Verhetzung (IV): Anklage eines freiheitlichen Akademikers

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Im August des Vor­jah­res wur­den die Vor­stel­lun­gen des Frei­heit­li­chen Aka­de­mi­ker­ver­ban­des (FAV) Salz­burg über Mas­sen­ab­schie­bun­gen und Arbeits­la­ger publik. Dazu auch noch die ras­sis­ti­schen Aus­las­sun­gen der frei­heit­li­chen Aka­de­mi­ker über „Neger“. Die Anzei­ge des Salz­bur­ger Lan­des­am­tes für Ver­fas­sungs­schutz hat jetzt zu einer Ankla­ge gegen den Obmann des FAV Salz­burg geführt. Am 23. Mai fin­det der Pro­zess statt.


Arbeits­la­ger

Die Ankla­ge wegen Ver­het­zung rich­tet sich aus­schließ­lich gegen den Obmann des FAV Salz­burg, erklär­te die Staats­an­walt­schaft Salz­burg in ihrer Stel­lung­nah­me zu einem Bericht der „Kro­ne“ Salz­burg: „Er ist allei­ni­ger Admi­nis­tra­tor der Internetseite.“

Wolf­gang Cas­part, der Obmann des FAV Salz­burg, ist schon lan­ge Zeit als Expo­nent einer offen rechts­extre­men Strö­mung inner­halb der FPÖ bekannt. 2003 ver­tei­dig­te Cas­part, damals Vor­sit­zen­der der Arbeits­ge­mein­schaft Frei­heit­li­cher Aka­de­mi­ker­ver­bän­de, die offen anti­se­mi­ti­schen Äuße­run­gen des CDU-Abge­ord­ne­ten Hoh­mann über einen „jüdi­schen Bol­sche­wis­mus“ und bedien­te sich dabei selbst anti­se­mi­ti­scher Ste­reo­ty­pe, wie das DÖW in einem Bei­trag feststellte.

Der alte Herr der deutsch­völ­ki­schen pen­na­len Bur­schen­schaft Rugia und des Aka­de­mi­schen Corps Saxo­nia Wien hat auch kei­ner­lei Berüh­rungs­ängs­te mit Neo­na­zis und Holo­caust­leug­nern. Auf der Sei­te des FAV Salz­burg war län­ge­re Zeit ein Plä­doy­er für inhaf­tier­te Neo­na­zis, Nazi­ter­ro­ris­ten und Holo­caust­leug­ner zu lesen, die nach Ansicht der Ver­fas­ser „wegen Ver­brei­tung des frei­en Wor­tes“ hin­ter Git­tern waren.


Plä­doy­er für inhaf­tier­te Neo­na­zis, Nazi­ter­ro­ris­ten und Holocaustleugner

Der APA kün­dig­te Cas­part eine aus­führ­li­che Stel­lung­nah­me zu der Ankla­ge an, die dann aller­dings ziem­lich knapp aus­fiel und sich im Wesent­li­chen dar­auf beschränk­te, dass er erklär­te, „weder er noch der Aka­de­mi­ker­ver­band habe die Text­pas­sa­ge ver­fasst“.