Die Aufmärsche gegen Israel in Wien reißen nicht ab (1). Am 25.1. gab es eine Kundgebung vor dem NIG der Uni Wien, wo u.a. die antisemitische Hetzerin Nicole Schöndorfer hinterm Lautsprecher stand. Eine Gegenkundgebung, an der auch die Jüdische Hochschüler*innenschaft (JöH) beteiligt war, wurde von der Polizei eingekesselt, ihre Teilnehmer*innen angezeigt.
Antisemitismus & NS-Verharmlosung bei einer Anti-Israel-Demonstration vorm NIG der Uni Wien, gestern am 25.01.2024.
Eine antifaschistische Gegendemonstration, an der sich die @joehwien beteiligte, wurde von der Polizei eingekesselt. Alle Teilnehmer*innen wurden angezeigt. #w2501 pic.twitter.com/sw0b5f1nP5— Presseservice Wien (@PresseWien) January 26, 2024
Auch bei der großen antifaschistischen Kundgebung am 26.1., die zehntausende Menschen gegen Rechtextremismus auf die Straße brachte, gab es einen kleinen, aber lauten Block, der, umweht von Palästina-Flaggen, die bekannten Slogans des Israel-bezogenen Antisemitismus skandierte und so versuchte die Kundgebung zu kapern bzw. zu stören. Von der Bühne aus wurde die Ablehnung dieses Querfront-Anti-Antifaschismus klar kommuniziert. Die antiisraelische Truppe nahm sich vor dem Hintergrund der großen Kundgebung glücklicherweise sehr klein aus.
Wenn du am Rande der antifasch. Demo als erstes „Zionismus ist Rassismus” hörst & von d Rednerin von Black Voices nichts verstehst, weil der als Nationalfahnenmeer angetretene Palästina-Block sie mit Pal.slogans niederzubrüllen versucht… dann muss das dieser AnTiRaSsiSmUs sein.
— Bernhard Weidinger (@bweidin) January 26, 2024
Am internationalen Holocaustgedenktag, dem Jahrestag der Befreiung von Ausschwitz am 27.1.1945, demonstrierten mehrere antisemitische Gruppen in Wien. In Redebeiträgen und auf Schildern wurde das Hamas-Massaker vom 7.10. als Widerstand verklärt, und Israel wurde mit dem NS-Regime verglichen.
Am Tag der Auschwitzbefreiung demonstrierten heute am 27.01.2024 mehrere antisemitische Gruppen in #Wien. In Reden und auf Schildern wurde Israel mit dem NS-Regime verglichen und das Massaker vom 7. Oktober als Widerstand verklärt. #w2701 pic.twitter.com/EcMzGrUEX9
— Presseservice Wien (@PresseWien) January 27, 2024
Und am vergangenen Sonntag, 28.1., fand ein antiisraelischer Autokorso mit etwa 200 Fahrzeugen in Wien statt, zu dem u.a. die antisemitische Gruppe „Palästina Solidarität Österreich“ (PSÖ) und der Islamist Khalid Ott aufgerufen hatten.
Heute fand in Wien ein antiisraelischer Autokorso statt, an dem sich etwa 200 Personen in dutzenden Fahrzeugen beteiligten. #w2801 pic.twitter.com/69bE3VdbBi
— Presseservice Wien (@PresseWien) January 28, 2024
Fußnoten:
1 Bereits unmittelbar nach dem von der Terrororganisation Hamas verübten Massaker an Zivilist*innen in Israel – und noch vor den israelischen Angriffen im Gaza-Streifen – begannen in Wien Kundgebungen, die das antisemitische Pogrom als „Widerstand“ abfeierten. Diese von Splittergruppen einer antisemitischen Querfront veranstalteten Aufmärsche haben seither nicht aufgehört. „Stoppt die Rechten“ hat an unterschiedlichen Stellen darüber berichtet:
➡️ Hamas: Vernichtungsantisemitismus in Grundsatzdokumenten (03.11.2023)
➡️ Antisemitismus: Die Slogans einer globalen Pogromstimmung (03.11.2023)
➡️ Die Israelfrage im „neurechten“ Antisemitismus (18.11.2023)
➡️ Antisemitische Querfront gegen Israel, Teil I (13.12.2023)
➡️ Antisemitische Querfront gegen Israel, Teil II (14.12.2023)
➡️ Antisemitische Querfront gegen Israel, Teil III (15.12.2023)
➡️ Rechte Rechtfertigung für Terror (21.12.2023)