Eine ziemlich mysteriöse Angelegenheit scheint die mit einem Großaufgebot an Polizei erfolgte Razzia bei einem Tiroler Bikerklub zu sein. Wegen des Verdachts auf NS-Wiederbetätigung rückten am Mittwoch, 3.12. rund 50 Polizeibeamte aus, um zeitgleich zehn Hausdurchsuchungen bei Mitgliedern des Bikerklubs durchzuführen. Festnahmen gab es keine.

Bislang ist es uns nicht gelungen, genauere Informationen über den Motorradklub, bei dem die Razzia durchgeführt wurde, zu erhalten. Gefunden wurden Schlagringe, Schreckschusspistolen, Schlagstöcke, Lederkutten mit SS-Symbolen, NS-Devotionalien und NS-Aufkleber.
[youtube HrMlpkIDVRE]Festnahmen gab es keine, offensichtlich, weil sich die Verdächtigen – „mehrheitlich ältere Herren um die 60 Jahre“ (Tiroler Tageszeitung, 4.12.14) – in den Augen der Polizei „kooperativ“ verhielten. Die Razzia war – so die TT weiter – „der Höhepunkt langwieriger Ermittlungen“. Seit Monaten habe der Verfassungsschutz den „seit Jahrzehnten bestehenden Rockerklub“ im Visier gehabt. Jetzt werde man die bei den Hausdurchsuchungen gefundenen zahlreichen Datenträger auswerten.
Der Bikerklub war offensichtlich in Innsbruck und dessen Umgebung aktiv – jedenfalls fanden dort die Hausdurchsuchungen statt. Es handelt sich jedenfalls nicht um den Bikerklub, der im Jahr 2012 Gegenstand polizeilicher Ermittlungen war. Damals wurden gegen etliche Mitglieder der Hells Angels Hausdurchsuchungen durchgeführt und 2013 wurde ein führendes Mitglied der Angels zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.