Skip to content
Stoppt die Rechten

Stoppt die Rechten

Antifaschistische Website

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky
  • Suche
  • Wissen
    • Rechtsextremismus
    • Ist die FPÖ rechtsextrem?
    • Rechtsextreme Medien in Österreich
    • Faschismus
    • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
    • Antisemitismus
    • Rassismus
    • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
    • NS-Symbole und Abzeichengesetz
    • Verhetzung. Was ist das? Was kann ich dagegen tun?
  • Handeln
    • Aktiv werden und handeln
    • Was kann wie wo gemeldet werden?
    • Gegen Sticker & Geschmiere
    • How to “Prozessreport”?
  • Hilfreich
    • Anleitung Sicherung von FB-Postings/Kommentaren
    • Strafbare Inhalte im Netz: eine Anzeige/Sachverhaltsdarstellung einbringen
  • Wochenrückblick
  • Gastbeiträge
  • Materialien
  • Rezensionen

„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

FPÖ
Einzelfallzähler

aktuell 0 Fälle
alle Fälle lesen

Waffenfunde
 

0
alle Fälle lesen
Lesezeit: 5 Minuten

Der Nazi-Waffendealer und die österreichischen „Bandidos“ in der Schweiz

Der rie­si­ge Waf­fen- und Sucht­gift­fund samt NS-Devo­tio­na­li­en im Umfeld von Neo­na­zis und „Ban­di­dos“ MC hat in Ober­ös­ter­reich zu einem Sicher­heits­gip­fel mit fla­chen Ergeb­nis­sen geführt. Dabei gäbe es eini­ges zu bespre­chen. Etwa, war­um ein mehr­fach ver­ur­teil­ter Waf­fen­dea­ler unbe­merkt rie­si­ge Waf­fen­men­gen hor­ten und ver­klop­fen konn­te. Oder: War­um Öster­rei­cher in der Schweiz bei Stra­ßen­kämp­fen von Rocker­ban­den auf­tre­ten und sich gegen­sei­tig verprügeln.

4. Okt. 2023

Der flache Gipfel in Oberösterreich

Nach dem rie­si­gen Waf­fen­fund Ende Juni, der zu der öffent­li­chen Ein­sicht führ­te, dass sich eini­ge Neo­na­zis vom ehe­ma­li­gen Objekt 21 mit den „Ban­di­dos“ zusam­men­ge­tan haben, war natür­lich die Poli­tik, vor allem in Ober­ös­ter­reich, gefor­dert, durch auf­ge­reg­tes Flü­gel­schla­gen Akti­vi­tät zu mar­kie­ren. Ein Sicher­heits­gip­fel muss­te her.

Anfang Juli tra­fen sich die Sicher­heits­spre­cher der Par­tei­en, Ver­tre­ter der Blau­licht­or­ga­ni­sa­tio­nen und Lan­des­haupt­mann Stel­zer (ÖVP). Der FPÖ-Mann Haim­buch­ner war nicht dabei; er hat­te Wich­ti­ge­res zu tun. Im End­ef­fekt besorg­ten Stel­zer und auch Poli­zei­di­rek­tor Pilsl sein Geschäft: Es gebe kein beson­de­res Pro­blem mit dem Rechts­extre­mis­mus in OÖ (Stel­zer), es gehe eher um Kri­mi­na­li­tät als um Rechts­extre­mis­mus (Pilsl) und über­haupt: um Extre­mis­mus aus jeder Richtung.

Nach­dem das Pro­blem auf die­se Wei­se aus­rei­chend flach­ge­re­det wur­de, folg­ten noch eini­ge ganz tol­le Vor­schlä­ge: mehr Per­so­nal für die Poli­zei und mehr Über­wa­chungs­mög­lich­kei­ten. Der Lan­des­haupt­mann hat­te einen beson­ders muti­gen und ori­gi­nel­len Vor­schlag: Die Patches „der­ar­ti­ger Ban­den“ soll­ten über das Sym­bo­le­ge­setz ver­bo­ten wer­den. Das war’s mit der Sicher­heit in Ober­ös­ter­reich. Die FPÖ konn­te zufrie­den sein.

Verurteilungen des Waffendealers?

Den Dea­ler, der vor einem Jahr­zehnt schon die Neo­na­zis von Objekt 21 mit Waf­fen aus­ge­rüs­tet hat­te und des­halb auch Gegen­stand von poli­zei­li­chen Ermitt­lun­gen war, haben wir bereits vor­ge­stellt. Natür­lich haben uns auch wir gefragt: Wur­de Erwin. H. damals eigent­lich ange­klagt? Verurteilt?

