Kreuz.net. Gloria TV und kath.net

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Es tut sich was bei den Ermitt­lun­gen gegen die Betrei­ber des Hetz­por­tals kreuz.net. Wie berich­tet, fan­den in Wien und in Ober­ös­ter­reich bei zwei katho­li­schen Pries­tern Haus­durch­su­chun­gen statt, bei denen auch eini­ges Mate­ri­al beschlag­nahmt wor­den sein dürfte.

Aus den nicht gera­de üppi­gen Infos zu der Ermitt­lungs­ak­ti­on, die von der Staats­an­walt­schaft Feld­kirch ange­ord­net wur­de, las­sen sich den­noch eini­ge deut­li­che Spu­ren ablei­ten. Die Vor­arl­ber­ger Nach­rich­ten schrei­ben in ihrem Bericht (12.8.2013), dass es bei der Haus­durch­su­chung in Wien zu „tumult­ar­ti­gen Sze­nen gekom­men“ sei: „Die Schwes­ter eines Geist­li­chen habe ver­sucht, Daten auf dem Com­pu­ter ihres Bru­ders zu löschen und die Beam­ten dar­an zu hin­dern, den PC mit­zu­neh­men. Ein Poli­zist soll dabei ver­letzt wor­den sein.“

Die Wie­ner Haus­durch­su­chung fand in der Gro­ßen Sperl­gas­se statt, wo sich auch der Sitz von Human Life Inter­na­tio­nal, einer mili­tan­ten Orga­ni­sa­ti­on von Abtrei­bungs­geg­nern, befin­det. Der Ver­ein Human Life Inter­na­tio­nal Öster­reich hat­te bis vor weni­gen Jah­ren den stei­ri­schen Pfar­rer Karl Trop­per als Obmann, der sich wie­der­holt durch Het­ze gegen Homo­se­xua­li­tät, Islam und Abtrei­bung aus­zeich­ne­te. Unter dem Namen „Kalil Trop­per“ war 2009 auf kreuz.net ein selt­sa­mes Pam­phlet publi­ziert worden.

Im Haus in der Gro­ßen Sperl­gas­se im zwei­ten Wie­ner Gemein­de­be­zirk befin­det sich neben einer Kapel­le des Erz­bis­tums Wien auch der inof­fi­zi­el­le Fir­men­sitz von Glo­ria TV, einem reak­tio­när katho­li­schen Video- und Inter­net-Por­tal. Als Macher von Glo­ria TV gel­ten neben der offi­zi­el­len Admi­nis­tra­to­rin Nina Buzut der Schwei­zer Pries­ter Reto Nay, der aus Ober­ös­ter­reich stam­men­de Pries­ter Mar­kus Dopp­pel­bau­er und des­sen Schwes­ter Eva, die auch als Mode­ra­to­rin der Nach­rich­ten­sen­dun­gen von Glo­ria TV werkte.

An die­ser Stel­le wäre eigent­lich ein aus­führ­li­ches Kapi­tel über die unend­li­che Geduld der katho­li­schen Kir­che (und der Behör­den!) mit Glo­ria TV ange­bracht, das schon im Jahr 2009 einen den Holo­caust ver­harm­lo­sen­den Kom­men­tar ver­öf­fent­lich­te. Wir ver­wei­sen hier auf den ent­spre­chen­den Wiki-Ein­trag zu Glo­ria TV . Erst im März 2013 kam es dann zu deut­li­chen Reak­tio­nen der Kir­chen­spit­ze und der Behör­den. Die Kan­tons­po­li­zei Grau­bün­den lei­te­te ein Ermitt­lungs­ver­fah­ren gegen Glo­ria TV ein, Reto Nay wur­de sei­nes Amtes als Pfar­rer ent­ho­ben und ver­schwand eben­so wie Mar­kus Dop­pel­bau­er aus der Schweiz.

Mar­kus Dop­pel­bau­er ist spä­ter dann wie­der in Wien gesich­tet wor­den – Reto Nay blieb ver­schwun­den. Mit den Haus­durch­su­chun­gen in Wien und Gries­kir­chen (OÖ) wird es aber eng. Das sieht auch Glo­ria TV so. Am 12.8.2013 ver­öf­fent­lich­te das Por­tal eine etwas selt­sa­me Mel­dung, in der es hieß:

Der welt­weit unbe­kann­te Grün­der von kath.net Gar­stadt Wein­mül­ler (schon der Name spricht Bän­de) wur­de von der Geor­gi­schen Staats­po­li­zei (Ge-Sta­po) ver­haf­tet. Bei einer vor­he­ri­gen Haus­durch­su­chung wur­den unzäh­li­ge alte Kro­nen­zei­tun­gen sicher­ge­stellt. Die Beweis­last ist schwer. Allein das Alt­pa­pier wiegt meh­re­re Zent­ner. Wein­mül­ler, der übri­gens auch ger­ne Bier trinkt und glaubt, eine Reinkar­na­ti­on von Noah zu sein, wird in Tif­lis vor Gericht gestellt wer­den. Obwohl er als unzu­rech­nungs­fä­hig gilt wird er sehr wahr­schein­lich die Höchst­stra­fe kas­sie­ren: Lebens­läng­lich jeden Tag auf gtv pos­ten: ICH WERDE NIE MEHR MEINE (ALTEN) FREUNDE VERLEUMDEN.

Das Rät­sel um die Mel­dung erschließt sich, wenn man weiß, dass der Betrei­ber des (pri­va­ten) katho­lisch-fun­da­men­ta­lis­ti­schen Nach­rich­ten­por­tals kath.net, Roland Noe, eigent­lich Bier­mei­er heißt. Aus „Ro“ wird „Gar“, aus „land“ „stadt“, aus „Bier“ „Wein“ und aus „mei­er“ „mül­ler“. Reto Nay hat frü­her auch auf kath.net publi­ziert. Man kennt ein­an­der also – und zwar sehr gut!

Glo­ria TV signa­li­siert damit dem Macher von kath.net, dass es ihn für einen Ver­rä­ter bzw. Ver­leum­der hält. Für Span­nung ist also wei­ter gesorgt!