Lesezeit: 9 Minuten

Mölzers „Zur Zeit“:  Heldenepos über einen faschistischen Massenmörder

Wäh­rend Andre­as Möl­zer durch ver­schie­de­ne TV-Sen­­dun­­gen tin­gelt und sich wie gewohnt als Grand­sei­gneur des „natio­nal-libe­ra­­len“ Lagers insze­niert, wird in sei­ner Wochen­zei­tung „Zur Zeit“ jener faschis­ti­sche Dik­ta­tor, der die Betei­li­gung Rumä­ni­ens am Holo­caust orga­ni­sier­te, aus­schließ­lich mit posi­ti­ven Wor­ten beschrie­ben. Das Blatt erhält trotz zahl­rei­cher Ent­glei­sun­gen wei­ter­hin jähr­lich öffent­li­che För­der­gel­der. Andre­as Möl­zer wird die­ser Tage immer wieder […]

29. Mai 2019

Andre­as Möl­zer wird die­ser Tage immer wie­der in unter­schied­li­chen TV-For­ma­ten zu den Frei­heit­li­chen befragt. Im ORF erst vor ein paar Wochen etwa zur Cau­sa um die Iden­ti­tä­ren, jetzt zum Aus­schei­den der FPÖ aus der Regie­rung. Und beson­ders absurd: Zwi­schen die­sen Ereig­nis­sen im Kul­tur­for­mat „Erle­sen“. Auch Puls 4 lädt Möl­zer regel­mä­ßig in sei­ne Sen­dun­gen ein, zuletzt vor weni­gen Tagen, als der Miss­trau­ens­an­trag gegen­über Sebas­ti­an Kurz zur Debat­te stand.

Möl­zers Prä­senz über­rascht nicht nur – schließ­lich hat er kei­ner­lei Funk­ti­on in sei­ner Stamm­par­tei –, son­dern ist auch pro­ble­ma­tisch. So wird etwa im „Report Spe­zi­al“ zur Regie­rungs­kri­se Möl­zer zum The­ma „Ein­zel­fäl­le“ in der FPÖ sei­tens des ORF ernst­haft mit dem Satz anmo­de­riert: „Selbst dem frü­he­ren FPÖ-Par­tei­vor­den­ker Andre­as Möl­zer ist man­ches zu viel.“ Das scheint vor dem Hin­ter­grund von Möl­zers rechts­extre­mer publi­zis­ti­scher Tätig­keit und der wahr­lich per­ma­nen­ten Pro-FPÖ-Pro­pa­gan­da in „Zur Zeit“ gera­de­zu jen­sei­tig. Das Blatt hat nicht nur kei­nen der soge­nann­ten „Ein­zel­fäl­le“ aus den Rei­hen der Frei­heit­li­chen kri­tisch kom­men­tiert, son­dern ist viel­mehr zu deren Ver­tei­di­gung oder Baga­tel­li­sie­rung ange­tre­ten. Aber nicht nur das: „Zur Zeit“ lie­fert selbst regel­mä­ßig Ent­glei­sun­gen, die ein zutiefst anti­de­mo­kra­ti­sches Welt­bild ent­lang völ­ki­scher Ideo­lo­ge­me klar her­vor­tre­ten las­sen. Nicht sel­ten wird das anhand von his­to­ri­schen, mit­un­ter weni­ger bekann­ten The­men aus­buch­sta­biert. Um ein kras­ses und aktu­el­les Bei­spiel aus Möl­zers Blatt geht es im Folgenden.

„Zur Zeit“ verwendet Bildmaterial einer Holocaustleugner-Website

Mit einem Arti­kel in der Aus­ga­be 15 (April 2019) dürf­te ein wei­te­rer Tief­punkt erreicht sein.

