Dresden/Wien (II): Eine aufrechte Nationalsozialistin in Dresden

Sie durch­lebt stür­mis­che Zeit­en. Vor weni­gen Monat­en noch glühende FPÖ-Aktivistin, dann von einem Tag zum näch­sten samt ihrer Mut­ter von der Partei ver­stoßen. Ja, mehr noch, die FPÖ wollte sie gar nicht ken­nen! Dabei gibt es wirk­lich hüb­sche Fotos: mit Heinz-Chris­t­ian Stra­che, mit Susanne Win­ter , mit anderen Parteikameraden.


„Poli­tis­che Ein­stel­lung: Nation­al­sozial­is­tisch” – Wieder­betä­ti­gung 1 (Quelle: Facebook-Account)

Mit Har­ald Vil­im­sky, dem Gen­er­alsekretär der Partei, hat sie sich offen­sichtlich nicht ablicht­en lassen wollen. Ver­mut­lich deswe­gen sprach der im Sep­tem­ber 2010, als NEWS sie beim Hit­ler­gruß und in zahlre­ichen anderen ein­schlägi­gen Posi­tio­nen zeigte, von „irgendwelchen Per­so­n­en, die auf freien Ver­samm­lun­gen anwe­send waren“ und die man dann mit der FPÖ in Verbindung zu brin­gen ver­suche. Her­bert Kickl, ein weit­er­er Gen­er­alsekretär, wollte da nicht nach­ste­hen und kündigte eine Anzeige gegen NEWS an.

Meli Goschi – und das ist nur ihr Nick­name auf Face­book – hat damals tat­säch­lich eine Anzeige kassiert: von der Staat­san­waltschaft wegen NS- Wieder­betä­ti­gung. Die hat ihr nicht so auf die Nieren geschla­gen wie die Behand­lung durch die Partei: „ich weis [sic!] von was ich rede ich hab mich 6 jahre für die partei geopfert und dann sowas na danke!!“

Meli Goschi hat noch andere Schick­salss­chläge hin­nehmen müssen. Ihr Lebens­ge­fährte Jür­gen D., mit dem sie etliche gemein­same ein­schlägige Auftritte absolviert hat und der eben­falls ein begeis­tert­er Wahlhelfer der FPÖ war, wurde einige Wochen nach der Wien-Wahl tot aufge­fun­den. Als mögliche Todesur­sache wurde Sucht­mit­telmiss­brauch ver­mutet. (NEWS, 11.11.2010) Erst nach seinem Tod erkan­nten ihn FPÖler wieder. Chris­t­ian Höbart, Abge­ord­neter der FPÖ, kon­dolierte mit „Ruhe in Frieden, lieber Jürgen“.

In der Szene hat Meli Goschi sei­ther einen Ruf: als Qua­si-Witwe eines Mär­tyr­ers, als eine vom „Sys­tem“ und der „Partei“ Ver­fol­gte und vom Schick­sal Geschla­gene. Den ein­schlägi­gen Gesten im RFJ-Keller fol­gten Gesten und Berührun­gen im AFP-Keller. Dann der Tre­f­fer: Meli Goschi trifft auf Den­ny Rei, einen Neon­azi von der Kam­er­ad­schaft Buch­holz (Nieder­sach­sen).

Rei ist aus gle­ichem Holz wie Goschi: ein biss­chen unvor­sichtig! Weil sie so ver­liebt sind? Jeden­falls hält Den­ny Rei, alias Reitzen­stein, auf seinem Face­book-Account dankenswert­er­weise einige Fotos für die deutsche Antifa von seinem Demon­stra­tion­sein­satz in Dres­den bere­it. Und Meli Goschi, die er so liebevoll als seine Fre­undin benen­nt? Sie ist etwas irri­tiert: den einen Tag zeigt sie sich auf Face­book, den anderen entzieht sie sich wieder. Ver­mut­lich ist das alles nur ein Spiel. Nur: das Spiel ist aus!

Wir ken­nen da keinen Spaß: Wer sich in seinem Face­book-Pro­fil als nation­al­sozial­is­tisch beze­ich­net und sich im AFP-Keller und mit deutschen Neon­azis in Dres­den herumtreibt, die über­schre­it­et ver­mut­lich eine durch das Strafrecht markierte Gren­ze. Daher gibt’s eine Anzeige, so ein­fach ist das!

➡️ Dresden/Wien (I): Offene Wun­den bei den Nazis