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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Mélange KW 9 und 10/22 (Teil 2)

Ein sechs­fach vor­be­straf­ter Bur­gen­län­der, ein pen­sio­nier­ter Gen­dar­me­rie­be­am­ter, ein ehe­ma­li­ger FPÖ-Gemein­de­rat: drei Per­so­nen, die kürz­lich im Zusam­men­hang mit dem Besitz von ille­ga­len Waf­fen – wir spre­chen hier von gro­ßen Men­gen! – & NS-Devo­tio­na­li­en vor Gericht stan­den. Dazu noch ein Poli­zist, der den Bur­gen­län­der beim Fäl­schen von Aus­wei­sen unter­stützt hat. Alle haben eines gemein­sam: Sie sind mit mil­den Stra­fen davon gekommen.

15. März 2022
Rückblick Diverses
Rückblick Diverses

Bur­gen­land: Vie­le Vor­stra­fen, vie­le Delik­te, gerin­ge Strafe
Wattens/T: Pen­sio­nier­ter Waf­fen­meis­ter der Gen­dar­me­rie als Neo­na­zi-Unter­stüt­zer und Samm­ler ille­ga­ler Waffen
Ober­stei­er­mark: 3 Fäl­le mit ille­ga­len Waf­fen und NS-Devotionalien

Bur­gen­land: Vie­le Vor­stra­fen, vie­le Delik­te, gerin­ge Straf

Der Fall hat im Juni 2021 Auf­merk­sam­keit erregt, die Poli­zei Nie­der­ös­ter­reich gab auch via Twit­ter bekannt, was im Zuge von Haus­durch­su­chun­gen in Nie­der­ös­ter­reich und im Bur­gen­land sicher­ge­stellt wur­de: Uten­si­li­en zur Vor­be­rei­tung des Ver­kau­fes von Sucht­mit­tel, 2 gefälsch­te Dienst­aus­wei­se der öster­rei­chi­schen Bun­des­po­li­zei, meh­re­re Hieb-/Stich­waf­fen, meh­re­re Schuss­waf­fen & Kriegs­ma­te­ri­al, ille­ga­le Potenz­mit­tel. Dazu kamen noch u.a. der Besitz von NS-Devo­tio­na­li­en und das Ver­schi­cken von NS-Nach­rich­ten via Whats­App an vie­le Emp­fän­ger. Was dem Fall zusätz­li­che Bri­sanz ver­leiht: Invol­viert war auch ein befreun­de­ter bur­gen­län­di­scher Poli­zist, der dem bereits sechs­fach vor­be­straf­ten 57-jäh­ri­gen Ange­klag­ten mit der Fäl­schung von Aus­wei­sen gehol­fen hat­te. 

Bei einer Haus­durch­su­chung stie­ßen Poli­zis­ten auf jede Men­ge Nazi-Devo­tio­na­li­en, ille­ga­le Pis­to­len und ver­bo­te­ne Waf­fen wie eine (funk­ti­ons­un­tüch­ti­ge) israe­li­sche Uzi-Maschi­nen­pis­to­le oder Schlag­rin­ge. Bei Aus­wer­tung des Mobil­te­le­fons ent­deck­ten die Ermitt­ler zusätz­lich, dass der 57-Jäh­ri­ge dut­zend­fach ille­ga­le Nazi-Pos­tings an rund 30 Emp­fän­ger ver­schickt hat­te. Wei­ters fan­den sich gefälsch­te Poli­zei­aus­wei­se, Covid-Test­ergeb­nis­se und fal­sche Impf­päs­se. Wegen Letz­te­ren muss­te sich auch ein Poli­zist ver­ant­wor­ten. Die­ser ist mit dem Haupt­an­ge­klag­ten seit 30 Jah­ren befreun­det und hat­te ihm Arzt­stem­pel (der Poli­zist besitzt pri­vat ein Unter­neh­men zur Her­stel­lung von Stem­peln) zur Fäl­schung der Impf­päs­se ver­schafft. (Kro­nen Zei­tung, 10.3.22, S. 26)

Wer nun davon aus­geht, dass eine der­ar­ti­ge Lat­te von Delik­ten bei einer ein­schlä­gi­gen Vor­ge­schich­te mas­si­ve straf­recht­li­che Kon­se­quen­zen hät­te, irrt, denn der Haupt­an­ge­klag­te erhielt 30 Mona­te, davon gera­de ein­mal sechs Mona­te unbe­dingt (die er annahm), und der Poli­zist kam straf­los mit einer Diver­si­on (Bezah­lung von 2.000 Euro) davon. Damit kann er wei­ter im Poli­zei­dienst bleiben.

