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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Lesezeit: 5 Minuten

Rudolf P., der Nazi und Sprengstoffmeister

Allein auf Face­book hat Rudolf P. min­des­tens vier Accounts betrie­ben. Seit Mit­te Juli 2021 gibt es aller­dings kei­nen Ein­trag mehr. Das ist leicht erklärt: Am 19. Juli wur­de der Bur­gen­län­der im Rah­men einer Haus­durch­su­chung ver­haf­tet, am 31. März 2022 zu drei­ein­halb Jah­ren Haft (nicht rechts­kräf­tig) ver­ur­teilt, weil die Geschwo­re­nen in ihm einen Nazi erkannt haben, einen der Bom­ben gebas­telt und ille­gal Waf­fen beses­sen hat. 

7. Apr. 2022

Unser letz­ter Bericht zu Rudolf P. betraf den Schwur­ge­richts­pro­zess gegen ihn. Ange­klagt war er wegen NS-Wie­der­be­tä­ti­gung, Ver­het­zung, Sucht­gift­han­del und ille­ga­lem Waf­fen­be­sitz. Das ist schon eine ganz schö­ne Lat­te an Delik­ten, und die Geschwo­re­nen waren sich in allen zehn Ankla­ge­punk­ten einig: schul­dig! Die drei­ein­halb Jah­re Haft unbe­dingt sind aller­dings noch nicht rechtskräftig.

Wir hat­ten P., der mitt­ler­wei­le 78 Jah­re alt ist, schon vor Jah­ren im Visier. Damals war er noch Orts­par­tei­chef der FPÖ in einer Gemein­de des Bezirks Eisen­stadt Umge­bung. Als bekannt wur­de, dass er wegen der Spei­che­rung und Wei­ter­ga­be von kin­der­por­no­gra­fi­schem Mate­ri­al und wegen des Besit­zes einer halb­au­to­ma­ti­schen Waf­fe zu vier Mona­ten bedingt und einer Geld­stra­fe ver­ur­teilt wor­den ist, war es mit sei­ner Kar­rie­re in der FPÖ vor­bei („Kin­der­por­nos bei Orts­par­tei­chef im Bur­gen­land“). Es ist zu ver­mu­ten, dass dafür nicht der Waf­fen­be­sitz aus­schlag­ge­bend war.

Der wegen Besitzes und Weitergabe von Kinderpronografie verurteilte Rudolf P. teilt Artikel zu Kindesmissbrauch (Screenshot FB-Account P.)
Der wegen Besit­zes und Wei­ter­ga­be von Kin­der­pro­no­gra­fie ver­ur­teil­te Rudolf P. teilt Arti­kel zu Kin­des­miss­brauch (Screen­shot FB-Account P.)

Sei­ne Zunei­gung zur FPÖ hat sich P. trotz der Sank­ti­on gegen ihn über die Jah­re hin­weg erhal­ten. Auf sei­nen Face­book-Accounts teilt er uner­müd­lich Bei­trä­ge von FPÖ-Gran­den. Wobei P. ein wei­tes rechts­extre­mes Herz hat, das Gerald Grosz eben­so umfasst wie den mitt­ler­wei­le ver­stor­be­nen Neo­na­zi Gerd Honsik.

Rudolf P. hetzt mit Honsik-Zitaten (Screenshot FB-Account P.)
Rudolf P. hetzt mit Hon­sik-Zita­ten (Screen­shot FB-Account P.)

Hon­sik hat­te bekann­ter­ma­ßen sei­ne letz­ten Lebens­jah­re jen­seits der Gren­ze in Ungarn ver­bracht. Dort, wo P. ver­mut­lich eine von ihm selbst­ge­bas­tel­te Rohr­bom­be zur Explo­si­on gebracht hat. Die Argu­men­ta­ti­on sei­ner Anwäl­tin vor Gericht, wonach P. „kein Neo­na­zi“ sei, son­dern ein „schrul­li­ger, alter Kauz“, war schon des­halb nicht glaub­wür­dig. Mehr­fach hat­te P. Auf­ru­fe zu einer Coro­na-Demo in Eisen­stadt gepos­tet, an der der Neo­na­zi Gott­fried Küs­sel teil­ge­nom­men hat. Sei­ne zor­nig nach­ge­lie­fer­te Behaup­tung, dass er Küs­sel und die ande­ren Neo­na­zis dort nicht sehen konn­te, sind wohl nur durch sei­ne Betriebs­blind­heit erklär­bar. Wobei da noch bemer­kens­wert ist, dass der frü­he­re Wie­ner FPÖ-Land­tags­ab­ge­ord­ne­te und Gemein­de­rat Wolf­gang Jung auch was dazu zu sagen hatte.

Rudolf P. teilt Aufruf zur Demo mit Küssel in Eisenstadt (Screenshot FB-Account P.)
Rudolf P. teilt Auf­ruf zur Demo mit Küs­sel in Eisen­stadt (Screen­shot FB-Account P.)
Rudolf P. sieht auf der Demo "Küssel und Neo Nazis" nicht sehen. Wolfgang Jung kommentiert bei P. (Screenshot FB-Account P.)
Rudolf P. sieht auf der Demo „Küs­sel und Neo Nazis” nicht sehen. Wolf­gang Jung kom­men­tiert bei P. (Screen­shot FB-Account P.)

