Skip to content
Stoppt die Rechten

Stoppt die Rechten

Antifaschistische Website

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky
  • Suche
  • Wissen
    • Rechtsextremismus
    • Ist die FPÖ rechtsextrem?
    • Rechtsextreme Medien in Österreich
    • Faschismus
    • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
    • Antisemitismus
    • Rassismus
    • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
    • NS-Symbole und Abzeichengesetz
    • Verhetzung. Was ist das? Was kann ich dagegen tun?
  • Handeln
    • Aktiv werden und handeln
    • Was kann wie wo gemeldet werden?
    • Gegen Sticker & Geschmiere
    • How to “Prozessreport”?
  • Hilfreich
    • Anleitung Sicherung von FB-Postings/Kommentaren
    • Strafbare Inhalte im Netz: eine Anzeige/Sachverhaltsdarstellung einbringen
  • Wochenrückblick
  • Gastbeiträge
  • Materialien
  • Rezensionen

„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

FPÖ
Einzelfallzähler

aktuell 0 Fälle
alle Fälle lesen

Waffenfunde
 

0
alle Fälle lesen
Lesezeit: 9 Minuten

Albia und Guggenbichler im braunen Sumpf? (Teil 2): Das große Schweigen

Ges­tern berich­te­te der „Stan­dard“ über eine Haus­durch­su­chung bei der Wie­ner Bur­schen­schaft Albia. Der Grund ist bei einer Bur­schen­schaft nicht über­ra­schend: Ver­dacht auf Wie­der­be­tä­ti­gung. Aber auch ein Blick zurück auf die Alben-Geschich­te lohnt sich. Erst recht, da sich die Albia dar­über ausschweigt.

25. Mai 2023
Die Bude der Albia Wien in der Johann-Strauß-Gasse 7, 1040 Wien (© SdR)
Die Bude der Albia Wien in der Johann-Strauß-Gasse 7, 1040 Wien (© SdR)

Die Albia im rechts­extre­men Milieu

Das DÖW (2023) cha­rak­te­ri­siert die Bur­schen­schaft Albia so: „Eli­tä­rer bzw. groß­bür­ger­li­cher und mit­glieds­star­ker Bund, der ins­be­son­de­re für die Wie­ner FPÖ als Kader­schmie­de bedeu­tend und auf­grund sei­ner Mit­glied­schaft in der BG dem rechts­extre­men Milieu zuzu­rech­nen ist.“

Die Wie­ner Alben haben sich 1870 gegrün­det. Immer dann, wenn es dar­um geht, dass sich Kor­po­ra­tio­nen wegen des Vor­wurfs von Anti­se­mi­tis­mus ver­tei­di­gen wol­len, wird die Albia bemüht, da dort einst just der Jude Theo­dor Herzl Mit­glied war. Nach­dem Herzl von den anti­se­mi­ti­schen Exzes­sen beim Trau­er­kom­mers für Richard Wag­ner in den Wie­ner Sofi­en­sä­len gehört hat­te, ver­ließ er 1883 unter Pro­test sei­ne Bur­schen­schaft. Die ver­wei­ger­te ihm des­we­gen einen „ehren­haf­ten“ Aus­tritt. Vie­le Jah­re spä­ter muss Herzl den­noch immer wie­der als Fei­gen­blatt herhalten.

Als etwa nach Mari­ne Le Pens Teil­nah­me beim WKR-Ball am 27. Jän­ner 2012 der Vor­sit­zen­de der fran­zö­si­schen Orga­ni­sa­ti­on SOS Racis­me gemeint hat­te, Le Pen habe „Dir­ty Dancing“ bei einem „anti­se­mi­ti­schen Ball“ (vgl. humanite.fr, 29.1.12) betrie­ben, klag­te Le Pen wegen Ver­leum­dung. Ihr Anwalt ver­such­te Herzls Mit­glied­schaft als Beleg dafür zu neh­men, dass der Ball gar kei­ne anti­se­mi­ti­sche Ver­an­stal­tung sein könne.

Zehn Jah­re nach Herzls Abgang, 1893, war die Albia tat­säch­lich „juden­rein“. Als die wehr­haf­ten Ver­bin­dun­gen des Ver­ban­des Deut­scher Stu­den­ten in Öster­reich 1896 den Beschluss fass­ten, Juden die Ehre und damit auch die Satis­fak­ti­ons­fä­hig­keit abzu­spre­chen („Waid­ho­fe­ner Prin­zip“), waren die Alben zunächst nicht dabei; das hol­ten sie jedoch 1935 nach. 1938 lös­te sich die Albia selbst auf und erstand 1952 wieder.

