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Wochenschau KW 26/22

In Ter­nitz braut sich rund den Ex-Wirt, bei dem seit gerau­mer Zeit die Poli­zei ein- und aus­geht, das nächs­te Don­ner­wet­ter zusam­men. Eine geplan­te Ver­an­stal­tung mit dem Neo­na­zi Gott­fried Küs­sel und der rechts­extre­men Ex-Ver­­­tei­­di­­gungs­­­mi­­nis­­te­ri­um­s­­mi­t­ar­­bei­­te­rin Moni­ka Don­ner wur­de behörd­lich ver­bo­ten. Der Ex-Wirt hat nun ange­kün­digt, dass die Ver­an­stal­tung den­noch statt­fin­den wer­de. Ternitz/NÖ: Don­ner­wet­ter beim Ex-Wirt? Wels/OÖ: Staats­ver­wei­ge­rin vor […]

4. Jul 2022

Ternitz/NÖ: Don­ner­wet­ter beim Ex-Wirt?
Wels/OÖ: Staats­ver­wei­ge­rin vor Gericht
Alt Ossiach/K: Phal­lus­sym­bo­le & Hakenkreuze
Wien-Mar­ga­re­ten: Shoa-Denk­mal zerstört
FPÖ Kärn­ten: Vor­wurf des Stimmenkaufs

Ternitz/NÖ: Don­ner­wet­ter beim Ex-Wirt?

Es wäre ja nicht das ers­te Mal, dass sich Gott­fried Küs­sel und Moni­ka Don­ner beim Ter­nit­zer Ex-Wirt auf­hal­ten. Für den 15. Juli war dort über die Video­schie­ne von Manu­el Mit­tas ein Auf­tritt mit Publi­kum geplant. Die Ver­an­stal­tung wur­de nun jedoch behörd­lich mit der Begrün­dung ver­bo­ten, dass das Lokal über kei­ne Betriebs­stät­ten­ge­neh­mi­gung verfüge.

Der Ter­nit­zer Bür­ger­meis­ter Rupert Dwo­r­ak, inzwi­schen zum Ober­feind­bild des Ex-Wir­ten mutiert, befürch­tet, dass der Ort durch das Lokal zu einem rechts­extre­men Auf­marsch­ge­biet wird.

„Anti­de­mo­kra­ti­sche und frei­heits­feind­li­che Ele­men­te ver­su­chen ein Ver­eins­lo­kal in der Stadt zu eta­blie­ren“, ist Dwo­r­ak in Sor­ge. Die Stadt­ge­mein­de befürch­tet, dass es am 15. Juli mit dem Auf­marsch von Küs­sel und Co. in die­ser Ton­art wei­ter­geht und sich rechts­ra­di­ka­le Gesin­nungs­ge­nos­sen for­mie­ren. (kurier.at, 1.7.22)

Der Ex-Wirt hat Wider­stand ange­kün­digt, ob Küs­sel und Don­ner bei dem offen­kund­li­chen Rechts­bruch mit­ma­chen, hal­ten wir für fraglich.

Wels/OÖ: Staats­ver­wei­ge­rin vor Gericht

Eine Ober­ös­ter­rei­che­rin muss­te wegen ihrer Mit­glied­schaft beim Staa­ten­bund vor dem Wel­ser Lan­des­ge­richt verantworten.

Die 52-jäh­ri­ge soll als Anhän­ge­rin die­ser Gemein­schaft immer wie­der Droh­brie­fe ver­schickt haben. Und sie habe ver­sucht, Mit­glie­der des öster­rei­chi­schen Bun­des­hee­res zu über­re­den, Haft­be­feh­le des Staa­ten­bun­des durch­zu­füh­ren. Dane­ben warb sie für neue Mit­glie­der und stell­te Staa­ten­bund-Doku­men­te aus. (meinbezirk.at, 30.6.22)

Mit den bereits rechts­kräf­ti­gen neun Mona­ten bedingt und der Geld­stra­fe über 800 Euro ist die Ange­klag­te wohl mit einem blau­en Auge davon gekommen.

