Der Prozess gegen den Amstettner Neonazi ist nicht der erste, der in den letzten Monaten gegen einen Thiazi-User geführt wurde. Auch in Wien stand Anfang Juli ein Thiazi-User vor Gericht und wurde zu 12 Monaten bedingt verurteilt. Das deutet darauf hin, dass die österreichischen Ermittlungsbehörden Materialien zum Thiazi-Forum von den deutschen Ermittlern erhielten, die 2012 das Forum abgedreht haben.
Eigentlich sollte das auch Bewegung in die Ermittlungen gegen die Neonazis „Eispickel“ und „Prinz Eugen“ bringen, die im November 2008 den damaligen Landtagsabgeordneten der Grünen in OÖ, Gunther Trübswasser, bedrohten und sich im Februar 2012, nach dem Burschenschafterball, über den Angriff auf den SPÖ-Bundesrat Albrecht Konecny unterhielten und dabei Täterwissen offenbarten.
Aber auf Thiazi waren nicht nur diese beiden Neonazis aus Österreich aktiv, sondern auch andere klingende Namen wie „Blut & Ehre“, „Vidar“, „Heiliges Erbe“, „Fanisk“, „Panzerdivision“, „Waffenweihe“, „Sturmreiter“ und „Wotanskrieger Vlbg“. Das ist nur eine kleine und nicht repräsentative Auswahl von österreichischen Nazis im Thiazi-Forum, über die wir hoffen, sie bald vor Gericht begrüßen zu dürfen.