zum Deutsch­tum“ und sieht Frau­en allem vor­an als Müt­ter, die für den „Erhalt unse­rer Art“ zu sor­gen haben. Hit­ler ist für sie „ein gro­ßer Sozi­al­re­vo­lu­tio­när“, die ame­ri­ka­ni­sche Neo­na­zi-Sei­te „The Dai­ly Stor­mer“ eine „judeo-kri­ti­sche Infor­ma­ti­ons­platt­form“. Und am 8. Mai, dem Tag der Befrei­ung vom Natio­nal­so­zia­lis­mus titeln sie „Wir kapi­tu­lie­ren nie“. Kurz­um: Sie erfül­len jedes denk­ba­re Kri­te­ri­um des Neonazismus.

Da passt dazu, dass sich Mai­er, der 2018, als wir sei­nen FB-Account durch­stö­ber­ten, gera­de beim Bun­des­heer war, auch sich selbst zum Kampf beru­fen sah: „Wann mobi­li­siert sich der Natio­na­le Wider­stand in Öster­reich? Erst dan wen es in Wien so aus­sieht wie in Ham­burg ? Wir soll­ten etwas tun bevor es so weit ist !“, pos­tet Mai­er in die eben­falls sehr ein­schlä­gi­ge FB-Grup­pe „Frei­heit­li­che Wider­stands­be­we­gung“. Auf das Bedau­ern von Rena­te, „es gibt bei uns kei­ne Männer…..nur Angst­ha­sen…..!!!“, repli­ziert der damals 20-jäh­ri­ge wacke­re Niklas: „Ja trau­rig alle die bereit dafür sind dür­fen mich ger­ne adden“ 

Niklas Maier im "Nationalen Widerstand"
Niklas Mai­er im „Natio­na­len Wider­stand” (Screen­shot 22.8.18)

Niklas mag, wie er uns via Pos­tings aus 2019 wis­sen lässt, nicht nur Neo­na­zi-Sei­ten, son­dern scheint auch ein Fai­ble für Neo­na­zi-Bands zu haben, dar­un­ter „Lei­chen­zug“, „Burz­um“ und die immer wie­der mit Rechts­extre­mis­mus­vor­wür­fen kon­fron­tier­te Band „Varg“.

Niklas Maier teilt Neonazi-Bands
Niklas Mai­er teilt Neonazi-Bands

Da wäre zudem ein Por­trät vom jun­gen Niklas, samt Runen, Baum und Rabe. Aber damals war er viel­leicht noch unschul­di­ger Har­ry Pot­ter-Fan und ist erst danach in eine etwas fal­sche Rich­tung abge­bo­gen – viel­leicht in die Jung­stein­zeit Mar­ke Sulzberger.

Niklas Maier und die Runen
Niklas Mai­er und die Runen (Screen­shot 22.8.18)
FPÖ Melk für Gemeinderat 2020: Platz 1 Thomas Gruber, Platz 4 Josef Sulzberger, Platz 6 Niklas Maier
FPÖ Melk für Gemein­de­rat 2020: Platz 1 Tho­mas Gru­ber, Platz 4 Josef Sulz­ber­ger, Platz 6 Niklas Mai­er (Quel­le: FB FPÖ Melk)

Die FPÖ will den Fall intern prü­fen, wie es im Stan­dard heißt, der unse­re Recher­chen auf­ge­grif­fen und nach­ge­fragt hat. Die Mel­ker und Mel­ke­rin­nen soll­ten die Kandidat*innen schnel­ler prü­fen, näm­lich bevor sie am Sonn­tag ihren Gemein­de­rat wählen.

Update 25.1.: Der FB-Account von Niklas Mai­er ist offline.

➡️ Bericht der Nie­der­ös­ter­rei­chi­schen Nach­rich­ten (24.2.20; Pay­wall): Schon wie­der ein „Ein­zel­fall“ um FPÖ im Bezirk Melk

1 Video abruf­bar unter https://www.facebook.com/spoe.melk/videos/466703737333541 (ab 49′30″)

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Schlagwörter: FPÖ | Neonazismus/Neofaschismus | Niederösterreich | Rechtsextremismus | Unwiderstehlich

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