Der Angeklagte behauptete am ersten Verhandlungstag, gar nicht „Wolke“ gewesen zu sein, sondern quasi ein Freund von „Wolke“. Er kenne den „Wolke“ zwar persönlich, habe ihm auch sein E‑Mail-Konto zur Verfügung gestellt, sei auch bei einem Treffen von thiazi-Usern am Münchner Oktoberfest als „Wolke“ aufgetreten – mit dessen Einverständnis, habe im Auftrag von „Wolke“ einem thiazi-Nazi nach einem Hausbrand auch Geld überwiesen, aber er selber „Wolke“? Nie und nimmer! Nur gelesen habe er die Beiträge von „Wolke“, aber nicht geschrieben. „Wolke” hat quasi die Wolke gemacht.
Den Namen von „Wolke“ will der als „Wolke“ Angeklagte aber trotzdem nicht verraten, weil er die Anonymität im Internet befürworte und außerdem eine andere Einstellung zum Verbotsgesetz habe. Das kann man wohl sagen. Denn bei einer Hausdurchsuchung sind die Verfassungsschützer auf ein bemerkenswertes Dokument des Angeklagten, der nicht „Wolke“ sein will, gestoßen. Der Titel des 50-seitigen Dokuments: „Z‑Plan“. In ihm geht es, so der „Standard“ in seinem Bericht zum ersten Verhandlungstag, um „einen ‚Freistaat Salzburg’ als Mitglied der ‚Vereinigten Staaten Deutschlands’, um ‚Straflager in strukturschwachen Regionen’, um das ‚Umstellen von Ausländervierteln’.”, laut APA auch um die jüdische Bevölkerung. Sein Pamphlet sieht der Angeklagte natürlich nicht als NS-Wiederbetätigung, sondern als „Ideensammlung“, sich selbst als „national“ (ORF Salzburg).
Morgen geht’s weiter mit der Märchenerzählung.
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