2019 hat Andreas Speit zusammen mit Andrea Röpke das vielbeachtete Buch „Völkische Landnahme. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos“ veröffentlicht. Im etwa 30-minütigen Vortrag stellt Speit Projekte von völkischer Landnahme – zu der er auch die Stadtprojekte der Identitären zählt – vor, deren Wurzeln und wie sie vor Ort agieren. Danach geht Speit auf Fragen aus dem Online-Publikum ein und erörtert u.a., woran braune Öko-Projekte zu erkennen sind und welche Gegenstrategien es gibt.
Wir von „Stoppt die Rechten“ werden das Thema in der nächsten Zeit ebenfalls aufgreifen, denn mit dem Turbo der Ablehnung von Pandemiemaßnahmen bilden sich auch in Österreich Landprojekte, die meist durch die rechtsesoterische Anastasia-Bewegung beeinflusst und gesteuert werden. Das betrifft nicht nur Immobilienprojekte, sondern auch die Gründung von Privatschulen.
#Lesung und #Gespräch Junge Rechtsextreme siedeln sich bewusst in ländlichen Regionen seit Jahren an, um dort generationsübergreifend »nationale Graswurzelarbeit« zu betreiben. Dieser unauffällige #Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet, es herrschen alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit »Volksschutz« zu verbinden und eine angebliche »Überfremdung« zu verhindern. Der Journalist Andreas Speit verfolgt seit langer Zeit diese kaum beachtete Entwicklung. Gemeinsam mit Co-Autorin Andrea Röpke zeigt er die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen auf, die bis in die Parlamente reichen. (Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg)
Ökologie und Rechtsextremismus. Völkische Landnahme. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos. Online-Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg mit Andreas Speit (Nov. 2020, 1h28‘)
Literaturtipp:
Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V. (Hg.): Naturliebe und Menschenhass. Völkische Siedler*innen in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Bayern. Erfurt 2020. Hier zum kostenlosen Download