Am letzten Wochenende gingen die „Kleine Zeitung“ und der „Kurier“ mit Berichten zu geleakten Unterlagen aus dem Grazer Identitären-Prozess an die Öffentlichkeit. Daraus erfahren wir nicht nur, wie sich die Identitären militärisch nach innen organisiert haben, sondern auch, wie geplante Kampagnen in Kooperation mit der FPÖ ablaufen sollten. Wir haben uns anhand eines einzigen Begriffs, den „Bevölkerungsaustausch“, angesehen, wie erfolgreich die Identitären über Straches Facebook-Seite agiert haben.
An anderer Stelle haben wir bereits einen Überblick gegeben, wie Strache sukzessive die Inhalte der Identitären übernommen hat – und zwar von Beginn weg. Waren in den ersten Jahren (ab 2012) direkte inhaltliche Parallelitäten nur fallweise zu bemerken, intensivierte sich der Paarlauf ab 2016 in bemerkenswerter Weise und gipfelte dann 2017 im Zuge des Nationalratswahlkampfes zu einer richtigen Kampagne auf Straches Facebook-Seite, die direkt aus der Feder der Identitären stammen könnte. Zufall? Der geleakte Kampagnenplan stamme, so die Medien, aus dem Jahr 2016.
Im Bericht der „Kleine Zeitung“ heißt es:
Aus sichergestellten Plänen geht auch hervor, wie eng die „Bewegung“ den Paarlauf mit der FPÖ plante: Im Rahmen der „Gegenöffentlichkeit“ werden als Kanäle FPÖ- bzw. FPÖ-nahe Medien genannt, die „mit Wording und Berichten gefüttert“ werden. Darunter etwa „Info- Direkt“, „Zur Zeit“, „Aula“, „unzensuriert“, „Strache Facebook“, „FPÖ-TV“.
Ende 2015 geht’s auf Straches Seite mit der Verschwörungstheorie, es gäbe einen Plan seitens gewisser „Eliten“ – bei Strache ist es die rot-schwarze Regierung zusammen mit den Grünen –, die Bevölkerung auszutauschen zu wollen, los:


















Die Identitären werden sich gegenseitig auf die Schulter geklopft haben. Straches Facebook-Seite (aber auch die anderen genannten Medien) haben den identitären Kampagnenplan umgesetzt. Sie waren – beabsichtigt oder auch nicht – Marionetten der Identitären.