Salzburg: Thiazi-„Wolke“ macht eine Wolke

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Mit eini­ger Ver­zö­ge­rung fin­det der Pro­zess gegen „Wol­ke“ bzw. „Betreuer6“ wegen des Ver­dachts der Wie­der­be­tä­ti­gung nach § 3d Ver­bots­ge­setz am Salz­bur­ger Lan­des­ge­richt statt. Der Jus­tiz­mi­nis­ter hat­te das Ver­fah­ren schon im Sep­tem­ber 2016 ange­kün­digt. Ange­klagt ist ein Unter­neh­mer (52) aus der Stadt Salz­burg, der laut Ankla­ge einer der eif­rigs­ten Schrei­ber im Neo­na­zi-Forum thiazi.net war. Am 14.3. wur­de bereits ver­han­delt, am 16.3. soll fort­ge­setzt wer­den. Mehr als 9.000 Bei­trä­ge hat der Ange­klag­te auf thiazi.net hin­ter­las­sen, bis die Betrei­ber des Forums im Juni 2012 aus­ge­ho­ben und das größ­te deutsch­spra­chi­ge Neo­na­zi-Forum geschlos­sen wurde.

Postings von User "Wolke" im "thiazi"-Forum: Über "Jewrnalisten" und "internationale Judeninteressen"...

Pos­tings von User „Wol­ke” im „thiazi”-Forum: Über „Jewr­na­lis­ten” und „inter­na­tio­na­le Judeninteressen”…

Der Ange­klag­te behaup­te­te am ers­ten Ver­hand­lungs­tag, gar nicht „Wol­ke“ gewe­sen zu sein, son­dern qua­si ein Freund von „Wol­ke“. Er ken­ne den „Wol­ke“ zwar per­sön­lich, habe ihm auch sein E‑Mail-Kon­to zur Ver­fü­gung gestellt, sei auch bei einem Tref­fen von thia­zi-Usern am Münch­ner Okto­ber­fest als „Wol­ke“ auf­ge­tre­ten – mit des­sen Ein­ver­ständ­nis, habe im Auf­trag von „Wol­ke“ einem thia­zi-Nazi nach einem Haus­brand auch Geld über­wie­sen, aber er sel­ber „Wol­ke“? Nie und nim­mer! Nur gele­sen habe er die Bei­trä­ge von „Wol­ke“, aber nicht geschrie­ben. „Wol­ke” hat qua­si die Wol­ke gemacht.

Öster­rei­cher bei thiazi.net: Neben Wol­ke auch Vidar, Strit­zi und PrinzAlbert…

Den Namen von „Wol­ke“ will der als „Wol­ke“ Ange­klag­te aber trotz­dem nicht ver­ra­ten, weil er die Anony­mi­tät im Inter­net befür­wor­te und außer­dem eine ande­re Ein­stel­lung zum Ver­bots­ge­setz habe. Das kann man wohl sagen. Denn bei einer Haus­durch­su­chung sind die Ver­fas­sungs­schüt­zer auf ein bemer­kens­wer­tes Doku­ment des Ange­klag­ten, der nicht „Wol­ke“ sein will, gesto­ßen. Der Titel des 50-sei­ti­gen Doku­ments: „Z‑Plan“. In ihm geht es, so der „Stan­dard“ in sei­nem Bericht zum ers­ten Ver­hand­lungs­tag, um „einen ‚Frei­staat Salz­burg’ als Mit­glied der ‚Ver­ei­nig­ten Staa­ten Deutsch­lands’, um ‚Straf­la­ger in struk­tur­schwa­chen Regio­nen’, um das ‚Umstel­len von Aus­län­der­vier­teln’.”, laut APA auch um die jüdi­sche Bevöl­ke­rung. Sein Pam­phlet sieht der Ange­klag­te natür­lich nicht als NS-Wie­der­be­tä­ti­gung, son­dern als „Ideen­samm­lung“, sich selbst als „natio­nal“ (ORF Salz­burg).

Mor­gen geht’s wei­ter mit der Märchenerzählung.

Wei­te­re Bei­trä­ge zu Thia­zi auf stopptdierechten.at:
— 3. June 2016: Salz­burg: „Wol­ke“ wegen Wie­der­be­tä­ti­gung vor Gericht
— 5. August 2015: Auf­ge­passt, Thiazi-User!
— 24. Novem­ber 2015: Wien: Wie­der ein „Thiazi“-Nazi verurteilt
— 20. August 2015: Wie­der Thia­zi-User verurteilt
— 15. Juni 2012: Thia­zi abge­brannt – kommt Ragnarök?
— 9. Novem­ber 2015: Inns­bruck: Thia­zi-Nazis, aufgepasst!
— 2. Dezem­ber 2013: Eis­pi­ckel: Erfolg­lo­se Ermitt­lun­gen seit 5 Jahren
— 20. Sep­tem­ber 2011: „Mjöl­nir“ aus dem Alpen-Donau- und “Thiazi”-Forum zu 5 Mona­te unbe­dingt verurteilt
— 23. Dezem­ber 2011: Die Neo­na­zi-Sze­ne nach Küs­sel – Teil II: Prinz Eugen kommt aus der Versenkung