Braune Eiernockerl mit Salat
In dieser Woche war es ein Wiener (45). Er hatte, natürlich auf Facebook, im Vorjahr gepostet: „Unvergesslich, das Beste zum Geburtstag 88.“ Dass „88“ der Code für „Heil Hitler“ in Nazi-Kreisen ist, das will er nicht gewusst haben. Er weiß so manches nicht, etwa warum er einen Ordner auf seinem PC mit „SS“ benannt hat. Fotos von Hitler-Büsten sammelt er, weil: „So was sieht man halt sehr selten“ – eine sehr originelle Erklärung.
Was die Ermittlungen sonst noch ergeben haben, darüber finden sich leider im einzigen Bericht von tagesaktuellen Medien, in der „Krone“ (22.5.2015), keine weiteren Angaben. Die Ignoranz des Angeklagten wurde von den Geschworenen nicht besonders geschätzt. Das Urteil am Wiener Landesgericht: 15 Monate bedingt wegen NS-Wiederbetätigung (noch nicht rechtskräftig).
Das Urteil macht aber auch deutlich, dass der Hinweis des „Braunen von Wels”, Ludwig Reinthaler (der zum 20. April zunächst Vergesslichkeit simulierte ), wonach schon allein das Liken von einschlägigen Geburtstagswünschen bis zu 20 Jahre Haft bringen kann, doch etwas übertrieben ist.
Reinthaler ist eine sichere Bank für braune Provokationen. Auf seinem FB-Profil haben sich heuer bereits im Vorfeld von Hitlers Geburtstag jede Menge Nazi-Deppen eingefunden, um sich dumm zu stellen – es ist ihnen nicht schwer gefallen, wie zu lesen ist. Wenn’s um Hitlers Geburtstag geht, dann wird sogar ein ‚Schriftleiter‘ der „Aula“ eindeutig zweideutig.