Skip to content
Stoppt die Rechten

Stoppt die Rechten

Antifaschistische Website

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky
  • Suche
  • Wissen
    • Rechtsextremismus
    • Ist die FPÖ rechtsextrem?
    • Rechtsextreme Medien in Österreich
    • Faschismus
    • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
    • Antisemitismus
    • Rassismus
    • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
    • NS-Symbole und Abzeichengesetz
    • Verhetzung. Was ist das? Was kann ich dagegen tun?
  • Handeln
    • Aktiv werden und handeln
    • Was kann wie wo gemeldet werden?
    • Gegen Sticker & Geschmiere
    • How to “Prozessreport”?
  • Hilfreich
    • Anleitung Sicherung von FB-Postings/Kommentaren
    • Strafbare Inhalte im Netz: eine Anzeige/Sachverhaltsdarstellung einbringen
  • Wochenrückblick
  • Gastbeiträge
  • Materialien
  • Rezensionen

„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

FPÖ
Einzelfallzähler

aktuell 0 Fälle
alle Fälle lesen

Waffenfunde
 

0
alle Fälle lesen
Lesezeit: 5 Minuten

Crystal Meth, Krypto-Betrug und die Grazer FPÖ

Axel Kas­seg­ger, Chef der ohne­hin gebeu­tel­ten Gra­zer FPÖ, gerät unter Druck: Ein naher Ver­wand­ter, auch FPÖ-Mit­glied, wur­de wegen des Ver­dachts auf Crys­tal Meth-Pro­duk­ti­on in Unter­su­chungs­haft genom­men. Dazu kom­men auch noch Ermitt­lun­gen zu einem mil­lio­nen­schwe­ren Betrug.

27. Aug. 2023
Methamphetamin im Umfeld der Grazer FPÖ?

Seit etwa zwei Mona­ten sitzt ein naher Ver­wand­ter des Gra­zer FPÖ-Chefs und Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­ten Axel Kas­seg­ger in Unter­su­chungs­haft. Er soll Metham­phet­amin (bekannt als „Crys­tal Meth“) pri­vat pro­du­ziert haben, wie der „Stan­dard” (9.7.23) berich­te­te. Bereits im Jahr 2021 war er nach dem Sucht­mit­tel­ge­setz ver­ur­teilt wor­den. Der Mann war selbst Mit­glied in der FPÖ, im März 2022 sogar Dele­gier­ter zum Stadt­par­tei­tag in Graz. Außer­dem wohnt er in Kas­seg­gers Haus und war zudem Bun­des­bru­der in der­sel­ben Bur­schen­schaft, die in Graz als FPÖ-Kader­schmie­de gilt und in der der mut­maß­li­che Metham­phet­amin-Pro­du­zent bis zuletzt sogar die Funk­ti­on des Spre­chers, also die Reprä­sen­ta­ti­on nach Außen, inne­hat­te. Er wur­de inzwi­schen per Not­ver­ord­nung aus der FPÖ aus­ge­schlos­sen, auch war davon die Rede, dass für ihn und Axel Kas­seg­ger ein „uneh­ren­haf­ter Aus­schluss“ zu erwar­ten sei.

Blaue Heuchelei?

Die Ange­le­gen­heit ist für die Gra­zer FPÖ und Kas­seg­ger selbst nicht nur auf­grund der sehr engen Ver­flech­tun­gen mit dem mut­maß­li­chen Dro­gen­pro­du­zen­ten unan­ge­nehm, son­dern auch pein­lich vor dem Hin­ter­grund der frei­heit­li­chen Dro­gen­po­li­tik, die wenig ande­res tut, als ras­sis­ti­schen Alar­mis­mus zu ver­brei­ten. So hat­te Kas­seg­ger selbst erst im Mai auf der FPÖ-Stei­er­mark-Home­page kam­pa­ni­siert: „Das Herz der Stei­er­mark darf nicht zur Dro­gen­hoch­burg wer­den!“ und dabei gegen „unkon­trol­lier­te Zuwan­de­rung“ gewet­tert. Ende Juli hat die stei­ri­sche FPÖ gar „Erzie­hungs­kamps“ (sic!) für kri­mi­nel­le Jugend­li­che gefor­dert, wo die­se etwa „hei­mi­sche Wer­ten“ ver­mit­telt bekom­men soll­ten. Der­lei auto­ri­tä­re Fan­ta­sien waren bezüg­lich der Cau­sa des mut­maß­li­chen Dro­gen­pro­du­zen­ten aus den eige­nen Rei­hen frei­lich nicht zu ver­neh­men. Ganz im Gegen­teil: Kas­seg­ger ver­fiel in tie­fes Schweigen.

