SOS Mitmensch: FPÖ unterstützt antisemitische Publikation mit Inseraten

Wien (OTS) — SOS Mit­mensch übt schar­fe Kri­tik an der Unter­stüt­zung der FPÖ für die Zeit­schrift „Aula“. In der Dezem­ber­aus­ga­be der „Aula“ schei­nen gleich meh­re­re FPÖ-Inse­ra­te auf. In der glei­chen Aus­ga­be wit­tert ein Autor eine „Judai­sie­rung der Welt”. An ande­rer Stel­le wird in der Zeit­schrift vor „Ras­sen­ver­mi­schung“ gewarnt.

FPÖ-Inse­ra­te in rechts­extre­mer „Aula“

„Offen­bar ist die Distan­zie­rung der FPÖ-Füh­rung von Anti­se­mi­tis­mus anläss­lich der Affä­re Susan­ne Win­ter nur zum Schein erfolgt. Die Ankün­di­gung von FPÖ-Obmann Heinz-Chris­ti­an Stra­che und sei­nem Gene­ral­se­kre­tär Her­bert Kickl, dass es für Anti­se­mi­tis­mus kei­nen Platz mehr in der FPÖ gebe, hat sich als hei­ße Luft erwie­sen“, kom­men­tiert Alex­an­der Poll­ak, Spre­cher von SOS Mit­mensch, die Inse­rat­schal­tun­gen der FPÖ in der „Aula“.

„Judai­sie­rung der Welt“

In der Dezem­berg­aus­ga­be der vom Doku­men­ta­ti­ons­ar­chiv des Öster­rei­chi­schen Wider­stan­des als rechts­extrem ein­ge­stuf­ten Zeit­schrift fin­den sich gleich vier FPÖ-Ein­schal­tun­gen: ein ganz­sei­ti­ges Inse­rat des EU-Abge­ord­ne­ten Harald Vilims­ky, eine ganz­sei­ti­ge Ein­schal­tung des EU-Abge­ord­ne­ten Georg May­er, eine Ein­schal­tung des FPÖ-Bil­dungs­in­sti­tuts sowie ein halb­sei­ti­ges Inse­rat der FPÖ-Graz. In der Zeit­schrift wird ange­sichts der Kri­se im Nahen Osten und der gestie­ge­nen Flücht­lings­zah­len eine groß ange­leg­te jüdi­sche Welt­ver­schwö­rung gewit­tert und über die „Judai­sie­rung der Welt“ philosophiert.

War­nung vor „Ras­sen­ver­mi­schung“

Dar­über hin­aus wird in der „Aula“ vor den nega­ti­ven Fol­gen von Demo­kra­tie, Men­schen­rech­ten und Auf­klä­rung sowie vor „Ras­sen­ver­mi­schung“ gewarnt. Demo­kra­tie die­ne „der Spal­tung und Schwä­chung der Völ­ker“, die euro­päi­sche Auf­klä­rung habe „Zivi­li­sa­ti­on und Staat wehr­los gemacht“ und „Ras­sen­ver­mi­schung“ sei gleich­zu­set­zen mit „Völ­ker­mord“ ist in der Dezem­ber­aus­ga­be der von der FPÖ unter­stütz­ten Zeit­schrift zu lesen.

FPÖ tief im anti­se­mi­ti­schen Sumpf

„Das gleich mehr­fa­che Schal­ten von Inse­ra­ten in einer vor Anti­se­mi­tis­mus trie­fen­den Publi­ka­ti­on zeigt, dass es die FPÖ-Füh­rung mit ihrer Distan­zie­rung von anti­jü­di­scher Ideo­lo­gie nicht ernst meint. Neben der zur Par­tei­li­nie gewor­de­nen Het­ze gegen Mus­li­me soll anschei­nend wei­ter­hin auch eine Nähe zu Anti­se­mi­tis­mus, Ras­sis­mus und zu demo­kra­tie­feind­li­chen Strö­mun­gen demons­triert wer­den“, zeigt sich Poll­ak empört. „Damit offen­ba­ren die FPÖ-Füh­rungs­kräf­te, dass sie es bis­her nicht geschafft haben, aus dem anti­se­mi­ti­schen Sumpf her­aus­zu­kom­men und in einer moder­nen Demo­kra­tie anzu­kom­men“, so Pollak.