Wattens/T: Pen­sio­nier­ter Waf­fen­meis­ter der Gen­dar­me­rie als Neo­na­zi-Unter­stüt­zer und Samm­ler ille­ga­ler Waffen

Eigent­lich sind wir im April 2021 über den Fall nur drü­ber­ge­stol­pert, als die Kro­nen Zei­tung einen kurz gehal­te­nen Bericht zu einem ver­tag­ten Pro­zess ver­öf­fent­lich­te: Ein damals 72-jäh­ri­ger pen­sio­nier­ter Gen­dar­me­rie­be­am­ter, der als Waf­fen­meis­ter tätig war, muss­te sich vor Gericht wegen Wie­der­be­tä­ti­gung und Ver­stö­ßen nach dem Waf­fen­ge­setz ver­ant­wor­ten. Gefun­den wur­de bei ihm ein Waf­fen­ar­se­nal und mas­sen­haft Spreng­ma­te­ri­al. Da der Ange­klag­te ohne Anwalt erschie­nen war, wur­de der Pro­zess ver­tagt. Danach herrsch­te wie­der Funk­stil­le bis zum Dezem­ber 2021, als die Tiro­ler Poli­zei eine Mini-Mel­dung zu einem Waf­fen- und Spreng­stoff­fund in Wat­tens ver­öf­fent­lich­te. Unse­re Ver­mu­tung, dass bei­de Fäl­le zusam­men­hän­gen, hat sich nun bestä­tigt. Der mitt­ler­wei­le 73-Jäh­ri­ge Beschul­dig­te stand erneut vor Gericht. Erst jetzt waren genaue­re Hin­ter­grün­de zu erfah­ren. Der Ange­klag­te war ins Visier des Ver­fas­sungs­schut­zes gera­ten, weil er „eine Spen­de an den Holo­caust­leug­ner Gerd Hon­sik näm­lich dem heu­te 73-jäh­ri­gen Tiro­ler zuord­nen” konn­te. 

Sie war für die Neo­na­zi-Zeit­schrift Halt gedacht. 18 Mona­te beding­te Haft und 7200 € Geld­stra­fe hat­te der Rent­ner wegen NS-Wie­der­be­tä­ti­gung schließ­lich letz­ten Juni am Lan­des­ge­richt kas­siert. Ges­tern muss­te sich der Mann wegen Ver­ge­hen nach dem Waf­fen­ge­setz und dem Spreng­mit­tel­ge­setz ver­ant­wor­ten. Obwohl er näm­lich wuss­te, dass seit einer zwi­schen­zeit­li­chen Ver­ur­tei­lung nach dem Waf­fen­ge­setz im Sep­tem­ber ein Ver­fah­ren wegen Waf­fen­ver­bots gegen ihn an der Bezirks­haupt­mann­schaft behängt, hat­te er bis Dezem­ber Waf­fen und Muni­ti­on in sei­nem Haus auf­be­wahrt. Dar­un­ter auch ein Kali­ber-10-Revol­ver der Schuss­waf­fen­ka­te­go­rie B. Allein für den unbe­fug­ten Besitz die­ser Waf­fe sieht der Gesetz­ge­ber bis zu zwei Jah­re Haft vor. (…) So hat­te der 73-Jäh­ri­ge den zwin­gen­den Aus­gang des Ent­zugs­ver­fah­rens rich­tig ein­ge­schätzt und noch ver­sucht, Waf­fen zu ver­kau­fen, bevor sie ein­ge­zo­gen wer­den: „Ich brau­che jeden Euro, da war es für mich doch geschei­ter, sie noch zu Geld zu machen!, erklär­te der Ange­klag­te dem Rich­ter. (…) So erging nicht rechts­kräf­tig eine Stra­fe über 1680 Euro. (Tiro­ler Tages­zei­tung, 4.3.22, S. 9)

Von der Geld­stra­fe war die Hälf­te unbe­dingt, daher hat der Mann nun 840 Euro zu bezah­len. Die wird er durch den Ver­kauf der ille­ga­len Waf­fen wohl bereits her­ein­ge­holt haben.

Ober­stei­er­mark: 3 Fäl­le mit ille­ga­len Waf­fen und NS-Devotionalien

Da könn­te mög­li­cher­wei­se der Pro­zess gegen einen Knit­tel­fel­der der Grund gewe­sen sein, dass knapp davor die stei­ri­sche Poli­zei mit gleich drei Fäl­len, in denen das Hor­ten ille­ga­ler Waf­fen und von NS-Devo­tio­na­li­en auf­ge­deckt wur­de, an die Öffent­lich­keit gegan­gen ist.