Ras­sis­tisch unter­mal­te FPÖ-Anti-Dro­gen­kam­pa­gne (Screen­shot)

Krypto-Millionenbetrüger

Es kam aber noch dicker: Denn gegen Kas­seg­gers nahen Ver­wand­ten und einen ehe­ma­li­gen Gra­zer FPÖ-Gemein­de­rat, der zudem bis vor nicht all­zu lan­ger Zeit Kas­seg­gers par­la­men­ta­ri­scher Mit­ar­bei­ter war, wird auch wegen des Ver­dachts auf Betrug in Mil­lio­nen­hö­he ermit­telt. Die bei­den Män­ner hat­ten ein Kryp­to­wäh­rungs-Start-up in Graz und einen gleich­na­mi­gen Fonds in der Kari­bik gegrün­det – und eben dort­hin sol­len 3,7 Mil­lio­nen Euro an Inves­to­ren­gel­dern ver­schwun­den sein. Die Cau­sa schwelt bereits seit dem Jahr 2018, weil die Gra­zer Ober­staats­an­walt­schaft angibt, nicht an die Fir­men­da­ten aus der Kari­bik zu gelan­gen. Das Ver­fah­ren gegen den Haupt­be­schul­dig­ten – Kas­seg­gers nahen Ver­wand­ten – wur­de dazwi­schen sogar ein­ge­stellt; die Ober­staats­an­walt­schaft hat nun aber die Fort­set­zung der Ermitt­lun­gen beantragt.

Auf eine Nach­fra­ge vom „Stan­dard”, ob Kassegger

etwas mit dem ver­san­de­ten Start-up zu tun habe, ant­wor­tet die­ser in Groß­buch­sta­ben: „NEIN”. Er wird auch nicht als Beschul­dig­ter geführt. Aller­dings gibt es meh­re­re Bezugs­punk­te zu den han­deln­den Per­so­nen. Der Fir­men­sitz des Kryp­to­wäh­rungs-Start-ups befin­det sich an der­sel­ben Adres­se wie Axel Kas­seg­gers eige­nes Unter­neh­men; nach der Fir­men­plei­te kauf­te Kas­seg­gers Unter­neh­men sei­nem ehe­ma­li­gen Mit­ar­bei­ter zwei Woh­nun­gen ab. (derstandard.at, 31.7.23)

Auch das Dro­gen­la­bor soll sich an der Adres­se des Fir­men­sit­zes befun­den haben. Iro­nisch an die­sen bri­san­ten Zusam­men­hän­gen ist, dass Axel Kas­seg­ger erst im Febru­ar die­sen Jah­res als FPÖ-Chef in Graz ange­tre­ten war, um die kor­rup­ti­ons­ge­beu­tel­te und nach zahl­rei­chen Aus­schlüs­sen, Raus­wür­fen und Haus­durch­su­chun­gen völ­lig dar­nie­der­lie­gen­de Gra­zer FPÖ wie­der auf Vor­der­mann zu bringen.

Der umtriebige Ideologe Kassegger

Axel Kas­seg­ger ist ein Ideo­lo­ge, der media­le Auf­merk­sam­keit erhielt, als er 2017 ins Verhandler*innen-Team der ers­ten Kurz-Regie­rung auf­ge­nom­men wur­de. Damals wur­de in meh­re­ren Medi­en ein Vor­trag von ihm zitiert, den er 2015 bei einem Bur­schen­schaf­te­re­vent hielt und der vor Ver­schwö­rungs­er­zäh­lun­gen strotz­te. Da hieß es etwa: „Insti­tu­tio­nen wie die UNO zwin­gen die Völ­ker von oben her­ab, Din­ge zu tun, die sie nicht wol­len – Gen­der Main­strea­ming und die gan­ze Welt­ethik der Men­schen­rech­te sind Bei­spie­le“. Kas­seg­ger schloss mit den Wor­ten „Heil deut­sche Bur­schen­schaft!“ (profil.at, 20.11.17)

Zudem gehört Kas­seg­ger zu jenen pro­mi­nen­ten Blau­en, die sich sich seit Jah­ren für Kreml-Pro­pa­gan­da ein­span­nen las­sen. So war er gemein­sam mit der ehe­ma­li­gen FPÖ-Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­tin Bar­ba­ra Rosen­kranz im Jahr 2016 bei einem einem rus­si­schen PR-Event auf der annek­tier­ten Krim zu Besuch. Einer Recher­che der Wochen­zei­tung pro­fil (3.2.23) zufol­ge, die sich auf gehack­te Unter­la­gen eines rus­si­schen Pro­pa­gan­da-Akteurs bezieht, soll­ten für den Besuch der blau­en Russ­land-Fans auch sat­te Hono­ra­re geflos­sen sein, was Kas­seg­ger aber vehe­ment bestrei­tet.