Cover Zur Zeit 15/2019: Während ZZ dem Massenmörder Antonescu huldigt, erregt sich "Zur Zeit", dass Linksextreme den "Maoisten-Terror" bejubeln würden
Cover Zur Zeit 15/2019: Wäh­rend ZZ dem Mas­sen­mör­der Anto­nes­cu hul­digt, erregt sie sich, dass Links­extre­me den „Mao­is­ten-Ter­ror” beju­beln würden

Erich Kör­ner-Laka­tos, ein regel­mä­ßi­ger Autor von „Zur Zeit“, fabu­liert unter dem bizar­ren Titel „Ion Anto­nes­cu im Glück“ ein kur­zes Lob­lied auf den faschis­ti­schen Dik­ta­tor Rumä­ni­ens, unter des­sen Herr­schaft hun­dert­tau­sen­de Juden und Jüdin­nen ermor­det wur­den. Zudem ver­wen­det der Arti­kel ein Foto von Anto­nes­cu, das von der eng­lisch­spra­chi­gen Web­site „Affir­ma­ti­ve Right“ (1) stammt; dort wird nicht nur eine offen anti­se­mi­ti­sche und ras­sis­ti­sche Ideo­lo­gie ver­tre­ten, son­dern mit­un­ter auch der Holo­caust geleug­net bzw. rela­ti­viert. Auf dem Foto, eine Bild­mon­ta­ge, dem der Hin­ter­grund mit den füh­rer­grü­ßen­den Men­schen hin­zu­ge­fügt wur­de, trägt der Mas­sen­mör­der Anto­nes­cu ein Hakenkreuz-Emblem.

Bild von Antonescu aus "Affirmative Right" (Zur Zeit, 15/2019)
Bild von Anto­nes­cu aus „Affir­ma­ti­ve Right” (Zur Zeit, 15/2019)

Bereits der ers­te Satz des Texts auf der betref­fen­den Web­site lässt kei­ne Zwei­fel mehr dar­über zu, mit was man es hier zu tun hat: „Adolf Hit­ler, weit davon ent­fernt der ‚extre­me Radi­ka­le’ zu sein, als der er oft­mals por­trä­tiert wird, hat sich an Schlüs­sel­stel­len sei­ner Kar­rie­re recht häu­fig mit kon­ser­va­ti­ven und Estab­lish­ment-Ele­men­ten zusam­men­ge­tan.   

Website "Affirmative Right" mit Text „Adolf Hitler, far from being an 'extreme radical', as he is often portrayed, quite frequently sided with Conservative and establishment elements at key points in his career." (Antonescu inkl. Hakenkreuz – hier handelt es sich um eine Bildmontage, die "Zur Zeit" übernommen hat)
Web­site „Affir­ma­ti­ve Right” mit Text „Adolf Hit­ler, far from being an ‚extre­me radi­cal’, as he is often por­tray­ed, quite fre­quent­ly sided with Con­ser­va­ti­ve and estab­lish­ment ele­ments at key points in his care­er.” (Anto­nes­cu inkl. Haken­kreuz – hier han­delt es sich um eine Bild­mon­ta­ge, die „Zur Zeit” über­nom­men hat)

Als Bei­spiel von Hit­lers „inhä­ren­tem Kon­ser­va­tis­mus“ gilt dem (anony­men) Autor auch die Tat­sa­che, dass er Ion Anto­nes­cu unter­stütz­te, denn die­ser sei ein „mode­ra­ter Natio­na­list mit rela­tiv ’sanf­ten’ anti­se­mi­ti­schen Ansich­ten“ gewe­sen.   

Laut dem Text wen­de­ten sich die 1940 ein­set­zen­den anti­se­mi­ti­schen Ent­eig­nun­gen gegen eine „extrem rei­che und mäch­ti­ge jüdi­sche Min­der­heit“. Die­se Ver­bre­chen (die der sys­te­ma­ti­schen Ermor­dung vor­an­ge­gan­gen sind) ver­gleicht der Text mit spä­te­ren anti-ras­sis­ti­schen Poli­ti­ken in afri­ka­ni­schen Staa­ten, womit der anti­se­mi­ti­sche Ter­ror unmiss­ver­ständ­lich als Wider­stands­akt des „Vol­kes“ bejaht wird. Die sys­te­ma­ti­sche Ermor­dung von Juden und Jüdin­nen ab 1941 fin­det in dem wahn­wit­zi­gen Text selbst­ver­ständ­lich kei­ne Erwäh­nung. 

Website "Affirmative Right" mit Text: "One of the policies of the new government was the Romanianization of property, which essentially meant taking it away from the extremely rich and powerful Jewish minority. This was a policy not dissimilar to the attempts made by African states like Zimbabwe and South Africa in more recent times to boost Black control of the economy."
Web­site „Affir­ma­ti­ve Right” mit Text: „One of the poli­ci­es of the new govern­ment was the Roma­nia­niza­ti­on of pro­per­ty, which essen­ti­al­ly meant taking it away from the extre­me­ly rich and powerful Jewish mino­ri­ty. This was a poli­cy not dis­si­mi­lar to the attempts made by Afri­can sta­tes like Zim­bab­we and South Afri­ca in more recent times to boost Black con­trol of the economy.”