Waffen + NS-Devotionalien (Foto: LPD Stmk.)
Waf­fen + NS-Devo­tio­na­li­en (Foto: LPD Stmk.)
Waffenfund (Foto: LPD Stmk.)
Waf­fen­fund (Foto: LPD Stmk.)

Fall 1 – Zelt­weg: Bereits im Dezem­ber 2020 stieß die Poli­zei im Rah­men von Ermitt­lun­gen auf einen 25-jäh­ri­gen Zelt­we­ger, der Geweh­re, eine Pis­to­le, Muni­ti­on und Waf­fen­tei­le hor­te­te. Er sei nur ein Samm­ler, gab der Mann selbst an.

Fall 2 – Knit­tel­feld: Auch nur gesam­melt will ein 47-jäh­ri­ger Knit­tel­fel­der haben, in des­sen Woh­nung im Juni 2021 eine Haus­durch­su­chung statt­ge­fun­den hat­te. Zu der immensen Zahl an Waf­fen, dar­un­ter 22 Faust­feu­er­waf­fen, 16 Lang­waf­fen, Muni­ti­on, Säbel und Dol­che kamen bei ihm noch jede Men­ge NS-Devo­tio­na­li­en dazu, die er laut Eigen­an­ga­be von sei­nem Groß­va­ter erhal­ten habe: Stahl­hel­me, Orden, Medail­len, Hit­ler-Sta­tu­en, das Buch „Mein Kampf“ und ein­schlä­gi­ge Fotos. Wie sich das Ver­schi­cken von Nazi-Chat­nach­rich­ten mit einer blo­ßen Samm­ler­lei­den­schaft erklä­ren lässt, ent­zieht sich unse­rer Kennt­nis. Der Knit­tel­fel­der wur­de schul­dig gespro­chen und erhielt 15 Mona­te bedingt. Da die Staats­an­walt­schaft Beru­fung ange­mel­det hat, ist das Urteil nicht rechtskräftig.

Der Fall hat aber auch einen kom­mu­nal­po­li­ti­schen Aspekt: Der Betrof­fe­ne war in der Ver­gan­gen­heit zeit­wei­se für die FPÖ als Gemein­de­rat aktiv.
Wolf­gang Zan­ger, Bezirks­par­tei­ob­mann der FPÖ Mur­tal, erklär­te auf Anfra­ge, nichts von den Vor­wür­fen gegen den Mann zu wis­sen. Der ehe­ma­li­ge Gemein­de­rat habe die Par­tei bereits ver­las­sen, es bestehe kein Kon­takt mehr zu ihm. „Die Per­son ist in der akti­ven Zeit nie auf­fäl­lig gewe­sen, ansons­ten hät­te es Kon­se­quen­zen gege­ben“, sagt Wolf­gang Zan­ger. „Sol­ches Gedan­ken­gut hat bei uns nichts ver­lo­ren.“ (Klei­ne Zei­tung, 12.3.22, S. 22)

Zan­gers Kom­men­tie­rung ist ange­sichts der unzäh­li­gen ein­schlä­gi­gen Vor­fäl­le in sei­ner Par­tei, auch in der Stei­er­mark, und der laschen Reak­tio­nen sei­tens der FPÖ unter dem Kapi­tel unglaub­wür­dig abzulegen.

Fall 3 – Bezirk Lie­zen: Bei einem 61-Jäh­ri­gen aus dem Bezirk Lie­zen wur­den bei einer Haus­durch­su­chung eben­falls Waf­fen und NS-Devo­tio­na­li­en sichergestellt.

Gefun­den wur­den „23 Lang­waf­fen, zwei Maschi­nen­pis­to­len, 10 Faust­feu­er­waf­fen, etli­che Kis­ten Muni­ti­on, zahl­rei­che Dol­che, Mes­ser und Bajo­net­te. (…) Der 61-Jäh­ri­ge zeig­te sich gestän­dig.“ (steiermark.orf.at, 4.3.22)

Pressemeldung LPD Stmk. 4.3.22: 3 Fälle mit Waffen und NS-Devotionalien
Pres­se­mel­dung LPD Stmk. 4.3.22: 3 Fäl­le mit Waf­fen und NS-Devotionalien
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Schlagwörter: Burgenland | FPÖ | Illegaler Waffenbesitz | Neonazismus/Neofaschismus | Niederösterreich | Polizei | Steiermark | Tirol | Verbotsgesetz | Wiederbetätigung

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