Heinz-Christian „Heinrich” Strache hat allen Grund nervös zu sein. In einer Meldung, die nur in den westlichen Bundesländerausgaben verbreitet wurde, berichtet „Österreich“ am 8.5.2011, dass im Zuge der Hausdurchsuchung beim verhafteten Gottfried Küssel nicht nur Waffen (erwähnt wird eine Maschinenpistole) und etliche Speichermedien gefunden worden seien, sondern auch eine Mappe mit allen Passwörtern und eine mit „allen einschlägigen Promis Deutschland Österreich“. Wir sind nicht neugierig – uns reichen schon die bisherigen Infos zu den Verhafteten und ihrem Umfeld, um uns einen Reim machen zu können.
Zugegeben, die Beziehung Strache – Küssel ist eine schwierige. Allein schon, wenn man bedenkt, dass ein pennaler Burschenschafter einem sogenannten akademischen Burschenschafter den Zutritt zu einer von den Burschenschaften mitveranstalteten Sonnwendfeier verwehrt. Aber immerhin gibt es über die langjährige Chefsekretärin von Strache noch zarte Bande, damit nicht alle Stricke reißen.
Aber nehmen wir doch den zweiten Verhafteten in der Causa Alpen-Donau, Wilhelm Christian A., der über den RFJ politisch sozialisiert worden ist. Bei ihm liegt die Schule des RFJ zwar schon fast 20 Jahre zurück, aber es gibt auch Neonazis und Burschenschafter aus der Steiermark, die noch bis vor kurzem mit RFJ und FPÖ in bester Beziehung standen. Auf sie warten aktuell gerade Prozesse wegen NS-Wiederbetätigung und schwerer Körperverletzung. Wegen ihrer Beziehungen zu Alpen-Donau wurden sie allerdings noch nicht angeklagt. Deshalb müssen wir noch einmal den dritten Verhafteten, Felix Budin, präsentieren. Auch er ist Burschenschafter, durfte auch schon einmal im Beisein von RFJ-Aktivisten und Neonazis eine Totenrede halten und beim RFJ referieren.
Unser Tipp: Strache soll einfach Martin Graf fragen: Der kann ihm sicher einiges über „Agents Provocateurs“ und sonstige Mitarbeiter und Freunde erzählen, wenn schon die Sekretärin auslässt!