Der mittlerweile gar nicht mehr unbekannte Mann, der bei der Pegida-Demo in Graz am 29. März den Hitler-Gruß gezeigt hatte, wird sich deswegen vor Gericht verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft Graz bestätigte am Donnerstag eine entsprechende Aussendung der Grazer Grünen, die nach der Kundgebung eine Anzeige erstattet haben.
Pegida Graz schweigt sich über die Anklage aus. Vor der Kundgebung am 29.3. hatte Pegida Graz im Brustton der Überzeugung verkündet: „Unter unseren AktivistInnen bei Pegida Graz ist uns kein einziger „Neonazi“ bekannt“. Das ist jetzt Vergangenheit. Aber Pegida Graz ist auch sonst eifrig bemüht, ihrem Ruf gerecht zu werden. Die AktivistInnen haben jetzt den angeblichen „Plan“ von Earnest Hooton entdeckt, einem US- Hochschullehrer, der eine dubiose Rassenlehre vertrat.
Pegida und der Hooton Plan
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Hooton hatte — noch während des Zweiten Weltkriegs — in einem Beitrag die Ansiedlung nichtdeutscher Bevölkerung in Deutschland vorgeschlagen, um durch „Kreuzung“ die „rassisch“ bedingten kriegerischen Eigenschaften der Deutschen wegzuzüchten. Ein rassistischer Trottel, der in den USA kaum Beachtung fand. Für neonazistische Verschwörungstheoretiker sind die Überlegungen von Hooton aber bare Münze, ein „Plan“, der jetzt angeblich umgesetzt wird. Und so finden sich die Hinweise auf den Hooton-Plan auch bei Pegida — mit Links zu schwerst antisemitischen Seiten.