Linz/Mauthausen: Prozess gegen Nazi-Zahnarzt vertagt

Der pen­sion­ierte Zah­narzt (70) aus Mau­thausen, der schon ein­mal — im März 2015 — wegen Wieder­betä­ti­gung vor Gericht ges­tanden ist und damals zu ein­er ein­jähri­gen bed­ingten Haft­strafe verurteilt wurde, musste sich am Fre­itag, 19.5.2017 neuer­lich wegen des Ver­dachts der Wieder­betä­ti­gung vor dem Lan­des­gericht Linz ver­ant­worten, aber der Prozess gegen den Kan­di­dat­en der Chris­ten-Partei 2013 wurde vertagt.

Der Angeklagte hat­te schon in den Jahren 2013 und 2014 Briefe ver­sandt, in denen er mit klar anti­semi­tis­chen Untertö­nen von „khasar-zion­is­tis­ch­er Gräuel­pro­pa­gan­da und deren Siegerlü­gen“ fab­u­lierte und die Exis­tenz von Gaskam­mern bestritt. 2015 ver­sandte er neuer­lich an Gemein­debe­di­en­stete und den Gemein­der­at von Mau­thausen Briefe, in denen er den Holo­caust leugnete. An eine Gemein­derätin ver­schick­te er außer­dem das NSDAP-Parteipro­gramm mit Kom­mentaren eines inhaftierten Neon­azis. „Er stellte unter anderem die Frage, was an diesem Pro­gramm aus dama­liger Sicht so schlecht und ver­brecherisch gewe­sen sei“ (ORF OÖ).

Mit der etwas dürfti­gen Erk­lärung „zur weit­eren Beweisauf­nahme“ wurde der Prozess auf unbes­timmte Zeit vertagt.