Sowohl in Salzburg als auch in Niederösterreich (NÖ) gab es in den letzten Monaten etliche Nazi-Schmierereien. Für die Schmierereien in NÖ wurden Jugendliche ohne politischen Hintergrund verantwortlich gemacht, für die in Salzburg junge Neonazis. Die Schmierereien gehen dennoch weiter, neu sind Schuss-Attacken.
In St. Pölten wurde Anfang April im Regierungsviertel ein Hakenkreuz auf das Landhaus geschmiert und dazu der Spruch “nix multikulti“. Die Täter sind einstweilen unbekannt, die Tat weist allerdings Ähnlichkeiten mit den Nazi-Schmierereien von Herzogenburg auf.
In Salzburg reißt die Serie von rechtsextremen bzw. neonazistischen Attacken auch nach der Verhaftung von zwei Verdächtigen im Vorjahr nicht ab. Nach etlichen Schmierereien im Jänner und Februar, die bislang ungeklärt sind, gab es diese Woche in der Nacht auf Mittwoch eine Attacke auf das ‚Rosa Luxemburg‘-Haus von sozialdemokratischen Jugendorganisationen (AKS, VSStÖ, Jusos), wo „NSU II Only For You“ geschmiert wurde. Der VSStÖ berichtet auch von einer Schmiererei, bei der „C 18“ ( für „Combat 18“) auf das Haus gesprayt wurde.

In der Nacht auf Dienstag war das Büro der Homosexuellen Initiative Hosi Salzburg aus einem Auto mit einem Paintball-Gewehr attackiert worden. Drei Schüsse wurden insgesamt abgegeben, berichteten die geschockten Hosi-AktivistInnen in ihrer Aussendung. Ob es einen Zusammenhang zu den Salzburger Nazi-Schmierern gibt, ist offen.
In einer Presseaussendung berichtet der VSStÖ außerdem von einer weiteren Schuss-Attacke in Wien. Demnach wurde auf das Küchenfenster der ehemaligen VSSTÖ-Vorsitzenden ein Schuss mit einem Luftdruckgewehr oder einer Gaspistole abgefeuert. Die Polizei wertet die Schuss-Attacke als Kinderstreich, während der VSStÖ von einem bewussten Angriff auf eine Antifaschistin ausgeht, die gerade zu den Identitären publiziert hat.