Die „Freiheitlichen Arbeitnehmer” (FA) sind schon öfters aufgefallen. Leider nicht durch gute ArbeitnehmerInnen-Politik (1,2,3,4, 5, 6, 7), sondern durch sexistische Wahlwerbung, seltsame Geschichtsbilder, braunen Flecken auf der KandidatInnenliste, Sprüchen wie “Ehre, Treue, Vaterland”, burschenschaftlicher Hetze und Gerede von “Volksgemeinschaft” und “Zecken-Kampagne”. Da ist es nur konsequent, dass die „Freiheitlichen Arbeitnehmer” mit Rechtsextremen kooperieren.
Auf dem Folder der FA „Arbeit für unsere Leut” findet sich das Symbol der Identitären, also der rassistischen und rechtsextremen Bewegung, die versuchte dem burschenschaftlichen Alten-Herrn-Rechtsextremismus einen neuen Anstrich zu geben.

So verwundert es auch nicht, dass die FA Niederösterreich mit Sprüchen von „Identität” punkten will:

Und dass sie die Identitären mögen:

Dass die Identitären Österreichs niemals eine harmlose, nur „patr-idiot-ische” Jugendorganisation waren, zeigt ein Blick auf ihre Entstehung, die eng verbunden ist mit dem Neonazi-Netzwerk um Gottfried Küssel. Einer der Hauptakteure der Identitären ist Martin S., der sich beim Neonazi-Aufmarsch in Dresden 2010 beteiligte.
Sebastian P. (ehemaliger MItarbeiter von Martin Graf) und Martin S. auf der Neonazi-Demonstration in Dresden
Martin S. Karriere in der Szene geht bis in das Jahr 2007 zurück, wo nach Mobilisierung im Forum der neonazistischen Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AfP), Neonazis bei einer „Pro-Iran”-Kundgebung auftauchten. Martin S. war auch dort. 2008 fanden sich Martin S. und Felix B. in eine Gruppe von Rechtsextremen wieder, die später eine antifaschistische Kundgebung gegen Martin Grafs Einsetzung als 3. Nationalpräsident angriff.
Martin S. (hinter der Person mit grauem Pullover) & Co beim Versuch „eine antifaschistische Demonstration gegen die Angelobung von Martin Graf als drittem Nationalratspräsidenten auf der Wiener Parlamentsrampe zu stören”; Zitat und Bildquelle: kuesselskameraden.blogsport.eu
Beim Gedenken an den Nazi-Flieger Walter Nowotny am Wiener Zentralfriedhof, tauchte S. gemeinsam mit Gottfried Küssel und Felix B. auf.
Martin S. hinter Gottfried Küssel gehen und vor Felix Budin, beim Nowotny-Gedenken 2008, Bildquelle: kuesselskameraden.blogsport.eu
Mit auf der Neonazi-Demonstration in Dresden war auch Markus W., ein weiterer Aktivist der Identitären Bewegung. Von ihm stammt jedenfalls die Schilderung eines Ausbruchsversuches österreichischer Neonazis bei der Demonstration.
Markus W. ist auch mit der NPD unzufrieden, für die er schon mehrfach als Wahlhelfer aktiv war, wie aus geleakten NPD-Mails hervorgeht. Die Ziele der NPD und ihre Basis seien ja in Ordnung, aber am Verständnis der Parteiführung von Propaganda hapere es: „Vielleicht sollten unserer Porpaganda’strategen’ einmal Mein Kampf oder die Werke von Goebbels lesen, dann wüssten sie mehr.“ (Altermedia, 27.9.09)
Julian B., auch ein Aktivist der Identitären Bewegung, beteiligte sich ebenfalls 2010 an der Neonazi-Demonstration in Dresden. Als die Burschis am 8. Mai 2011 wieder einmal trauerten, fand sich auch Julian in diesem „gemütlichen Biotop“ ein, aus dem er eigentlich ja ausbrechen will.
Julian trauert am 8. Mai 2011, Bildquelle: kuesselskameraden.blogsport.eu
Ein Kamerad aus alten Zeiten ist Wolfgang L, alias „Sowilo“ von den „Freien Freunden“. Gemeinsam marschierten Martin S. und Wolfgang L., sowie andere einschläig bekannte Personen aus der Neonazi-Szene für den verstorbenen Nazi-Flieger Walter Nowotny.
Wolfgang L., Martin S. und auch Norbert B. und Paul P. und viele mehr…, Bildquelle: kuesselskameraden.blogsport.eu
Wolfgang L. ist bzw. war Aktivist der rechtsextremen Gruppe „Der Funke” (nicht zu verwechseln mit der sozialistischen Gruppe „Der Funke”), ein Teil der österreichischen Bewegung der Identitären. Das ist jener Wolfgang L., der sich in Foren als „Sowilo” schon mal über den Bau von “netten” Autobomben unterhielt.
„Sowilo” über den Bau von „netten Autobomben” und seine Fragen zu Sprengstoff und Kontakte nach Sachsen
Eine Forderung nach Distanzierung der „Freiheitlichen Arbeitnehmer” vom Rechtsextremismus sparen wir uns. Das hätte keinen Sinn. Seit vielen Jahren vernetzt sich die FPÖ und deren Vorfeldorganisationen mit rechtsextremen Gruppen. Nicht weil sie es nicht besser wissen, sondern weil sie das so wollen und so sind.