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Ittners österreichische Freunde (III)

Ger­hard Itt­ner hat ein kla­res ideo­lo­gi­sches Pro­fil: ein Natio­nal­so­zia­list, Anti­se­mit und Hit­le­rist der alten Schu­le, der kein Geheim­nis aus sei­ner Gesin­nung macht. Nie­mand kommt wohl auf die Idee, sich mit der Frei­heits­be­we­gung Ger­hard Itt­ner auf Face­book zu befreun­den, ohne sich mit der Gesin­nung Itt­ners ange­freun­det zu haben. Aus­nah­me: der Pres­se­spre­cher der Wie­ner FPÖ! Wer aber […]

23. Sep 2012

Zu dem mehr­fach ver­ur­teil­ten und inhaf­tier­ten Holo­caust-Leug­ner Wolf­gang Fröh­lich (frü­her FPÖ-Bezirks­rat in Wien), den er als sei­nen „per­sön­li­chen Freund“ bezeich­net, hat Itt­ner bes­te Kon­tak­te. Der poli­ti­sche und per­sön­li­che Freund ist nicht über Face­book mit Itt­ner befreun­det –die bei­den tau­schen sich anders aus…

Eini­ge der über 600 FB-Freun­de Itt­ners ver­ste­cken sich hin­ter Nick­na­mes: wei­ße Wöl­fe und Wöl­fin­nen, natio­na­le Kämp­fer, Frei­heits­kämp­fer oder – beson­ders ori­gi­nell! – „Immer­noch­braun“, „Vier­zeh­n­acht­und­acht­zig“ oder „Brau­ni Trenk“, ein Wie­ner Er liebt Brau­nes: sei­ne E‑Mail-Adres­se [email protected] zeugt davon eben­so wie sei­ne Ansprech­adres­se bei „Netz­werk Rechts“: @braunerkamerad88. Wenn einer so pene­trant mit „88“ grüßt wie er, soll­te man das nicht uner­wähnt lassen.

An die 30 öster­rei­chi­sche Fans tum­meln sich als „Freun­de“ auf der Sei­te von Itt­ners „Frei­heits­be­we­gung“.

Lud­wig Rein­th­a­ler, der „Braune“aus Wels fin­det sich wohl eben­so wenig zufäl­lig auf der Freun­des­lis­te wie der umtrie­bi­ge Andre­as Kelt­scha aus Wien, der mitt­ler­wei­le bei der Hei­mat­par­tei Öster­reich (HPÖ) gelan­det ist, nach­dem er schon vor­her eini­ge Sta­tio­nen des hei­mi­schen Rechts­extre­mis­mus durch­lau­fen hat.

Etwas mehr ver­wun­dert hat uns , dass auch der frü­he­re und aus der FPÖ aus­ge­schlos­se­ne Abge­ord­ne­te Wer­ner Königs­ho­fer unter den „Freun­den“ zu fin­den ist. Aus­ge­rech­net der Königs­ho­fer, der einen erbit­ter­ten, aber wenig erfolg­rei­chen Kampf vor den Gerich­ten führt, weil zwar sein PC mit den Alpen-Donau-Nazis Kon­takt hat­te, der aber mit Nazis nichts zu tun haben will ? War es auch in die­sem Fall sein PC, der einem uner­klär­ba­ren Drang gefolgt ist und sich mit Itt­ner befreun­det hat!

Dann wäre da noch ein „ Leo­nard Dan­ne­mann“ , der stolz sein Bekennt­nis zur FPÖ vor sich her­trägt. Oder Fritz Ugri­no­vits, mit dem wir uns ohne­hin noch näher beschäf­ti­gen müs­sen, weil er sehr ein­schlä­gi­ge Ansich­ten über die „Durch­ras­sung“ durch die „Sie­ger­mäch­te“ ver­tritt und gegen Mus­li­me, Juden, den Koran und das „tsche­tsche­ni­sche Schwei­ne­pack“, das man aus unse­rem Land raus­prü­geln müs­se, hetzt.

Auch Son­ja Pirolt, die 2009 in Kla­gen­furt für die FPÖ kan­di­diert hat und sich ger­ne mit der deut­schen Flag­ge ein­wi­ckelt ‚ist mit der Frei­heits­be­we­gung Ger­hard Itt­ner befreundet.

Und schließ­lich wäre da noch Doris Baum­gart­ner, die im ziem­lich rech­ten Bezirk Wie­ner Neu­stadt Land als Funk­tio­nä­rin des FPÖ ‑Bezirks­par­tei­vor­stan­des auf­scheint. Ihr eige­nes Face­book-Pro­fil ziert der Spruch „Natio­na­list, wird man nicht aus hass auf ande­re Völ­ker, son­dern aus Lie­be zum eige­nen Volk!“ (Feh­ler im Original).

Ver­mut­lich ist ihnen allen – so wie dem Wie­ner FPÖ- Pres­se­spre­cher Got­scha­cher — der Nazi ein­fach „durch­ge­rutscht“, oder?