Nach dem durchkomponierten Neustart am 20. April geriet das Werkel rasch ins Stocken. Zunächst war es die Attacke von „anonymous“, dann aber bald die eigene Personalknappheit, die die Nazi-Seite dahinwelken ließ.
Am 3. Mai setzten sich die Nazis, die von der Donau an die Mur gewechselt hatten, mit dem Aufruf zum 8. Mai noch einmal richtig in Szene. Dann war Sendepause bis zum 7. Mai, wo sie „unglaublich hohe Wellen“ durch den Aufruf feststellten. Die Alpen-Nazis haben damit zwar Heinrich Strache, der als Redner bei der Trauerkundgebung angesagt war, in die Flucht geschlagen, aber auch einige Nazis, die von den alarmierten Ordnern und der Polizei ausgesperrt wurden, verärgert. (Wienerblut ADI)
Dann schwiegen die Alpen-Mur-Nazis bis zum 30. Mai. Eine ungewöhnlich lange Periode! Nach der weinerlichen Meldung „Knast kostet Geld“ haben sie erst am 6. Juni wieder zu Worten gefunden. Jetzt künden sie die Sommersonnenwende an. „Die Sonne hat am Himmel ihren höchsten Stand erreicht.”
Mit diesen tiefschürfenden Erkenntnissen und der Ankündigung der Sonnwendfeier des Wiener Korporationsringes (WKR) bzw. der Österreichischen Landsmannschaft am 21.6. am Kobenzl in Wien wollen die Alpen-Nazis noch einmal die „hohen Wellen“ vom 8. Mai erreichen. Als Feuerredner ist dieses Jahr Mario Eustacchio, Stadtrat der FPÖ in Graz und Burschenschafter der Stiria angekündigt. Die Alpen-Nazis greifen noch einmal ordentlich in die Tasten: „Mit denjenigen Organisationen, die aktiv am Aufbau des Deutschen Reiches arbeiten, sehen überall auf der ganzen Welt volkstreue Kameraden zum nächtlichen Feuer auf die Höhen hinaus. Das Sonnenspiel ist Zeichen des ewig dahinrollenden Lebens, das Feuer ist heilige Glut der nie verlöschenden Sonnenkraft, die Rede gibt Richtung und Aufruf für kommende Kämpfe.“
Auffällig ist, dass diesmal jedes kritische Wort in Richtung FPÖ bzw. zu Eustacchio fehlt: Er wird so wie der WKR und die ÖLM für den Aufbau des Deutschen Reiches vereinnahmt. Mal sehen und hören, ob denen dazu eine Distanz abzuringen ist.
Allerdings wird bei der Sonnwendfeier diesmal auch Gottfried Küssel fehlen, der noch im Jahr 2007 die FPÖ herausgefordert hatte. Die Alpen-Nazis können mit ihrer kleinen Provokation nicht mehr übertünchen, dass sie am Ende sind. Ihr schleichender Tod wird selbst in der Nazi-Community kaum mehr kommentiert. Vermutlich haben die von Gottfried Küssel penibel geführten Aufzeichnungen über Passwörter dazu geführt, dass der Verfassungsschutz die neue Seite bequem kontrollieren kann. Die Alpen-Mur-Nazis können sich nicht mehr sicher sein, dass sie die Seite allein und ungestört administrieren können. Gut so! Alpen-Donau kann vielleicht noch über deutsche Hilfe einige Zeit Lebenszeichen von sich geben, aber mit der neuen Alpen-Nazi-Headline „Juden raus! aus Palästina“ könnten auch die US-Behörden tätig werden.