Die Trauerkundgebung der Rechtsextremen, die alljährlich vom Wiener Korporationsring ausgerichtet wird, hat heuer einen prominenten Redner: Heinz-Christian Strache. Während ganz Europa am 8. Mai den Sieg der Alliierten über Nazi-Deutschland feiert, betrauern die Rechtsextremen in Österreich schon seit Jahrzehnten die Kapitulation der Deutschen Wehrmacht.
Vorsitzführende Burschenschaft im Wiener Korporationsring ist derzeit die Burschenschaft Olympia, die rechteste unter den „Deutschen“ Burschenschaften, für die der 8. Mai traditionell der Tag der „totalen Niederlage“ ist. Im Vorjahr, vor der Wiener Gemeinderatswahl, mieden Strache, Graf und Co. den Aufmarsch der Burschenschafter und des Rings Volkstreuer Verbände. Dementsprechend mager war das Aufgebot. Heuer wird Strache die „Totenrede“ halten und dabei vermutlich auch zu einigen Kameraden der Alpen-Mur-Nazis sprechen, die mit dem markigen Spruch „Deutscher wach auf und reihe dich ein!“ zu mobilisieren versuchen.
Klar ist: Die Burschenschafter Gottfried Küssel und Felix Budin werden der Totenrede nicht zuhören können, da sie derzeit anderweitige Verpflichtungen wahrnehmen müssen. Unklar ist nur, ob die Burschenschaft Olympia wie in vergangenen Jahren ein Rahmenprogramm zusammengestellt hat: eine Podiumsdiskussion etwa mit halbprominenten Rechtsextremen wie Claus Nordbruch oder gar einen Liederabend. Es würden sich anbieten Frank Rennicke oder Jörg Hähnel, die ja schon bei der Olympia geträllert haben. Der Neonazi Michael Müller, der auch schon bei der Olympia zu Gast war und für seine Umdichtung des Udo Jürgens-Songs „Mit 66 Jahren“ berüchtigt war, fällt aus, weil ihn Walhalla zu sich gerufen hat.
Die heurige Trauerveranstaltung ist jedenfalls bemerkenswert, nicht nur wegen des Aufrufs der Alpen-Mur-Nazis. Der Auftritt von Strache soll offensichtlich den rechten Recken signalisieren, dass er immer noch einer der Ihren ist, nachdem es wegen der Israel-Reise Straches erhebliches Murren gegeben hat. Warum Alpen-Donau noch immer online ist, ist uns unverständlich. Aufgrund technischer Hinweise gehen wir davon aus, dass sie aus der Steiermark ihre „Heimseite“ mit Nazi-Propaganda befüllen.