1972 trat die Albia dem Dach­ver­band „Deut­sche Bur­schen­schaft“ (DB) bei, zudem war sie bereits Mit­glied in des­sen rechts­extre­men Flü­gel, der „Bur­schen­schaft­li­chen Gemein­schaft“ (BG). 2010/2011 feil­te die DB an einem neu­en Stra­te­gie­pro­gramm. Gleich vier der acht Arbeits­grup­pen wur­den von öster­rei­chi­schen Rechts­au­ßen-Bur­schen­schaf­tern gelei­tet. Die Albia war in Per­son ihres der­zei­ti­gen Obmanns Ste­fan Lako­nig ver­tre­ten. 2011 eska­lier­te in der DB ein Streit um eine Art „Arier­pa­ra­graph“, was gleich eine Rei­he von gemä­ßig­ten Ver­bin­dun­gen dazu ver­an­lass­te, aus der DB aus­zu­tre­ten – mit der Fol­ge, dass die rechts­extre­men Kräf­ten inner­halb der DB an Stär­ke gewan­nen. Die Alben sind wie auch die ande­ren öster­rei­chi­schen Ver­bin­dun­gen der DB treu geblieben.

„Du sollst den Tod nicht scheu­en fürs deut­sche Vaterland!“

Der Web­auf­tritt der „Albia“ ist impo­sant. Ein Foto zeigt: viel Holz, Intar­si­en – dun­kel­braun, ver­mut­lich Eiche gebeizt – passt. Der Prunk­sa­lon im Palais des Gra­fen Apponyi. Zum Her­zei­gen. Was der heim­li­che Haus­herr, Udo Gug­gen­bich­ler, ja offen­bar auch ger­ne gemacht hat. Über ihre Geschich­te zei­gen die Alben schon weni­ger her. Wir ahnen, warum.

Viel bie­tet die Home­page der Alben nicht. Im Mai fand oder fin­det ein Bur­schen­a­bend über den Nazi-Apo­lo­ge­ten Carl Schmitt mit dem The­ma „Sou­ve­rä­ni­tät, Freund und Feind“ statt. Passt eben­falls zu den Alben. „Seit 1870 für Ehre, Frei­heit, Vater­land“ ist der Abschnitt „Unse­re Geschich­te“ über­ti­telt. Gemeint ist die Geschich­te der Alben, aber über die ist bei den Alben nichts zu erfah­ren, auch nicht über das Vater­land, das sie meinen.

Das Kar­tell­lied der Albia gibt dar­über schon mehr Aufschluss:

Herr Bru­der traut zur Rech­ten, so rei­che mir die Hand
und deu­te mir die Far­ben an Dei­nem Burschenband.
So höre denn, ans Ster­ben mahnt Dich der schwar­ze Rand.
Du sollst den Tod nicht scheu­en fürs deut­sche Vaterland!
Es kün­det Rot die Frei­heit, des Man­nes höchs­tes Gut,
nimm sie, wenn Stür­me dräu­en, in dei­ne star­ke Hut.
Das blan­ke Gold bedeu­tet die Ehre und die Treu‘,
daß nie in unserm Bun­de Ver­rat noch Falsch­heit sei!
Drum wenn in künft­gen Tagen ich fer­ne Dir sein sollt,
stets hal­te hoch in Ehren die Far­ben SCHWARZ-ROT-GOLD!

Die Albia-Geschichte in Bildern (Screenshot Website Albia 2023)
Die Albia-Geschich­te in Bil­dern (Screen­shot Web­site Albia 2023)

Übers Web­ar­chiv die Ober­flä­che weggekratzt

Ein Albe wie Gug­gen­bich­ler könn­te das wohl noch mit dem Hin­weis auf die sen­ti­men­ta­len Tra­di­tio­nen der Bur­schen­schaf­ter weg­re­den. Kratzt man etwas an der gefäl­li­gen Prä­sen­ta­ti­on der Albia und geht ein paar Jah­re zurück, dann wird das Geschichts­bild und Selbst­ver­ständ­nis die­ser Bur­schen­schaft schnell sehr deut­lich. Über das Web­ar­chiv lässt sich zumin­dest bruch­stück­haft rekon­stru­ie­ren, was die Alben noch vor ein paar Jah­ren über sich, ihre Geschich­te und ihre „bedeu­ten­den Alben“ ver­brei­tet wis­sen woll­ten. Um die Jahr­tau­send­wen­de rich­te­ten die Alben ihre „Welt­netz­sei­te“ und dar­in auch ein „Gäs­te­buch“ ein, das bald wie­der gelöscht wur­de. Viel­leicht, weil sich in ihm Bot­schaf­ten wie die­se fan­den: „Aus der Reichs­haupt­stadt ein don­nern­des Heil in die Ost­mark!“ und „Schö­ne Grü­ße aus der süd­li­chen Ostmark!”

