Eine Nachlese und eine Warnung

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Eini­ge Pos­ter von „unzen­su­riert“ mau­len. Die Redak­ti­on hat nach der media­len Bericht­erstat­tung eine Erklä­rung „in eige­ner Sache“ ver­öf­fent­licht. Dar­in wird zunächst fest­ge­hal­ten, dass das ursprüng­lich bean­stan­de­te Pos­ting gelöscht, „Ise­grim“ nach einer Prü­fung des „Gesamt­werks“ aus dem Kreis der regis­trier­ten User aus­ge­schlos­sen und sein „Gesamt­werk“ eben­falls gelöscht wurde.

Die Redak­ti­on will auch über eine Ände­rung bei den Regeln für Kom­men­ta­re nach­den­ken – ohne Eile, wie man sich eilig hin­zu­zu­fü­gen. Schon die Löschung von „Ise­grim“ lässt aller­dings den Unmutspe­gel bei den Use­rIn­nen beträcht­lich stei­gen: Zen­sur bei „unzensuriert.at“? Und das soll ein Rechts­staat sein? „Fen­riz­wolf“, offen­sicht­lich ein Rudel­ka­me­rad von „Ise­grim“, aller­dings etwas klü­ger, for­mu­liert sei­ne Posi­ti­on in Frageform:

„Ise­grim” hat doch nichts fal­sches geschrie­ben, wider­le­gen konn­te sei­ne Welt­an­schau­ung zumin­dest nie­mand hier! Jeder soll­te sich selbst die fol­gen­den Fra­gen stel­len und KOMPROMISSLOS danach han­deln: FÜR ODER GEGEN DAS VERBOTSGESETZ? FÜR ODER GEGEN DIE FREILASSUNG UNSERER POLITISCHEN GEFANGENEN?

Hal­ten wir fest: Die „Welt­an­schau­ung“ von „Ise­grim“, die nach „Fen­riz­wolf“ nicht wider­legt wer­den konn­te, heißt z.B. „Ras­sen­ver­mi­schung ist ein Akt gegen die Schöp­fung und führt zu Dege­ne­ra­ti­on und Siechtum!”

Wir möch­ten die Redak­ti­on von „unzensuriert.at“ dar­an erin­nern, dass sie ihren Nach­denk­pro­zess viel­leicht doch etwas beschleu­ni­gen möge – wegen des gel­ten­den Straf­rechts! Ver­het­zung ist eben­so straf­bar wie NS-Wie­der­be­tä­ti­gung. Und wer eine Web-Domain mit „at“ hat, soll­te das nicht nur wis­sen, son­dern auch ernst­neh­men. Vor allem, wenn die Redak­ti­on im direk­ten Umfeld des Drit­ten Natio­nal­rats­prä­si­den­ten ange­sie­delt ist.

„Ise­grim“ ist gelöscht wor­den. Zwar erst nach einer klei­nen öffent­li­chen Erin­ne­rung, aber immer­hin! Das Pro­blem gibt es jedoch wei­ter­hin, vor allem in Blogs, auf die „unzensuriert.at“ so ger­ne ver­linkt. Etwa „SOS Öster­reich“, das über „sos­hei­mat“ bei Word­Press läuft. Die angeb­lich „pri­va­te, über­par­tei­li­che Sei­te“ hat eine deut­lich rechts­extre­me Schlag­sei­te, die bei den Kom­men­ta­ren völ­lig ins Kip­pen kommt. Unge­niert unter­hal­ten sich Pos­ter dar­über, wie Mus­li­me am bes­ten fer­tig­zu­ma­chen, aus dem Land zu trei­ben bzw. zu eli­mi­nie­ren sind. Auch ande­res „kri­mi­nel­les Geschmeiss“ wie Poli­ti­ker und Poli­zei, die sich dem rechts­extre­mem Mob nicht unter­ord­nen wol­len, kommt dort zum Handkuss.

Mit einem Nick­na­me aus­ge­stat­tet, scheint bei den Kom­men­tie­ren­den von SOS Öster­reich jede Hem­mung zu fal­len. SOS Öster­reich ist ein aus­län­der­feind­li­cher, vor­wie­gend anti­is­la­mi­scher und het­ze­ri­scher Blog, der mit sei­ner WordPress.com-Adresse sei­ne Pos­te­rIn­nen gera­de­zu ein­lädt, ihre Hem­mun­gen fal­len­zu­las­sen und sich aus­zu­kot­zen. Doch Word­Press reagiert auf Kri­tik und auch auf Rechts­hil­fe­er­su­chen von Behör­den. Aus­ser­dem blei­ben nicht alle Nick­na­mes uner­kannt! Wer bei het­ze­ri­schen Pos­tings über SOS Öster­reich glaubt, uner­kannt blei­ben und straf­recht­lich nicht belangt wer­den zu kön­nen, soll­te sich nicht all­zu sicher füh­len. Die Grü­nen Vor­arl­berg haben in der Vor­wo­che eine Sach­ver­halts­dar­stel­lung zu SOS Öster­reich ein­ge­bracht, und wir wer­den uns dem­nächst auch etwas genau­er damit befassen.

➡️ „Unzensuriert.at“: Neo­na­zi Ise­grim, Mili­tär­putsch, Ras­sen­ver­mi­schung und sie­ches Deutschtum