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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Lesezeit: 4 Minuten

Alle Buspassagiere stellen sich gegen Neonazi

Als „Bru­nel­lo“ im Vor­jahr am Bahn­hof von Eben­furth (NÖ) vom Zug in den Schie­nen­er­satz­ver­kehr umstei­gen soll, beschimpft er einen Secu­ri­ty-Mit­ar­bei­ter auf das Wider­lichs­te, schreit mehr­mals „Sieg Heil“ und droht mit Kickl. Dann pas­siert das Bemer­kens­wer­te: Die Pas­sa­gie­re des Ersatz­bus­ses wei­gern sich, mit einem Nazi gemein­sam den Bus zu benüt­zen. Jetzt wur­de über die Ehre der Pas­sa­gie­re und die Wie­der­be­tä­ti­gung von „Bru­nel­lo“ vor dem Lan­des­ge­richt Wie­ner Neu­stadt verhandelt.

18. Jan. 2024
Landesgericht Wiener Neustadt Schild (© SdR)
Landesgericht Wiener Neustadt Schild (© SdR)

Alter Hetzer und Neonazi

„Bru­nel­lo“ ist natür­lich nicht der rich­ti­ge Name des Ange­klag­ten, der schon zum wie­der­hol­ten Mal vor Gericht steht. Auf Face­book pöbelt Bru­no H. seit etli­chen Jah­ren auf sei­nen diver­sen Kon­ten, dar­un­ter mit dem mitt­ler­wei­le gelösch­ten „Bru­nel­lo Tschi­nel­lo“, durch zahl­rei­che Sper­ren und zwei Ver­ur­tei­lun­gen: 2015 wegen Ver­het­zung und 2018 wegen Wie­der­be­tä­ti­gung. Sei­ne Freun­des­lis­te ist nicht all­zu groß, aber dafür mit etli­chen Wie­der­be­tä­ti­gern durch­setzt. Poli­tisch ist auch er dort ein­zu­ord­nen: zwi­schen all den Brau­nen und frus­trier­ten Blau­en. Wenn es in den letz­ten Jah­ren irgend­wann wie­der ein­mal eine brau­ne Absetz­be­we­gung von den Blau­en gab: „Bru­nel­lo“ war dabei oder beglei­te­te sie zumin­dest mit Wohlwollen.

Vor eini­gen Jah­ren war das mit dem Beglei­ten auch noch wört­lich zu ver­ste­hen. „Bru­nel­lo“ war so ziem­lich bei jeder rechts­extre­men Demo auf der Stra­ße. Mitt­ler­wei­le schla­gen 77 Lebens­jah­re auf sei­nen Bewe­gungs­ap­pa­rat durch und „Bru­nel­lo“ zieht sei­ne Krei­se auch nicht mehr in Wien, son­dern in einer bur­gen­län­di­schen Gemeinde.

Bruno H. fürchtet Chemtrails: "Der ganze Dreck kommt schon wieder vom Himmel herunter" (Screenshot FB Bruno H. 17.12.23)
Bru­no H. fürch­tet Chem­trails: „Der gan­ze Dreck kommt schon wie­der vom Him­mel her­un­ter” (Screen­shot FB Bru­no H. 17.12.23)

Rassistische Ausfälle, Sieg Heil-Rufe und Drohungen mit Kickl

Was ist da pas­siert, dass Bru­no H. eine gan­ze Bus-Besat­zung so gegen sich auf­ge­bracht hat, dass sie nicht ein­mal mehr mit ihm gemein­sam in ihre Hei­mat­or­te fah­ren, son­dern lie­ber am Bahn­hof in Eben­furth so lan­ge auf das Ein­tref­fen der Poli­zei war­ten woll­te, bis der pöbeln­de Brau­ne amts­be­han­delt war?

Am 26.8. des Vor­jah­res soll­te der Ange­klag­te am Eben­fur­ther Bahn­hof in einen Bus des Schie­nen­er­satz­ver­kehrs umstei­gen. Das angeb­lich „aus­län­di­sche“ Aus­se­hen eines ÖBB-Secu­ri­ty-Mit­ar­bei­ters ver­an­lass­te Bru­no H. zu einer ras­sis­ti­schen Schimpf­ka­no­na­de und zum Hin­weis, dass er sich als steu­er­zah­len­der Öster­rei­cher (H. bezieht eine Pen­si­on) von einem „sol­chen“ nichts sagen las­se. In den Bus stieg er dann schließ­lich doch ein, setz­te dabei wei­te­re Beschimp­fun­gen ab, eini­ge „Sieg Heil“-Rufe und Dro­hun­gen, dass sich in Wien ohne­hin bald der Wind dre­hen wür­de und er Kickl per­sön­lich ken­nen wür­de. Die Hin­wei­se waren an die ande­ren Pas­sa­gie­re gerich­tet, die ihm erklär­ten, dass sie mit ihm nicht gemein­sam die Fahrt auf­neh­men woll­ten und er aus­stei­gen möge.