Der Holocaust in Rumänien

Ion Anto­nes­cu war nicht nur ein oppor­tu­nis­ti­scher Kol­la­bo­ra­teur des Nazi­re­gimes, son­dern auch ein Anti­se­mit und ein akti­ver Akteur der Men­schen­ver­nich­tung. Eine Auf­ar­bei­tung die­ser Ver­bre­chen durch eine inter­na­tio­na­le Kom­mis­si­on von His­to­ri­ke­rIn­nen unter der Lei­tung von Elie Wie­sel gab es erst 2004. Der Abschluss­be­richt kommt zu dem Ergeb­nis, dass sich das Anto­nes­cu-Regime vor­sätz­lich am Holo­caust betei­ligt hat und für die Ermor­dung von 280 000 bis 380 000 rumä­ni­schen und ukrai­ni­schen Juden und Jüdin­nen, sowie etwa 20 000 Roma und Sin­ti ver­ant­wort­lich ist. Der sys­te­ma­ti­schen Tötung im rumä­ni­schen Besat­zungs­ge­biet Trans­nis­tri­en (und durch Todes­mär­sche in die­ses Gebiet) gin­gen Pogro­me und Mas­sa­ker, vor allem in Bes­sa­ra­bi­en und der Buko­wi­na, vor­an.  

Trotz der selek­ti­ven Bear­bei­tung der NS-Ver­bre­chen in Euro­pa, in der Rumä­ni­en tat­säch­lich beson­ders lan­ge unter­be­leuch­tet blieb, han­delt es sich bei dem Aus­maß der dor­ti­gen Ver­bre­chen selbst­ver­ständ­lich nicht um ein Geheim­wis­sen, das erst nach dem Jahr 2000 ent­hüllt wur­de. So bezieht sich der Abschluss­be­richt der Wie­sel-Kom­mis­si­on von 2004 etwa auf den His­to­ri­ker Raul Hil­berg, des­sen Stan­dard­werk zur Ver­nich­tung der euro­päi­schen Juden und Jüdin­nen aus den 1960er Jah­ren stammt. Zitiert wird der Satz (2): „Außer Deutsch­land war kein ande­res Land in Juden­mas­sa­ker sol­chen Aus­ma­ßes ver­strickt.“ (Hil­berg 2016, S. 812) Hil­berg beschreibt die rumä­ni­sche Zusam­men­ar­beit mit den Nazis als eine „Mix­tur aus Destruk­ti­vi­tät und Oppor­tu­nis­mus“. Das Resul­tat davon war ein „bei­spiel­lo­ses Regis­ter anti­jü­di­scher Aus­schrei­tun­gen“ (ebd., S. 813).  

Auch Han­nah Are­ndt hat bereits 1964 in ihrem Buch zum Pro­zess gegen Adolf Eich­mann in Isra­el die her­aus­ra­gen­de anti­se­mi­ti­sche Bar­ba­rei in Rumä­ni­en unter Antoens­cu beschrie­ben. Sie zitiert sogar Hit­ler, der im August 1941, also kurz nach dem Befehl zur „End­lö­sung“, zu Goeb­bels gesagt habe, dass „ein Mann wie Anto­nes­cu in die­ser Fra­ge viel radi­ka­ler vor­geht, als wir es bis­her getan haben“ (Hit­ler zit. nach Are­ndt 2017, S. 297). Wie Hil­berg ver­weist auch sie auf die Mix­tur aus orga­ni­sier­tem Ver­nich­tungs­wahn und jenem kor­rup­ten Oppor­tu­nis­mus, der Geld dar­an ver­dien­te Juden und Jüdin­nen sich frei­kau­fen zu lassen.