Albia-Gästebuch 2000: Reichshauptstadt und Ostmark
Albia-Gäs­te­buch 2000: Reichs­haupt­stadt und Ostmark

Unter dem Kapi­tel „Berühm­te Bur­schen­schaf­ter” fei­er­te die Albia den SS-Ober­sturm­bann­füh­rer Otto Skor­ze­ny ab und über­nahm dabei auch gleich die Nazi-Pro­pa­gan­da, dass Skor­ze­ny Mus­so­li­ni befreit habe. Frei­lich ver­zich­te­te die Albia auch auf Skor­ze­nys Kriegs­ver­bre­chen hin­zu­wei­sen und dass er sich einer Anhö­rung bei den Nürn­ber­ger Pro­zes­sen durch Flucht ent­zo­gen hatte.

SS-Mann Otto Skorzeny als "berühmter Burschenschafter" auf der Albia-Website 2010
SS-Mann Otto Skor­ze­ny als „berühm­ter Bur­schen­schaf­ter” auf der Albia-Web­site 2010

Zehn Jah­re spä­ter (2010) war die Lis­te der „bedeu­ten­den Alben“ noch immer sicht­bar. Die wur­de mitt­ler­wei­le wie auch das Gäs­te­buch ent­fernt. Aus Scham über die dar­ge­bo­te­ne Geschichts­klit­te­rung? Eher nicht. Bei den „bedeu­ten­den Alben“ han­del­te es sich näm­lich fast aus­schließ­lich um rabia­te Anti­se­mi­ten und/oder Nazis. In den Prä­sen­ta­tio­nen auf der Web­site der Albia fehl­te jeder, auch der kleins­te Hin­weis auf die­sen Teil ihres poli­ti­schen Wir­kens: Weiß­ge­wa­schen nennt man das. Pro­mi­nen­te Ex-Alben wie Her­mann Bahr oder Theo­dor Herzl fin­den sich nicht unter den bedeu­ten­den Alben. Die wer­den nur dann aus­ge­gra­ben, wenn sie als Ver­tei­di­gungs­stra­te­gie hilf­reich erscheinen.

Bedeutende Alben auf der Albia-Website 2010
Bedeu­ten­de Alben auf der Albia-Web­site 2010

„Hat nie bei Juden gekauft“

Dafür ist unter den Bedeu­ten­den Fritz von Emper­ger zu fin­den. Der hat­te zwar in sei­ner Pro­fes­si­on tat­säch­lich eini­ges geleis­tet, war aber auch ein schwe­rer Anti­se­mit und Nazi. Über ihn fin­det sich ein lan­ger Ein­trag im „Stra­ßen­na­men­be­richt“ der Stadt Wien aus dem Jahr 2013,

Emper­ger war deut­scher Staats­bür­ger, bis zu des­sen Auf­lö­sung 1938 Mit­glied des „Groß­deut­schen Volks­bunds“ und betei­ligt am „Ille­ga­len Win­ter­dienst“. (…) Am 12. April 1940 stell­te er einen „Auf­nah­me­an­trag“ in die NSDAP (…) und ver­wies auf diver­se Mit­glied­schaf­ten: NSV, NS-Bund der Tech­ni­ker, NS-Rechtswahrerbund, Man­da­tar der „Groß­deut­schen Volks­par­tei“. (…) Er gab an, „sich bereits vor dem Umbruch für die NSDAP aus­ge­spro­chen“ zu haben, „spen­de­freu­dig“ zu sein, „hat nie bei Juden gekauft“. (…) Emper­ger wird hier als Par­tei­an­wär­ter seit Juli 1938 geführt. (…) Per Mai 1938 wur­de er als „Anwär­ter“ der NSDAP geführt. (…) Im Zuge des Auf­nah­me­ver­fah­rens erhielt er von der Gau­lei­tung 1939 eine Referenz:

