Klagenfurt: Hakenkreuz und Sig-Rune aus WC-Papier gebastelt
Mostviertel/NÖ: Hitler-Liebe
Ö: Identitäre hetzen mit Islam-Landkarte
Königstetten/NÖ, Fügen-Lienz-Innsbruck/T: braune Schmierereien
Klagenfurt: Hakenkreuz und Sig-Rune aus WC-Papier gebastelt
Zwei Mal 15 Monate haben zwei Häftlinge (21 und 23 Jahre) kassiert, die an den Gitterstäben des Fensters ihrer Zelle mit WC-Papier ein Hakenkreuz und zwei Sig-Runen (SS) montiert hatten. Das hätten sie ohne Sympathie für den NS aus reiner Provokation getan.
Viel mehr führten sie die Tat auf eine Auseinandersetzung mit anderen Häftlingen zurück: „Im Hof direkt gegenüber von unserer Zelle waren Afrikaner, die uns dauernd provoziert und beschimpft haben“, gab der 23-Jährige an. Auch von ihrer Seite habe es Beschimpfungen gegeben, wie der Konflikt angefangen habe, könne er aber nicht mehr sagen. (kaernten.orf.at, 2.6.21)
Half nichts, die Geschworenen entschieden einstimmig auf einen Schuldspruch. Vorstrafen hatten die beiden bereits wegen Gewaltdelikten. Der ältere hat seinen Haftaufenthalt schon ohne die neue Strafe bis 2027 gebucht, der andere war erst im November entlassen worden und muss nun neuerlich einchecken. „Beide nahmen das Urteil an, auch Staatsanwalt Pirker erklärte Rechtsmittelverzicht.“ (kaernten.orf.at)
Mostviertel/NÖ: Hitler-Liebe
Eine im Mostviertel lebende Tschechin pflegt offenbar eine besondere Affinität zu Adolf Hitler. Für die musste oder wollte auch ihr Lebensgefährte herhalten: Er ließ sich von der Frau in SS-Uniform ablichten. Via WhatsApp soll sie dem Mann auch „Ich liebe Adolf Hitler“ geschrieben haben.
Der Chat ist aufgeflogen, weil gegen ihren Partner in Tschechien ermittelt worden war. Bei einer Hausdurchsuchung haben die Polizisten sein Handy sichergestellt. Die Frau bekannte sich vor Gericht als nicht schuldig. Laut Anwalt Martin Mahrer habe die 50-Jährige die Nachrichten aus Tschechien weggeschickt. “Somit ist die inländische Gerichtsbarkeit nicht gegeben.” Für die genauen Beweise, beantragte Mahrer weitere Zeugen. Daher wurde der Prozess vertagt. (kosmo.at, 2.6.21)
Ö: Identitäre hetzen mit Islam-Landkarte
Die Kritik an der sog. „Islam-Landkarte“ hat sich verbreitert und verschärft – wohl auch unter dem Eindruck, dass die Identitären Hetzschilder in der Nähe von in der Karte markierten islamischen Einrichtungen angebracht haben.
Der Migrations- und Integrationsbeirat der Stadt Linz verurteilt sowohl die Schilder als auch die Drohungen. Man halte aber auch fest, dass die auf der „Islam-Landkarte“ veröffentlichten Informationen nicht aktuell bzw. teilweise auch fehlerhaft seien, was die abgebildeten Linzer Vereine betreffe, sagt Beiratsvorsitzende Balint. Unter anderem würden auch nicht-muslimische Vereine gezeigt. Das alles und die Tatsache, dass alle abgebildeten Vereine über einen Kamm geschert werden, führe zu einem verzerrten Bild, warnt der Beirat. (ooe.orf.at, 4.6.21)
Kardinal Christoph Schönborn schlägt als Alternative einen Atlas für für alle Religionsgemeinschaften vor und fragt sich, „warum eine Religion ‚herausgepickt‘ worden sei. Der vorbildliche Religionsfrieden in Österreich basiere auf gegenseitigem Vertrauen, auf Dialog und Wertschätzung.“ (derstandard.at, 4.6.21)
Die Website ist online, die via Google-Maps hergestellte Karte funktioniert allerdings nicht. Nach angeblichen Hackangriffen wolle man nun den „IT-Betreiber“ (wer ist damit gemeint, das Hosting-Unternehmen?) wechseln. Inzwischen hat das stark Identitären- und FPÖ-nahe „Freilich-Magazin“ angekündigt, zusammen mit dem Ex-Salfisten Irfan Peci, eine eigene antiislamische Landkarte erstellen zu wollen.
Und die Antifa hat den nach außen hin offiziellen Chef der identitären „Die Österreicher”, Jakob Gunacker, dabei ertappt, wie er sich bei einem Baumarkt mit sehr viel Brennspiritus eingedeckt hat. Damit könnten die faschistischen Identitären Fondue für die nächsten Jahrzehnte zubereiten.
Gestern wurde der IB-Faschist Jakob Gunacker beobachtet, wie er in einem Baumarkt Holzlatten und literweise Spiritus/Brandbeschleuniger gekauft hat.
Im Anbetracht der derzeitigen faschistischen Mobilisierungen muss man sich schon fragen, was Gunacker damit will? pic.twitter.com/8GD6t8aKk5
— Antifa Wien West (@antifa_wienwest) June 1, 2022
Königstetten/NÖ, Fügen-Lienz-Innsbruck/T: braune Schmierereien
Im niederösterreichischen Königsstetten sind Auto und Garagentor des dortigen Seniorenbundobmanns „niveaulos“ und „geschmacklos“ (noen.at, 3.6.21) beschmiert worden: Die Etikettierung dürfte sich in erster Linie auf die mit Lack angebrachten „männlichen und weiblichen Geschlechtsteile in Wort und Bild“ (noen.at) beziehen. Dazu gab’s noch ein Hakenkreuz am Auto.
In Tirol wurde gleich an drei Orten braun gesprüht. In Fügen hinterließen zwei 16-Jährige nach einem Einbruch in ein Haus auf einem Auto ein „Hakenkreuz und schrien ‚Heil Hitler‘“ (polizei-nachrichten.at, 3.6.21).
In Lienz „besprühten unbekannte Täter (…) die Stadtsaalpassage, eine Bank, ein Kino sowie die Schule in Lienz mit roter Farbe und mehreren nach dem Verbotsgesetz verbotenen Symbolen. Bislang konnten der oder die Täter noch nicht ermittelt werden.“ (tt.com, 6.6.21) Auch auf einem Einkaufsmarkt in Innsbruck wurden braune Symbole hinterlassen.