Legendär ist Schnedlitz’ Auftritt im Februar 2016 bei einer FPÖ-Demonstration in Wiener Neustadt, bei der er die Identitären „herzlich willkommen“ geheißen hatte. Damals wollte er die Bundesregierung „mit nassen Fetzen aus dem Parlament jagen“; inzwischen wurde seine Partei mit einem feuchtfröhlichen Video-Fetzen aus der Regierung gefegt. Als bekannt wurde, dass Martin Sellner vom Christchurch-Attentäter mit einer Spende alimentiert worden war, ist Schnedlitz kleinlaut geworden, was seine Affinität zu den neofaschistischen Identitären betraf. „Ich bin und war nie Mitglied der Identitären Bewegung und es gibt auch kein Naheverhältnis oder Ähnliches“ (kurier.at, 20.1.20), meinte er Anfang 2020 anlässlich seiner Bestellung zum Partei-Generalsekretär. Elf Monate später klang das wieder anders, da verkündete er: „Und mit dieser Distanziererei ist es jetzt aber definitiv vorbei.“
Im November 2021 wurde publik, dass Schnedlitz Peter Aschauer, Obmann der traditionell identitären-freundlichen blauen Jugend im Burgenland, zu seinem Mitarbeiter gemacht hatte. Aschauer ist auffällig geworden, weil er am 14. November 2021 bei einer Kundgebung der Freiheitlichen Jugend am Grenzübergang Deutschkreuz-Kohlbenhof, die auch die Identitären unterstützt hatten, angereiste Rechtsextreme aus dem Umfeld von Gottfried Küssel persönlich per Handschlag begrüßte.
Diese Rechtsextremen wurden bei deren Ankunft persönlich vom Landesobmann der „Freiheitlichen Jugend Burgenland” Peter Aschauer empfangen und per Handschlag begrüßt. pic.twitter.com/YFYr1rUHDf
— Presseservice Wien (@PresseWien) November 16, 2021
Im Zuge einer Demonstration von Impfgegner*innen am 25. Februar in Gänserndorf, bei der Identitäre und auch Schnedlitz auftraten, ließ es sich der Generalsekretär nicht nehmen, nicht nur direkt hinter dem Frontbanner der identitär-nahen Gruppierung „Metainfo“ zu marschieren, sondern auch mit Elias Maria Schuch zu posieren, und zwar mit dem White-Power-Zeichen, das laut Schnedlitz aber keines gewesen sein soll. Schuch gehört zu jenen Identitären, die sich an den Patrouillen an der burgenländischen Grenze maßgeblich beteiligt hatten.
Gestern konnte der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Michael Schnedlitz bei einer Demo von Corona-Leugner*innen in Gänserndorf am Fronttransparent zusammen mit dem Identitären Elias Maria Schuch (3.v.l.) & einem weiteren namentlich noch unbekannten Identitären (2.v.l.) gesehen werden. pic.twitter.com/H5J6EEWBse
— Österreich Rechtsaußen (@oerechtsaussen) February 26, 2022

White-Power-Zeichen? Nein, es sei ja nur ein Ok-Zeichen gewesen, dementiert Schnedlitz „exklusiv“ im identitären „Heimatkurier“, nachdem oe24 berichtet hatte:
Taucher und WhatsApp Nutzer müssen künftig wirklich aufpassen, wenn sie das internationale Zeichen für ‚ok‘ machen oder alle Symbole auf WhatsApp nutzen wollen. Da kann es dann schnell zu einer Weltverschwörung in so mancher Redaktionsstube oder einem Schmutzartikel eines schlauen Journalisten kommen“, teilte Schnedlitz mit. Der „Heimatkurier“ apportierte dem Generalsekretär begeistert: „Wir gratulieren Michael Schnedlitz an dieser Stelle zur souveränen Reaktion und bedanken uns für die Beantwortung unserer Fragen!

Aber Schnedlitz posierte auch bereits zuvor mit dem oben erwähnten Peter Aschauer samt „Taucherzeichen“. Diese eigenartige Zeichen-Liebe teilt er nicht nur mit den Identitären, sondern u.a. ebenfalls mit dem rechtsextremen Massenmörder von Christchurch. Auch der fand irgendetwas „ok”, als er zu seinem Prozess in den Gerichtssaal geführt wurde.
![]() | ![]() |
![]() | ![]() |
Apropos „souveräner” Schnedlitz: Das „Ok“-Foto mit Schuch hat er inzwischen von seinen beiden Facebook-Accounts gelöscht.

➡️ Zur Geschichte und Bedeutung des White-Power-Zeichens: Das Okay-Handzeichen wird jetzt offiziell als Hasssymbol gelistet. Das Zeichen wird von extremen Rechten seit 2017 zunehmend als Symbol für white power verwendet.
Zu Metainfo: Ist offenbar ein identitäres Projekt in Niederösterreich, auf Telegram unterteilt in „Metainfo” und den Aktionskanal „Patriotisches Weinviertel”