„Er ist Suden­ten­deut­scher, war immer natio­nal ein­ge­stellt, seit 1932 Mit­glied der N.S.D.A.P. In der Ver­bots­zeit blieb er der N.S. Bewe­gung treu, gab reich­lich Unter­stüt­zun­gen für Pg. und kauf­te Mar­ken für das Win­ter­hilfs­werk. Sei­ne Woh­nung war bereits vor dem Ver­bot stets mit national-sozialistischen Abzei­chen geschmückt. Er gilt als akti­ver Kämp­fer der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Bewe­gung.“ (Karl Öhl­schle­ger, Gau­lei­tung Wien, 13.05.1939; Ebd.) 1941 trat sei­ne Toch­ter Hel­ga Hirth-Emperger in einem Schrei­ben an Bal­dur von­Schi­rach mit der Bit­te, dass ihr Vater ein Mit­glieds­buch bekom­men sol­le, für des­sen Auf­nah­me ein. Emper­ger hat­te kurz zuvor zum 80. Geburts­tag des Füh­rers die „Goethe-Medaille“ ver­lie­hen bekom­men. Die­se wur­de ihm von Schi­rach im Gau­haus über­reicht. In einem wei­te­ren Schrei­ben, in dem Hirth-Emperger bit­tet, ihrem Vater „solan­ge er noch lebt das Par­tei­buch zukom­men“ zu las­sen, schreibt sie außer­dem: „Er war von Jugend auf mit sei­nem Freund und Stu­di­en­kol­le­gen K.H. Wolf ein Kämp­fer für das Auf­ge­hen Öster­reichs im Deut­schen Reich. Als Bur­schen­schaf­ter erhiel­ten bei­de oft in Prag von den Cze­chen Prü­gel und tra­ten mit der Los von Bock Bewe­gung aus der r.k. Kir­che aus. […] u.a. ver­ei­nig­te er i. J. 1907 als Kan­di­dat der deutsch-radikalen Par­tei für den Kan­di­dat den öst. Reichs­tag 1000 Stim­men auf sich gewählt. […] Gleich nach dem Tod mei­nes Man­nes [Anm. 08.03.1938] sind Papa und ich dann bei der Wie­ner Orts­grup­pe Stu­ben­vier­tel (wir haben damals I Domi­ni­ka­ner­bas­tei 4 gewohnt) der Par­tei bei­getre­ten. Wir haben […] immer die gel­be Par­tei­an­wär­ter­kar­te. Ich weiß, dass es der größ­te Wunsch mei­nes Vaters zu sei­nem 80. Geburts­tag wäre, wirk­lich mit dazu zu gehö­ren, was eigent­lich bei sei­ner sozia­len und natio­na­len Denk­art sein gan­zes Leben­s­ein Ide­al war.“ (Hel­ga Hirth v. Emper­ger, 30.12.1941; ÖStA, AdR, BMI, GA 48.935) Emper­gers Antrag wur­de zuvor 1940 im Zuge der Auf­nah­me­sper­re von NSDAP Mit­glie­dern zurück­ge­stellt, 1941 setz­ten sich neben der Toch­ter auch der Orts­grup­pen­lei­ter und der Kreis­lei­ter für ihn ein. Emper­ger starb wäh­rend des in Gang gesetz­ten Auf­nah­me­pro­zes­ses 1942 80-jährig.

Der His­to­ri­ker Hans Über­s­ber­ger wird eben­falls als „bedeu­ten­der Albe“ gelis­tet. Weil er ein Nazi war? Über sei­ne Bezie­hung zum NS-Regime ist nichts zu fin­den auf der alten Albia-Welt­netz­sei­te. Wiki­pe­dia gibt Aus­kunft, dass Über­s­ber­ger schon in den 1920er-Jah­ren Mit­glied der berüch­tig­ten „Bären­höh­le“ war, einer Grup­pe von Pro­fes­so­ren, deren obers­tes Ziel es war, jüdi­sche und lin­ke Wissenschafter*innen an der Uni­ver­si­tät Wien zu verhindern.

Sei­ne posi­ti­ve Hal­tung zum Natio­nal­so­zia­lis­mus – er war am 1. Okto­ber 1932 der NSDAP bei­getre­ten (Mit­glieds­num­mer 1.343.337) – kos­te­te ihn sei­ne Pro­fes­sur in Wien, ermög­lich­te ihm aber 1934 die Erlan­gung des Lehr­stuhls für ost­eu­ro­päi­sche Geschich­te in Bres­lau. Von 1935 bis 1945 hat­te er an der Fried­rich-Wil­helms-Uni­ver­si­tät Ber­lin, als Nach­fol­ger des zwangs­pen­sio­nier­ten Otto Hoetzsch, die Pro­fes­sur inne. Als „über­zeug­ter Natio­nal­so­zia­list“ über­nahm Ueber­s­ber­ger „bereit­wil­lig ein­fluß­rei­che Funk­tio­nen im Appa­rat des Regimes“. (Wiki­pe­dia)