Bei eini­gen Teil­neh­mern waren Hono­rar­zah­lun­gen ange­merkt – bezüg­lich Rosen­kranz und Kas­seg­ger jeweils 4000 Euro. Haben sich die FPÖ-Poli­ti­ker für ihren vier­tä­gi­gen Trip auf die Krim auch noch fürst­lich ent­loh­nen las­sen? Ob am Ende des Tages tat­säch­lich ein Hono­rar geflos­sen ist, geht aus den vor­lie­gen­den E‑Mails nicht her­vor. Auf Anfra­ge bestrei­ten sowohl Rosen­kranz als auch Kas­seg­ger, Geld erhal­ten zu haben. (profil.at, 3.2.23)

Was sich aller­dings nicht bestrei­ten lässt: Kas­seg­ger geriert sich auch seit Kriegs­be­ginn immer wie­der als Putin-freund­li­ches Sprach­rohr. Etli­che der inzwi­schen in die Hun­der­te gehen­den FPÖ-Pres­se­aus­sen­dun­gen, die für Russ­land kam­pa­ni­sie­ren, stam­men aus sei­ner Feder.

Der umtrie­bi­ge Bur­schen­schaf­ter Kas­seg­ger wur­de im Jahr 2021 auch noch zum Prä­si­den­ten des Frei­heit­li­chen Bil­dungs­in­sti­tuts (FBI) gewählt, wo der Par­tei­nach­wuchs ideo­lo­gisch geschult wird. Dort wird unter sei­ner Ägi­de etwa das „neu­rech­te“ Pro­pa­gan­da­kon­zept „Meta­po­li­tik“ in Form einer als „Aka­de­mie“ titu­lier­ten Vor­trags­rei­he gelehrt. Auch das wun­dert wenig, denn der deutsch­na­tio­na­le Putin-Ver­ste­her Kas­seg­ger hat frei­lich kei­ne Berüh­rungs­ängs­te mit den Iden­ti­tä­ren; im Gegen­teil, sein ehe­ma­li­ger par­la­men­ta­ri­scher Mit­ar­bei­ter, Sieg­fried Wasch­nig gehör­te zu deren engem Umfeld.

Soll­ten sich die Anschul­di­gun­gen gegen sei­nen nahen Ver­wand­ten, Ex-Par­tei­ka­me­ra­den und Ex-Bun­des­bru­der erhär­ten, dann fin­det Kas­seg­ger viel­leicht bei sei­ner „Aka­de­mie“ ein paar iden­ti­tä­re Rhe­to­rik-Tools, um die frei­heit­li­che Heu­che­lei hin­sicht­lich Dro­gen und Kor­rup­ti­on umzudeuten.

  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
  • spenden 
Keine Beiträge mehr verpassen: Email-Benachrichtigung aktivieren
abgelegt unter: Dokumentation, FPÖ-Einzelfall
Schlagwörter: FPÖ | Identitäre | Korruption/Betrug/Untreue | Rassismus/Antimuslimischer Rassismus | Rechtsextremismus | Steiermark | Suchtmittelgesetz

Beitrags-Navigation

« Aktenzeichen XY: TV-Schulung in Konservatismus
Freiheitliche Jugend: Kickls junge Neofaschisten »

» Zur erweiterten Suche

Spenden

Wissen

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung

Handeln

  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?

Hilfreich

  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Beiträgen
  • Wochenrückblicke
    Beiträge
  • Gastbeiträge
    Beiträge
  • Materialien
    Beiträge
  • Rezensionen
    Beiträge
Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

oder viaPaypal

Kontakt

Vorfälle und Hinweise bitte über unser sicheres Kontaktformular oder per Mail an:
[email protected]

Wir garantieren selbstverständlich den Schutz unserer Informant*innen, der für uns immer oberste Priorität hat.

Spendenkonto

Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz

IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

Oder via PayPal:

Socials

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky

Links

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung
  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?
  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
  • Über uns
  • Beirat und Unterstützer*innen
  • Datenschutz
  • Impressum
Spenden
Newsletter