Ange­klagt schon. Wegen des ille­ga­len Besit­zes von Waf­fen und Kriegs­ma­te­ri­al und wegen des ille­ga­len Ver­kaufs von Waf­fen an die Neo­na­zis von Objekt 21 stand H. 2014 vor Gericht – wur­de aber nicht ver­ur­teilt. Auf­hor­chen ließ uns aber der Bericht in den „OÖN“ (26.5.14) wegen die­ser Anmer­kun­gen: „Die zahl­rei­chen Vor­stra­fen, die letz­te vom Som­mer 2013, wegen ille­ga­len Waf­fen­be­sit­zes sind Beweis dafür, dass der Mann aus den Feh­lern der Ver­gan­gen­heit nicht viel gelernt hat. Der Mann gibt zwar zu, im Besitz von Waf­fen gewe­sen zu sein, ver­kauft habe er aber an nie­man­den etwas.“ Ille­ga­ler Waf­fen­be­sitz und ‑han­del: Das ist offen­bar so etwas wie leich­ter Schnup­fen. Kein Pro­blem, bit­te wei­ter­ge­hen, hier gibt’s nichts zu sehen!

Und was ist mit H.s Gesin­nung? Schließ­lich wur­den bei den Haus­durch­su­chun­gen nicht nur gro­ße Men­gen an Waf­fen und Sucht­gift, son­dern auch NS-Devo­tio­na­li­en gefun­den. Und vor sei­nem Eltern­haus bei Zwettl, das ihm als Neben­wohn­sitz und eben­falls als Waf­fen­la­ger gedient hat, befand sich eine vier Meter gro­ße Schwar­ze Son­ne. Übri­gens jah­re­lang. Wie ein Team des ARD-Maga­zins „Kon­tras­te“ vor Ort abfil­men konn­te, wur­de die „Schwar­ze Son­ne“ mitt­ler­wei­le ent­fernt. Bit­te wei­ter­ge­hen! Nicht nachfragen!

"Schwarze Sonne" bei Erwin H. – mittlerweile entfernt (untere Aufnahme Screenshot aus "Kontraste")
„Schwar­ze Son­ne” bei Erwin H. – mitt­ler­wei­le ent­fernt (unte­re Auf­nah­me Screen­shot aus „Kon­tras­te”)

Österreichische Rocker schlägern sich in der Schweiz

Womit wir beim skur­rils­ten Part ange­langt wären. „Stoppt die Rech­ten“ hat bereits zu Beginn der Recher­chen Ende Juni auf die eigen­ar­ti­ge Ver­bin­dung der „Ban­di­dos“ und Neo­na­zis aus dem Inn­vier­tel mit dem Chap­ter Thun der „Ban­di­dos“ in der Schweiz hin­ge­wie­sen. War­um es zu die­ser län­der­über­grei­fen­den Zuord­nung zu einem Chap­ter, das immer­hin mehr als 600 Kilo­me­ter vom Inn­vier­teil ent­fernt liegt, gekom­men ist, konn­ten wir uns jedoch nicht erklären.

Jetzt wis­sen wir etwas mehr. Micha­el „Mike“ K. ist in einer klei­nen Haus­ruck-Gemein­de in Ober­ös­ter­reich Päch­ter eines Gast­hau­ses, aber war bis vor kur­zem auch der prä­sum­ti­ve Chef der „Ban­di­dos“ des Chap­ters Thun (CH). Damit es noch etwas ver­wir­ren­der wird: Eigent­lich war er Mem­ber des Chap­ters Mala­ga. Wie er zu sei­ner Rol­le beim Auf­bau des Chap­ters Thun gekom­men ist und par­al­lel dazu zum Betrei­ben eines Wirts­hau­ses im Haus­ruck, in dem für die „jun­gen Gäs­te“ „hin­ge­bungs­voll“ ein „Odin-Tel­ler“ kre­iert wur­de? Kei­ne Ahnung. Im Gast­haus ist mitt­ler­wei­le das Infer­no aus­ge­bro­chen. Auf Face­book wird seit Mona­ten kei­ne neue Wochen­kar­te gepos­tet, die Web­site ist down. Micha­el K. noch nicht.

