Pediga-Wien Stammtisch
An diesem Wochenende wollen sich die diversen Pegida-Ableger aus den Bundesländern treffen, um „Spaziergänge und Aktionen für 2015“ zu planen. Das klingt nicht so, als ob die Demonstration am 2. Februar schon vor längerer Zeit entschieden worden wäre. Die Anmeldung der Demonstration für 2. Februar dürfte wohl darauf zurückzuführen sein, dass man so am ehesten von der Empörung über das Terrorattentat bei Charlie Hebdo zu profitieren hofft. Pegida Wien jedenfalls erklärt auf seiner FB-Seite noch immer, dass man zunächst eine Anlaufstelle in Form von Stammtischen bilden wolle, bevor man das „große Ziel“, eine friedliche Kundgebung, ansteuere.
Der Plan von Pegida Wien gilt jetzt wohl nicht mehr, aber auch die Mobilisierung für die Demo ist noch nicht auf Touren. Stand 9.1. mittags war auf den diversen FB-Seiten der österreichischen Pegidisten noch nichts zu lesen über die Demo, für die der Anmelder angeblich mit 250 TeilnehmerInnen rechnet. Das wäre eigentlich das vorzeitige Eingeständnis eines gewaltigen Flops, wenn man das etwa mit den Angaben über die UnterstützerInnen auf FB vergleicht. Dass diese Angaben von Tausenden „Likes“ nur durch die tatkräftige Unterstützung deutscher Pegidisten zustande gekommen sind, ist durch die Recherche von „Heimat ohne Hass“ belegt.
Pegida selbst bestätigt das auch in einem anderen Bereich: bei der Sammlung von Spenden.
Spenden
Ob zur Demonstration am 2. Februar auch Heinz-Christian Strache und andere Freiheitliche erscheinen werden, wird deshalb wohl auch von den sonstigen Beziehungen zwischen FPÖ und Pegida, etwa bei organisatorischer und materieller Unterstützung, abhängen.
Lutz Bachmann, der vorbestrafte Organisator von Pegida Dresden, hat jedenfalls seine Unterstützung für die österreichische Pegida-Demo schon zugesagt. Sollte er auch persönlich erscheinen wollen, könnten Pegida Österreich und Strache ja gleich die Abschiebung eines kriminellen Ausländers einfordern.
Pegida-Ableger Österreichs: Zur Hälfte Deutsche
Ein weiterer Ableger von Pegida ist zwar ein illegitimer Abkömmling, mobilisiert aber für den 2. Februar: „Pögida“. Ein wegen NS-Wiederbetätigung vorbestrafter Niederösterreicher hat scharf nachgedacht und erkannt, dass ihn der Begriff „Patriotische Europäer“ stört und eigentlich einen Widerspruch in sich darstellt. Daher hat er die FB-Gruppe „Patriotische Österreicher gegen die Islamisierung des Abendlandes“ gegründet und ruft zur Teilnahme am 2. Februar auf, „auch wenn wir einige Dinge anders als Pegida betrachten”. Weil Pögida nicht so gut mit den deutschen Pegidisten vernetzt ist wie Pegida Österreich, grundelt sie bei 15 Likes herum, darunter aber Schwergewichte wie ein weiterer wegen NS-Wiederbetätigung verurteilter Niederösterreicher. Wenn auch die wegen Verhetzung oder Wiederbetätigung verurteilten Pegida-UnterstützerInnen bei der Demo auftauchen, kommen so zumindest einige hundert Monate zusammen.
⇒ OTS: Steinhauser zu PEGIDA: Nagelprobe für die österreichische Politik