Are­ndt hält den extre­men Zynis­mus der rumä­ni­schen Mör­der fol­gen­der­ma­ßen fest:

„Anto­nes­cu war von Anfang bis zum Ende nicht eigent­lich ‚radi­ka­ler’ als die Nazis (wie Hit­ler mein­te), son­dern eigen­ar­ti­ger­wei­se der deut­schen Ent­wick­lung immer um eine Fuß­län­ge vor­aus. Als ers­ter mach­te er sei­ne Juden staa­ten­los, und er hat­te sie in aller Öffent­lich­keit abschlach­ten las­sen, als die Nazis noch vor­sich­tig aus­pro­bier­ten, wie weit man gehen kön­ne. Er ver­fiel auf die Idee, Juden zu ver­kau­fen, ein reich­li­ches Jahr frü­her als Himm­ler auf sein ‚Blut-gegen-Ware’-Geschäft, und er ende­te damit, wie Himm­ler schließ­lich auch, daß er die gan­ze Ange­le­gen­heit abblies, als sei sie eine bedau­er­li­che Fehl­leis­tung gewe­sen.“  (ebd., S. 300)  

Kurz­um: Das Anto­nes­cu-Regime war mit­nich­ten ein pas­si­ver NS-Satel­li­ten­staat, son­dern aktiv und eigen­stän­dig am Ver­nich­tungs­pro­gramm der Nazis betei­ligt.  

Erich Körner-Lakatos zu Antonescu

Zurück zu „Zur Zeit“ (3). Dort fin­det Kör­ner-Laka­tos aus­schließ­lich posi­ti­ve Töne für den faschis­ti­schen Mas­sen­mör­der und Nazi-Kol­la­bo­ra­teur Anto­nes­cu. Kein Wort über die Ermor­dung von Juden, Jüdin­nen und Roma, dafür der Hin­weis, dass Anto­nes­cu „wegen sei­ner gerad­li­ni­gen Hal­tung beim Volk über­aus beliebt“ gewe­sen sei. Kör­ner-Laka­tos knüpft an den belieb­ten Anti-Deka­denz-Dis­kurs der extre­men Rech­ten an, wenn er wei­ter erklärt: „Ion Anto­nes­cu ist für die ein­fa­chen Men­schen im Land gera­de­zu ein Anti­po­de zum ver­kom­me­nen Leben der fran­ko­phi­len Buka­res­ter Ober­schicht.

Dass das faschis­ti­sche Rumä­ni­en ab der Macht­über­nah­me von Anto­nes­cu ein NS-Satel­lit (und dem­entspre­chend ein Akteur der NS-Ver­nich­tungs­po­li­tik) war, klingt bei Kör­ner-Laka­tos ledig­lich in euphe­mis­ti­schen Tönen an: „Deutsch-rumä­ni­sche Ach­se: Christ­li­che und kon­ser­va­ti­ve Kräf­te genos­sen Rücken­de­ckung aus Deutsch­land“, heißt es neben dem Bild von der brau­nen Web­site. 

Es ist unge­heu­er­lich, NS-kol­la­bo­rie­ren­de Faschis­ten als „christ­li­che und kon­ser­va­ti­ve Kräf­te“ zu bezeich­nen. Das Lob­lied endet bei den frü­hen poli­ti­schen Erfol­gen des Füh­rers Anto­nes­cu: „Der neue Staats­füh­rer (Con­du­ca­torul al Sta­tu­lui Roman) geht ener­gisch ans Werk.

Textstellen zu Antonescu (Zur Zeit 15/2019)
Text­stel­len zu Anto­nes­cu (Zur Zeit 15/2019)

Dass Hit­ler ein wah­rer Anto­nes­cu-Fan war, wuss­te Kör­ner-Laka­tos übri­gens, denn er hat erst vor Kur­zem, in der „Zur Zeit“-Ausgabe 13, eini­ge wohl­mei­nen­de Hit­ler-Zita­te zu Anto­nes­cu wie­der­ge­ge­ben (4). Die­se stam­men aus dem Buch „Hit­lers Tisch­ge­sprä­che im Füh­rer­haupt­quar­tier“ von Hen­ry Picker. Kör­ner-Laka­tos gibt sie im Wesent­li­chen ein­fach wie­der, „kri­tisch“ ein­ge­bet­tet ledig­lich durch die Ansa­ge, dass die „Tisch­ge­sprä­che“ „Ein­bli­cke in die ver­que­re völ­ki­sche Gedan­ken­welt Adolf Hit­lers“ geben wür­den. So ver­quer dürf­ten sie ihm gar nicht vor­kom­men, denn im Unter­ti­tel zu sei­nem Arti­kel heißt es mild zu Hit­ler: „Ein Kind sei­ner Zeit im Urteil über ande­re Völ­ker.“ Die Mil­de im Umgang mit Hit­lers Wahn­vor­stel­lun­gen stei­gert sich dann bis zu einem Punkt, wo man sich ein Witz­chen gönnt: Anschlie­ßend an das Hit­ler-Zitat, „Anto­nes­cu ist von allen unse­ren Ver­bün­de­ten der abso­lut bedeu­tends­te Kopf“, fügt Kör­ner-Laka­tos den Satz, „Wenn das der Duce wüss­te!“ (gemeint ist natür­lich Mus­so­li­ni) an. Ein rechts­extre­mer Schen­kel­klop­fer zur Auf­lo­cke­rung nach einer Rei­he von ras­sis­ti­schen Hitler-Zitaten.