Das tat Bru­no H. dann auch, nach­dem er noch ein­mal mit sei­nen Freun­den und dem, was in den nächs­ten Jah­ren pas­sie­ren wer­de (Kickl!), gedroht hat­te. Weil er sich dann aber mit einem Taxi von sei­nem Tat­ort ent­fer­nen woll­te, bevor noch die Poli­zei ein­ge­trof­fen war, hin­der­ten ihn die Pas­sa­gie­re am Ein­stei­gen, wor­auf­hin er auch noch den Taxi­fah­rer beschimpf­te – ver­mut­lich, weil der auch „aus­län­disch“ aussah.

Die von Bus-Pas­sa­gie­ren ver­stän­dig­te Poli­zei war rasch vor Ort, agier­te nach Anga­ben der Zeu­gen „sehr geschickt und pro­fes­sio­nell“ und pro­to­kol­lier­te die Aus­sa­gen der Pas­sa­gie­re, die am 16. Jän­ner zur Ver­hand­lung wegen des Ver­dachts der NS-Wie­der­be­tä­ti­gung vor einem Geschwo­re­nen­ge­richt in Wie­ner Neu­stadt führten.

Bruno H. vor Gericht: politisch in der Mitte

Vor Gericht erzähl­te H. von einer Kind­heit in Wien, wo das Leben noch in Ord­nung gewe­sen sei und die Nach­barn zusam­men­ge­hal­ten hät­ten. Das tun sie zumin­dest als Bus­pas­sa­gie­re anschei­nend noch immer, aber H. wird das ver­mut­lich anders inter­pre­tie­ren. Apro­pos: Alko­hol war bei dem Vor­fall auch im Spiel, aber nach Ein­schät­zung des vor­sit­zen­den Rich­ters eher in gerin­gen Men­gen. Wobei die Ein­schät­zung, was eine gerin­ge Men­ge ist, vom Ange­klag­ten ohne­hin anders inter­pre­tiert wird. Eine Alko­hol­ent­wöh­nungs­the­ra­pie hat der „Bru­nel­lo“ näm­lich schon hin­ter sich, obwohl er nach eige­nen Anga­ben nie ein Alko­ho­li­ker gewe­sen sei, son­dern nur so zwei bis drei Vier­tel Wein nach­mit­tags getrun­ken habe – nie zum Früh­stück! Jetzt trin­ke er nach­mit­tags immer nur Bier. Von den übri­gen Tages­zei­ten erzähl­te er dem Gericht anschei­nend nichts.

Ähn­lich rea­lis­tisch fiel sei­ne poli­ti­sche Selbst­ein­schät­zung vor Gericht aus. Hat­te er bei sei­ner poli­zei­li­chen Ein­ver­nah­me noch erklärt, er stün­de Mit­te-Rechts, so erklär­te er vor Gericht, das sehe er jetzt anders und wech­sel­te auf Mitte.

Sei­ne Stra­te­gie, sich reu­mü­tig und klein­laut zu geben war, ging nicht auf. Die Geschwo­re­nen befan­den ihn ein­stim­mig für schul­dig im Sin­ne der Ankla­ge. Das Straf­maß wur­de mit 24 Mona­ten Haft, davon 21 Mona­te bedingt auf drei Jah­re, fest­ge­legt. Das bedeu­tet drei Mona­te Abgang in die Haft unbe­dingt. H. nahm die Stra­fe an, die Staats­an­walt­schaft äußer­te sich noch nicht. Daher ist das Urteil nicht rechtskräftig.

Wir dan­ken für die Prozessbeobachtung!

Bruno H. macht auf Facebook den Test, was die nächsten 3 Monate bringen. Die Verurteilung mit einer unbedingten Haft war nicht dabei. (Screenshot FB Bruno H. 10.1.24)
Bru­no H. macht auf Face­book den Test, was die nächs­ten 3 Mona­te brin­gen. Die Ver­ur­tei­lung mit einer unbe­ding­ten Haft war als Vor­aus­sa­gung nicht dabei. (Screen­shot FB Bru­no H. 10.1.24)
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