Alt Ossiach/K: Phal­lus­sym­bo­le & Hakenkreuze

In der Nacht zum 2. Juli 2022 ver­un­stal­te­te ein bis­lang Unbe­kann­ter in Alt Ossi­ach, Gemein­de Ossi­ach, Bezirk Feld­kir­chen mit einem pink­far­be­nen Graf­fi­ti Spray unter ande­rem Fahr­bah­nen, einen Glas­fa­ser­ver­tei­ler­kas­ten, einen Tra­fo, einen Klein­trans­por­ter und einen Geh- und Rad­weg mit Phal­lus­sym­bo­len und Haken­kreu­ze. (Pres­se­aus­sendung LPD Kärn­ten, 2.7.22)

Wien-Mar­ga­re­ten: Shoa-Denk­mal zerstört

Das 2011 errich­te­te Syn­ago­gen-Denk­mal in der Sie­ben­brun­nen­gas­se ist in der letz­ten Woche der­ma­ßen demo­liert wor­den, dass es der­zeit unsi­cher ist, ob eine Repa­ra­tur mög­lich ist.

Im Juli 2011 wur­de eine 2,5 Meter hohe und rund 90 Zen­ti­me­ter brei­te Gedenk­ta­fel aus Glas errich­tet. Auf Hebrä­isch und Deutsch sind Erklä­rungs­tex­te zu dem Denk­mal, das den Titel „Durch­blick” trägt, zu lesen. Zusätz­lich zeigt es eine Auf­nah­me der eins­ti­gen Syn­ago­ge. (…) Nun wur­de die Tafel demo­liert, das Glas ist an zahl­rei­chen Stel­len gesprun­gen. (meinbezirk.at, 2.7.22)

Das demo­lier­te Denk­mal steht nur weni­ge hun­dert Meter ent­fernt vom Quar­tier der Iden­ti­tä­ren in der Ramperstorfergasse.

FPÖ Kärn­ten: Vor­wurf des Stimmenkaufs

„Media­par­tizan“ berich­tet über einen Vor­fall in der FPÖ Kärn­ten, der bereits eini­ge Jah­re zurück­liegt. Dem­nach soll Patrick Jon­ke, damals noch FPÖ-Mit­glied, heu­te Büro­lei­ter des Kla­gen­fur­ter Team Kärn­ten-Bür­ger­meis­ters Schei­der, zudem Gemein­de­rat in Kla­gen­furt und Klub­ob­mann des „Team Kärn­ten“, 2016 bei der inter­nen Wahl des Stadt­par­tei­ob­manns als Kan­di­dat Stim­men gekauft haben, indem er Mit­glieds­bei­trä­ge für 100 Per­so­nen bezahlt habe, „um mehr Dele­gier­ten­stim­men für den Par­tei­tag zu lukrie­ren“ (mediapartizan.at). Media­par­tizan zeigt in dem Bericht auch den Aus­schnitt einer von der FPÖ ange­leg­ten Sach­ver­halts­dar­stel­lung, in der wort­wört­lich von „Stim­men­kauf“ die Rede ist.

Wäh­rend eini­ge damals Betei­lig­te – auch aus der FPÖ – den Vor­wurf des Stim­men­kaufs bestä­ti­gen, meint Jan­ke selbst, das alles sei „Blöd­sinn“.

Das lie­ge Jah­re zurück. Ob er den Mit­glieds­bei­trag für die 100 Leu­te ein­ge­zahlt hat? „Nein, da sind ein paar Per­so­nen auf mich zuge­kom­men, die konn­ten sich den Mit­glieds­bei­trag nicht leis­ten. Das hab dann ich aus der eige­nen Tasche über­nom­men.“ Das sei „alles an den Haa­ren her­bei­ge­zo­gen und kon­stru­iert“. (media­par­tizan)