Braunau gegen Rechts: „Gegen Nazis, Rassismus und Sozialraub! Gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft”

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Ein Auf­ruf­text von Brau­nau gegen Rechts:

Gegen Nazis, Ras­sis­mus und Sozi­al­raub! Gemein­sam für eine lebens­wer­te Zukunft Demons­tra­ti­on in Braunau/Inn — Sa. 16. April 2011, Beginn: 15 Uhr am Bahnhof 

Mil­lio­nen Tote und halb Euro­pa in Schutt und Asche. Das war das Ergeb­nis von 12 Jah­ren Nazi-Faschis­mus. Und den­noch kom­men die alten und neu­en Nazis wie­der aus ihren Löchern gekro­chen. Gera­de rund um den Geburts­tag des faschis­ti­schen Dik­ta­tors Adolf Hit­ler gilt es an die scheuß­li­chen Gräu­el­ta­ten des Nazi-Faschis­mus zu erin­nern und dar­über hin­aus ein deut­li­ches Zei­chen für eine Zukunft ohne Faschis­mus und Krieg zu setzen!

Ewiggestrige wittern ihre Chance

Waren die Bot­schaf­ten der Neo­na­zis vor weni­gen Jah­ren noch sehr unter­schwel­lig for­mu­liert, machen sie heu­te gar kei­nen Hehl mehr aus ihrer men­schen­ver­ach­ten­den Gesin­nung. Ras­sis­mus und Anti­se­mi­tis­mus, wie auch die Anbie­de­rung an die Ver­bre­chen des NS-Faschis­mus gehö­ren genau­so wie­der zum guten Ton der rechts­extre­men Pro­pa­gan­da, wie auch Auf­ru­fe zu Gewalt gegen alles ver­meint­lich ande­re. Längst ist das kein Geheim­nis mehr, son­dern auch der brei­ten Öffent­lich­keit hin­läng­lich bekannt, doch trotz­dem scheint die öster­rei­chi­sche Jus­tiz blind auf dem rech­ten Auge zu sein! Im Fall einer ein­schlä­gig bekann­ten Neo­na­zi-Home­page zeigt sich, wie unbe­hel­ligt die Nazis über ewi­ge Zeit hin­weg het­zen konn­ten (und wei­ter­hin kön­nen), ohne dass sie sich vor ernst­haf­ten Kon­se­quen­zen fürch­ten müssen.

Aber nicht nur die Untä­tig­keit des Staats­ap­pa­rats trägt Mit­schuld dar­an, dass sich Rechts­extre­mis­ten und Neo­na­zis in ihrer Sache so sicher füh­len kön­nen. Wir alle ken­nen die Frau Fek­ter, wir ken­nen die ras­sis­ti­sche Asyl­ge­setz­ge­bung, wir wis­sen, dass auch so man­cher Spit­zen­po­li­ti­ker gern in rech­ten Gewäs­sern nach Wäh­le­rIn­nen­stim­men fischt. Ras­sis­mus ist schon längst kein Mono­pol­pro­dukt der extre­men Rech­ten mehr.
Hier gilt es klar Posi­ti­on zu bezie­hen und dage­gen auf­zu­tre­ten! Denn bekannt­lich stimmt zu, wer schweigt und des­halb dür­fen Nazis nir­gends das Gefühl haben, dass ihre Hetz­pre­dig­ten im Stil­len akzep­tiert wer­den oder gar Zuspruch finden.

Rechte Hetze löst keine Probleme, sondern macht alles nur schlimmer!

Wäh­rend sich die Regie­rung vehe­ment dage­gen wehrt, dass die Ver­ur­sa­cher und Nutz­nie­ßer der aktu­el­len Wirt­schafts­kri­se, also Ban­ken und Kon­zer­ne, für die Kos­ten der Kri­se auf­kom­men, sol­len die arbei­ten­den Men­schen und die Jugend die Zeche dafür zah­len. Euro­pa­weit jagt ein Spar­pa­ket das Nächs­te. Für die über­gro­ße Mehr­heit der Bevöl­ke­rung ist die momen­ta­ne Situa­ti­on schlicht­weg beschis­sen, vie­le Men­schen haben berech­tig­te Zukunfts­ängs­te und wis­sen nicht mehr weiter.

Hier kommt die FPÖ ins Spiel. Ihr Pro­gramm beschränkt sich bekannt­lich auf alt­be­währ­tes „Nach oben buckeln, nach unten tre­ten“. Und des­we­gen beschwert man sich auch nicht dar­über, dass man­che Men­schen Pri­vat­jets und Luxus­yach­ten besit­zen, wäh­rend ande­ren der letz­te Gro­schen genom­men wird. Jüngs­tes Bei­spiel dafür ist das von der FPÖ pro­pa­gier­te „Bet­tel-Ver­bot“: Denn anstatt die Armut zu bekämp­fen, bekämpft man damit jene, die sowie­so schon am unters­ten Ende der Gesell­schaft ste­hen, näm­lich die Ärms­ten der Armen!

Gemeinsam. Zajedno. Birlikte. Für eine lebenswerte Zukunft!

Der Dich­ter Erich Fried hat ein­mal gesagt: »Ein Faschist, der nichts ist, als ein Faschist, ist ein Faschist. Aber ein Anti­fa­schist, der nichts ist, als ein Anti­fa­schist, ist kein Anti­fa­schist.« Gemeint ist damit, dass ein Anti­fa­schis­mus, der sich als eine Ein-Punkt-Bewe­gung ver­steht, auf Dau­er kei­nen Erfolg haben kann. Wir erle­ben der­zeit eine gewal­ti­ge Wirt­schafts­kri­se, die unzäh­li­ge Men­schen in Sor­gen um ihre Zukunft stößt und in die Angst um ihre schlich­te Exis­tenz. Wenn wir den Kampf gegen Rechts gewin­nen wol­len, müs­sen wir mehr bie­ten, als vor und nach jeder Wahl den tat­säch­li­chen oder ver­meint­li­chen Rechts­ruck zu bewei­nen. Es geht dar­um, für eine lebens­wer­te Zukunft aller Men­schen zu kämp­fen! Die Gren­zen ver­lau­fen nicht zwi­schen den Völ­kern, son­dern zwi­schen oben und unten!

Traditionell antifaschistisch: Auf nach Braunau!

Neo­na­zis ver­such­ten in der Ver­gan­gen­heit immer wie­der aufs Neue die Stadt­ge­mein­de am Inn als Pil­ger­stät­te zu miss­brau­chen und gera­de an die­sem April­wo­chen­en­de zu pro­vo­zie­ren. Auch heu­er gilt: Nazi-Prä­senz rund um den Hit­ler-Geburts­tag in Brau­nau verhindern!
In einem brei­ten und gemein­sa­men Bünd­nis rufen wir zur tra­di­tio­nel­len, anti­fa­schis­ti­schen Kund­ge­bung am Sams­tag, dem 16. April 2011, in Braunau/Inn auf und ersu­chen alle demo­kra­ti­schen Kräf­te um Unterstützung.
Soli­da­ri­tät ist eine der wich­tigs­ten Waf­fen im Kampf gegen Faschis­mus. Nie­mals vergessen!

Gegen Nazis, Ras­sis­mus und Sozialraub
Gemein­sam für eine lebens­wer­te Zukunft kämpfen!

anti­fa­schis­ti­sche Demons­tra­ti­on in Brau­nau am Inn
Sams­tag, 16. April 2011
Treff­punkt: 15 Uhr, Bahnhof

http://www.braunau-gegen-rechts.at