Der rechtsextreme Aktivist und Ex-FPÖ-Abgeordnete Werner Franz Königshofer, über einige Jahre Stammgast auf unserer Website, ist am 25.2. verstorben. Das allein wäre noch keine Nachricht wert. Allerdings hat es die Gemeinde Wattens für notwendig befunden, für den homophoben Hetzer (er wurde 2014 wegen Verhetzung verurteilt) und Rassisten mit besten Kontakten zu den Neonazis von Alpen-Donau eine Parte in der „Tiroler Tageszeitung“ zu finanzieren. Über der Parte der Marktgemeinde, die Werner Königshofer „in Dankbarkeit und Hochachtung“ ein „ehrendes Andenken“ bewahren will, findet sich jene der Königshofer-Familie – mit der Lebens- und der Todesrune.

Die Lebensrune wurde in der Nazi-Zeit als Zeichen des von der SS geförderten Vereins „Lebensborn“ und anderer Nazi-Einrichtungen verwendet. Sie ist nach dem Abzeichengesetz verboten und ihre Verwendung daher strafbar. Die Todesrune wurde von keiner NS-Organisation verwendet – sie diente hauptsächlich auf Grabsteinen von SS-Männern als Zeichen für das Todesdatum. Jetzt also auch für Königshofer.
Zur von der Gemeinde geschalteten Parte befragt, antwortete der Bürgermeister von Wattens, Lukas Schmied, in einem Schreiben an „Stoppt die Rechten“:
Verurteilung, Verbindungen und Vergangenheit von Werner Königshofer waren und sind uns bewusst. Als Bürger von Wattens hat sich Werner Königshofer in den Jahren, seit ich Bürgermeister bin, kritisch und konstruktiv für Themen der Kommunalpolitik interessiert (u.a. Lademöglichkeiten von Elektrofahrzeugen, Rettungszufahrt zu Pflegeheimen, Verbesserungen im betreuten Wohnen). Es ist in Wattens üblich, dass an verstorbene Gemeinderäte, die gewählte Funktionen in der Landes- oder Bundespolitik ausgeübt haben, mit einer Traueranzeige gedacht wird.
Die Austro-Nazis bezeichnen in ihrem Nachruf Königshofer („der deutschen Sache und dem geeinten Tirol verpflichtet“) als Mitglied der Innsbrucker Burschenschafter Brixia. Anders lautet die Erzählung der Brixen, die behaupten, Königshofer sei bereits während des Studiums wieder ausgetreten. Andererseits wurde Königshofers Lebenslauf auch in den „Burschenschaftlichen Blättern“ nicht ganz richtig dargestellt. Dort stand zu lesen, dass Königshofer seit 1972 Mitglied der FPÖ sei, von der er 2011 ausgeschlossen wurde. Bis 1976 war er jedoch Funktionär der neonazistischen NDP des Norbert Burger. Später konnte er sich nicht mehr genau erinnern, wann er wo dabei war, aber bezüglich Vergesslichkeit ist er in diesem Lager beileibe nicht der einzige (gewesen).