Über­haupt sind die Freund­schafts­lis­ten von Rudolf P. auf sei­nen diver­sen FB-Accounts durch­aus inter­es­sant. Hard­core-Neo­na­zis von Jamel bis Wie­ner Neu­stadt sind eben­so ver­tre­ten wie sei­ne Kame­ra­den von den Iden­ti­tä­ren, der blaue Haus-und Hof­ma­ler Odin, Ste­fan Magnet und neben Wolf­gang Jung auch noch Mar­tin Graf, der ja immer­hin vor eini­gen Jah­ren Drit­ter Prä­si­dent des Natio­nal­rats war, und der aktu­el­le Par­tei­chef Her­bert Kickl. Ob die alle wis­sen, mit wem sie sich da befreun­det haben?

Rudolf P. auf FB u.a. auch mit Herbert Kickl befreundet (Screenshot FB-Account P.)
Rudolf P. auf FB u.a. auch mit Her­bert Kickl befreun­det (Screen­shot FB-Account P.)

Vor Gericht erklär­te P. den zahl­rei­chen Nazi-Schrott, der bei ihm gefun­den wur­de, damit, dass der aus dem Nach­lass sei­ner Mut­ter stam­me und von sei­nem Nach­barn in Ungarn, einem „ein­ge­fleisch­ten Natio­nal­so­zia­lis­ten“. Wir haben eine Ahnung, wer damit gemeint sein könnte.

Die Bil­der der Rechts­ter­ro­ris­ten Anders Brei­vik, Bea­te Zsch­ä­pe und Franz Fuchs (durch des­sen Rohr­bom­ben ein Poli­zist schwer ver­letzt und vier Roma ermor­det wur­den), die eben­falls bei ihm gefun­den wur­den, deu­ten dar­auf hin, dass P. noch eini­ges vor­hat­te. Das deut­lichs­te Indiz dafür sind nicht nur die Waf­fen (dar­un­ter eine Pump­gun), die bei ihm sicher­ge­stellt wur­den, son­dern vor allem die drei Kilo Nitro­zel­lu­lo­se­pul­ver, die 400 Schwei­zer Kra­cher und die zehn Roh­re. „Ich hat­te nichts vor“, erklär­te P. auf die ent­spre­chen­de Fra­ge der Richterin.

Glei­ches behaup­te­te er über das Hand­buch „Natio­na­le Wehr­kraft“, das er selbst ver­fasst hat­te. Dar­in war nicht nur beschrie­ben, wie man Waf­fen bzw. Rohr­bom­ben her­stellt, son­dern auch, wie man im Han­del erhält­li­ches Mine­ral­was­ser und Limos durch Injek­ti­on mit Gift prä­pa­rie­ren und die Fla­schen dann wie­der unbe­merkt zum Ver­kauf plat­zie­ren könnte.

In der FB-Rubrik „Gefällt mir“ tau­chen bei P. aktu­ell die Neo­na­zi- „Coro­na-Quer­front“, die AfD, ein iden­ti­tä­res Haus in der Stei­er­mark und die „Freie Bür­ger­par­tei“ auf, deren diver­se Bei­trä­ge er auch sonst häu­fig teilt. 2015 war da – in wei­ser Vor­aus­sicht? – auch die FB-Gemein­schaft „Frei­heit für poli­ti­sche Gefan­ge­ne in Öster­reich und BRD“ gelistet.

Update 12.5.23: Laut Ver­fas­sungs­schutz­be­richt 2022 wur­de in einem Beru­fungs­ver­fah­ren das Straf­maß auf fünf Jah­re unbe­dingt erhöht, weil „beim Beschul­dig­ten eine beson­de­re Gefährlichkeit” (Ver­fas­sungs­schutz­be­richt 2022, S. 21) vorläge.

Update 16.5.23: Wir haben in unse­rem letz­ten Update bewusst nicht die Erzäh­lung des Ver­fas­sungs­schut­zes, dass P. einen kon­kre­ten Anschlag auf das Volks­stimm­e­fest geplant habe, über­nom­men, da davon im Pro­zess kei­ne Rede war. „Der Stan­dard” (16.5.23) über die Unge­reimt­hei­ten im Ver­fas­sungs­schutz­be­richt: „Ver­hin­der­ter Anschlag auf das Volks­stimm­e­fest: Betrof­fe­ne wur­den nicht infor­miert. Ein Rechts­extre­mer soll einen Anschlag geplant und Feind­lis­ten ange­legt haben, aller­dings gibt es Ungereimtheiten”

Rudolf P. Likes 2015: Neonazi-Seite "Freiheit für politische Gefangene in Österreich und BRD" (Screenshot FB-Account P. 2015)
Rudolf P. Likes 2015: Neo­na­zi-Sei­te „Frei­heit für poli­ti­sche Gefan­ge­ne in Öster­reich und BRD” (Screen­shot FB-Account P. 2015)
Die Likes des Rudolf P.: von Küssels Corona-Querfront über identitäre Seiten bis zu Honsik-Fanseite und Pegida (Screenshot FB-Account P.)
Die Likes des Rudolf P.: von Küs­sels Coro­na-Quer­front über iden­ti­tä­re Sei­ten bis zu Hon­sik-Fan­sei­te und Pegi­da (Screen­shot FB-Account P.)
Rudolf P.: "Solidarität mit Ungarn – es ist genug wenn Deutschland schwul ist" (Screenshot FB-Account P.)
Rudolf P.: „Soli­da­ri­tät mit Ungarn – es ist genug wenn Deutsch­land schwul ist” (Screen­shot FB-Account P.)
Rudolf P. & die deutsche Sprache: "Es wiedert (sic!) mich an" (Screenshot FB-Account P.)
Rudolf P. & die deut­sche Spra­che: „Es wie­dert (sic!) mich an” (Screen­shot FB-Account P.)
Rudolf P. hetzt gegen Flüchtlinge (Screenshot FB-Account P.)
Rudolf P. hetzt gegen Flücht­lin­ge (Screen­shot FB-Account P.)
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