Bandido Michael "Mike" K. (Chapter Malaga und Thun; Screenshot FB-Profil K.)
Ban­di­do Micha­el „Mike” K. (Chap­ter Mala­ga und Thun; Screen­shot FB-Pro­fil K.)

Er ist zwar einer der Ver­däch­tig­ten im Kapi­tel Waf­fen- und Sucht­gift­fun­de bei O 21 und Ban­di­dos in Öster­reich, wur­de aber des­we­gen nicht in U‑Haft genom­men. Das ver­wun­dert inso­fern, weil er in der Schweiz im Vor­jahr 42 Mona­te Haft und einen acht­jäh­ri­gen Lan­des­ver­weis aus­ge­fasst hat. (Das Urteil ist wegen Beru­fung nicht rechtskräftig)

K., der den Gast­haus-Betrieb in Ober­ös­ter­reich von Frau­en abwi­ckeln ließ, war näm­lich nicht nur mit dem Auf­bau des Chap­ters Thun beschäf­tigt, son­dern auch mit der Abwehr von Rockern, die eher den Abbau woll­ten. Nament­lich waren das die Hells Angels und ihre Ver­bün­de­ten vor Ort, die Bron­cos. 2019 lie­fer­ten sie sich in Belp einen Show­down mit den „Ban­di­dos“, die dort gera­de den Geburts­tag von K. fei­ern woll­ten. Bei der Aus­ein­an­der­set­zung, an der zumin­dest 30 Per­so­nen betei­ligt waren, wur­den Mes­ser, Pis­to­len und Schlag­waf­fen ein­ge­setzt. Micha­el K., der einer der Haupt­an­ge­klag­ten im Ber­ner Pro­zess im Vor­jahr war, soll mit einem ver­steif­ten Elek­tro­ka­bel und dann auch einem Schlag­ring wie­der­holt auf den Schä­del eines Bron­co ein­ge­schla­gen haben, bis der zu Boden ging. Dem Bron­co wur­de dann auch von einem ande­ren Ban­di­do in den Rücken gesto­chen. (vgl. blick.ch, 4.7.23)

Wenn wir die Mel­dun­gen rich­tig inter­pre­tie­ren, hat Micha­el K. einen wei­te­ren betei­lig­ten Öster­rei­cher ver­dro­schen. (vgl. blick.ch, 2.6.22) Der Bron­co-Öster­rei­cher war Bor­dell-Betrei­ber im schwei­ze­ri­schen Emmen­tal und hat­te vier Wochen vor der Schlä­ge­rei in Belp 2019 selbst neun Mona­te bedingt wegen Nöti­gung und Frei­heits­be­rau­bung aus­ge­fasst, weil er sei­nen Bor­dell-Co-Besit­zer durch Ein­sper­ren zum Abtre­ten sei­ner Antei­le zwin­gen woll­te. Für die Betei­li­gung an der Schlä­ge­rei mit den Ban­di­dos kas­sier­te er noch ein­mal neun Mona­te und einen Lan­des­ver­weis für fünf Jah­re, der wegen Beru­fung eben­falls noch nicht rechts­kräf­tig ist.

  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
  • spenden 
Keine Beiträge mehr verpassen: Email-Benachrichtigung aktivieren
abgelegt unter: Dokumentation
Schlagwörter: Illegaler Waffenbesitz | Kamerad-/Bruderschaften | Körperverletzung | Neonazismus/Neofaschismus | Oberösterreich | Weite Welt | Wiederbetätigung

Beitrags-Navigation

« FPÖ-ler auf Neonazi-Rettungsmission bei den Taliban
Doku-Tipp: Nazis, made in Austria »

» Zur erweiterten Suche

Spenden

Wissen

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung

Handeln

  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?

Hilfreich

  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Beiträgen
  • Wochenrückblicke
    Beiträge
  • Gastbeiträge
    Beiträge
  • Materialien
    Beiträge
  • Rezensionen
    Beiträge
Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

oder viaPaypal

Kontakt

Vorfälle und Hinweise bitte über unser sicheres Kontaktformular oder per Mail an:
[email protected]

Wir garantieren selbstverständlich den Schutz unserer Informant*innen, der für uns immer oberste Priorität hat.

Spendenkonto

Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz

IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

Oder via PayPal:

Socials

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky

Links

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung
  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?
  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
  • Über uns
  • Beirat und Unterstützer*innen
  • Datenschutz
  • Impressum
Spenden