Der Jurist Rudolf Neu­may­er war Mit­glied des Nazi-Kabi­netts von Seyss-Inquart, wur­de des­halb 1946 zu lebens­lan­ger Haft ver­ur­teilt, „krank­heits­be­dingt“ aber schon 1948 frei­ge­las­sen. Bei ihm fin­det man eine Andeu­tung sei­ner Gesin­nung durch den jam­mern­den Hin­weis auf der alten alten Alben-Weltnetzseite:

Der Nürn­ber­ger Inter­na­tio­na­le Gerichts­hof NIT hat alle öster­rei­chi­schen „Kriegs­ver­bre­cher“ wegen ihrer in Öster­reich began­ge­nen Tätig­keit – Dr. Seyß-Inquart und alle übri­gen – frei­ge­spro­chen. In Öster­reich hin­ge­gen wur­de Exmi­nis­ter Dr. Neu­may­er zu lebens­läng­li­chen [sic!] Ker­ker ver­ur­teilt, spä­ter aber begnadigt. 

Der böh­mi­sche Poli­ti­ker Rapha­el Pacher hat die Nazi­zeit nicht mehr erlebt, konn­te also kein voll­wer­ti­ger Nazi wer­den, war aber immer­hin der Grün­der des „Deut­schen Klubs“ in Prag und des „Deutsch­na­tio­na­len Ver­eins“ in Brno/Brünn und neben Georg von Schö­ne­rer, Karl Her­mann Wolf und Otto Stein­wen­der einer der pro­mi­nen­tes­ten Ver­tre­ter der anti­se­mi­ti­schen und deutsch­na­tio­na­len Richtung.

Schließ­lich gibt es noch einen Alben, der zwar nicht in der Alben-Pro­mi-Lis­te auf­scheint, aber noch 1960 Ehren­mit­glied der Albia wur­de: Gus­tav Jonak. 1930 der Sude­ten­deut­schen Natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Par­tei bei­getre­ten, war er spä­ter bei der Gesta­po, dann Lei­ter eines Refe­ra­tes des NS-Reichs­si­cher­heits­haupt­am­tes und SS-Ober­stum­bann­füh­rer. Für wel­che sei­ner Funk­tio­nen Jonak die Ehren­mit­glied­schaft erhielt, ist wegen des Schwei­gens der Alben über ihn und ihre Geschich­te mit ihm unklar.

Fragt sich nun, wer auf den „Fotos von uni­for­mier­ten Nazis mit NS-Sym­bo­len im Kamin­zim­mer“ (derstandard.at, 24.5.23) die laut Aus­sa­ge der Belas­tungs­zeu­gin­nen bei der Albia gehan­gen haben sol­len, abge­bil­det war. Viel­leicht jene Bun­des­brü­der, über die die Albia nun das gro­ße Schwei­gen gebrei­tet hat?

➡️ Albia und Gug­gen­bich­ler im brau­nen Sumpf? (Teil 1)

  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
  • spenden 
Keine Beiträge mehr verpassen: Email-Benachrichtigung aktivieren
abgelegt unter: Dokumentation
Schlagwörter: Antisemitismus | Anzeige | Burschen-/Mädelschaften/Korporationen | FPÖ | Nationalsozialismus | Neonazismus/Neofaschismus | Rechtsextremismus | Wiederbetätigung | Wien

Beitrags-Navigation

« Albia und Guggenbichler im braunen Sumpf? (Teil 1)
Mélange KW 20/23 (Teil 2): Holocaustleugnung, Hitlerei und ein „Richter“ »

» Zur erweiterten Suche

Spenden

Wissen

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung

Handeln

  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?

Hilfreich

  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Beiträgen
  • Wochenrückblicke
    Beiträge
  • Gastbeiträge
    Beiträge
  • Materialien
    Beiträge
  • Rezensionen
    Beiträge
Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

oder viaPaypal

Kontakt

Vorfälle und Hinweise bitte über unser sicheres Kontaktformular oder per Mail an:
[email protected]

Wir garantieren selbstverständlich den Schutz unserer Informant*innen, der für uns immer oberste Priorität hat.

Spendenkonto

Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz

IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

Oder via PayPal:

Socials

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky

Links

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung
  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?
  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
  • Über uns
  • Beirat und Unterstützer*innen
  • Datenschutz
  • Impressum
Spenden