Kör­ner-Laka­tos schreibt regel­mä­ßig für „Zur Zeit“ und fällt nicht zum ers­ten Mal durch extre­me Äuße­run­gen auf. Wobei der Anto­nes­cu-Text weni­ger durch expli­zi­te Aus­sa­gen, als durch – zwei­fel­los bewuss­te – Aus­las­sun­gen und sei­ne zeit­li­che Kom­po­si­ti­on funk­tio­niert. Aus­ge­las­sen wer­den etwa die frü­hen anti­se­mi­ti­schen Geset­ze, die Anto­nes­cu rela­tiv unmit­tel­bar nach der Macht­über­nah­me erließ, oder die Tat­sa­che, dass Tau­sen­de Juden und Jüdin­nen bereits ahn­ten, was ihnen unter dem neu­en Füh­rer zusto­ßen wür­de und Rumä­ni­en auf see­un­tüch­ti­gen Schif­fen Rich­tung Paläs­ti­na zu flie­hen such­ten, wobei Hun­der­te star­ben (vgl. Hil­berg 2016, S. 816). Der Text endet genau so, dass der Geno­zid ab 1941 nicht mehr erwähnt wird und ledig­lich eine Art Hel­den­ge­schich­te übrig bleibt, die das Nar­ra­tiv des boden­stän­di­gen Poli­ti­kers, der gegen das angeb­lich ver­kom­me­ne und deka­den­te Estab­lish­ment auf­be­gehrt, bedient.

Presseförderung

„Zur Zeit“ erhält jähr­lich im Rah­men der Ver­triebs­för­de­rung öffent­li­che Gel­der, 2018 waren es 45.000 Euro. Im Novem­ber 2015 stell­ten die Grü­nen anläss­lich eines ras­sis­ti­schen Arti­kels im Natio­nal­rat einen Antrag auf Strei­chung der staat­li­chen Pres­se­för­de­rung, der mit den Stim­men von SPÖ, ÖVP und FPÖ abge­lehnt wurde.

Wir haben zuletzt mehr­fach über „Zur Zeit“ berichtet:
Im Dezem­ber 2018 zu zwei her­aus­ra­gen­den Ent­glei­sun­gen (Teil 1) und zur rechts­extre­men Nor­ma­li­tät des Blatts (Teil 2)
Im April 2019 zu Möl­zers Ideo­lo­gie der „Umvol­kung“ (Teil 1) und zu den Zusam­men­hän­gen zwi­schen „Zur Zeit“ und den Iden­ti­tä­ren (Teil 2)
Im Mai 2019 über eine mög­li­che Quer­fi­nan­zie­rung aus EU-Geldern

Fußnoten

1 Web­site von „Affir­ma­ti­ve Right“: „The Roma­ni­an ‚Night of the long Kni­ves’ – Ion Anto­nes­cu and the Over­throw of the Iron Guard“, zuletzt ein­ge­se­hen: 28.05.2019
2 Sie­he „Exe­cu­ti­ve Sum­ma­ry“ in der Ver­lin­kung zu dem Bericht der Kom­mis­si­on, S. 1
3 „Zur Zeit“, Nr. 15, April 2019, S. 44–45
4 „Zur Zeit“, Nr. 13, März – April 2019, S. 44–45

Lite­ra­tur

Are­ndt, Han­nah (2017/1964): Eich­mann in Jeru­sa­lem. Ein Bericht von der Bana­li­tät des Bösen. München/Berlin: Piper
Hil­berg, Raul (2016/1961): Die Ver­nich­tung der euro­päi­schen Juden. Band 2. Frankfurt/Main: Fischer