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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Die alten Jagsthausener (Teil 1)

Weni­ge Mona­te bevor der rechts­extre­me Bun­des­wehr­of­fi­zier Fran­co A., der der­zeit wegen der Vor­be­rei­tung einer schwe­ren staats­ge­fähr­den­den Straf­tat in Frankfurt/Main vor Gericht steht, am Schwe­cha­ter Flug­ha­fen Anfang 2017 eine Pis­to­le ver­steck­te, war er Gast in Frei­las­sing – beim ziem­lich ver­schwo­re­nen und recht extre­men Jagst­hau­se­ner Kreis. Die Orga­ni­sa­to­ren des Jagst­hau­se­ner Krei­ses sind Österreicher.

15. Juni 2021

Bis­her war nur wenig über den Jagst­hau­se­ner Kreis bekannt. Der Kreis der Mit­glie­der bzw. Ein­ge­la­de­nen ist klein, sehr klein sogar. Beim Tref­fen in einem Land­gast­hof in Frei­las­sing an der bayrisch/österreichischen Gren­ze im Mai 2019 waren laut AIDA rund ein Dut­zend älte­re Män­ner und Frau­en zuge­gen – mit zwei gewich­ti­gen Refe­ren­ten: dem tsche­chi­schen Ex-Staats­prä­si­den­ten Václav Klaus und dem slo­wa­ki­schen Ex-Minis­ter­prä­si­den­ten Jan Čarnogurský.

Da stel­len sich dann schon eini­ge Fra­gen, etwa: War­um fah­ren zwei Ex-Prä­si­den­ten nach Frei­las­sing, um dort einem Dut­zend Men­schen ihre schrä­gen und rech­ten, aber durch­aus bekann­ten Ansich­ten über die EU vor­zu­tra­gen? Übli­cher­wei­se kas­sie­ren Ex-Prä­si­den­ten hohe Hono­ra­re für einen Vor­trag – wie war das bei den Jagst­hau­se­nern? Václav Klaus war so begeis­tert von den Jagst­hau­se­nern und die von ihm, dass er nach sei­nem Vor­trag 2018 ein Jahr spä­ter noch ein­mal refe­riert hat. Wer trat noch als Refe­rent bei den Jagst­hau­se­nern auf? Und schließ­lich: Wer orga­ni­siert den Jagst­hau­se­ner Kreis (JK), und wer sind sei­ne Mitglieder?

Zunächst ein­mal: Über das Geld, das beim JK fließt, wis­sen wir (noch) nichts. Dass sich gel­di­ge Men­schen im JK ver­sam­meln, um sich dort mit ande­ren zumeist extrem Rech­ten „aus­zu­tau­schen“, wis­sen wir aus dem Buch von Erich Schmidt-Een­boom „Under­co­ver – Der BND und die deut­schen Jour­na­lis­ten“, 1998 erschie­nen bei Kie­pen­heu­er & Witsch. Dort wird der JK so beschrieben:

Im Burg­gast­hof Jagst­hau­sen ver­sam­mel­te sich regel­mä­ßig ein recht­kon­ser­va­ti­ver Kreis von Mili­tärs und Beam­ten, Jour­na­lis­ten und Wirt­schafts­füh­rern aus vier Län­dern. Die Anschrif­ten­lis­te vom April 1985 umfaßt 30 bun­des­deut­sche Mit­glie­der – dar­un­ter Man­ci Schacht, die Frau des NS-Bank­prä­si­den­ten Hjal­mar Schacht, der selbst noch mit 91 Jah­ren im Som­mer 1967 im Jagst­hau­se­ner Kreis vor­ge­tra­gen hat­te. Min­des­tens vier – ver­mut­lich sechs – der west­deut­schen Jagst­hau­se­ner gehör­ten, neben den BND-Pres­se­son­der­ver­bin­dun­gen Bau­mann und Rochus Hof­fer, einem west­deut­schen Geheim­dienst an: Nor­bert Win­ger­ter, Regie­rungs­di­rek­tor im Lan­des­amt für Ver­fas­sungs­schutz Bay­ern, sowie vom BND Lud­wig Haus­we­dell, Her­bert Kukuk und Prinz Karl von Thurn und Taxis. In Öster­reich hat­te der Zir­kel 24 Mit­glie­der, in der Schweiz drei und in Ita­li­en fünf, dar­un­ter Johan­nes Geh­len, ein Halb­bru­der des BND-Grün­ders und ab 1947 sein Statt­hal­ter in Rom. Und auch Rein­hard Geh­len tauch­te gele­gent­lich im Jagst­hau­se­ner Kreis auf, eben­so sein lei­ten­der Mit­ar­bei­ter Wil­fried Strik-Strikfeldt.

Schmidt-Eenboom: Undercover
Schmidt-Een­boom: Undercover

Eine ande­re Quel­le haben wir auch noch auf­ge­stö­bert. Isa­bel Drews setzt sich in ihrem Buch über den Schwei­zer Rechts­extre­men und „Grand­sei­gneur der unap­pe­tit­li­chen Rech­ten“ (Tages­an­zei­ger, 12.9.05) James Schwar­zen­bach („Schwei­zer erwa­che!” Der Rechts­po­pu­list James Schwar­zen­bach (1967–1978), Ver­lag Huber, Frau­en­feld, 2005) mit des­sen Bezie­hung zum JK auseinander:

Ein beson­de­res Augen­merk gilt den Netz­wer­ken, in denen er sich beweg­te. Vor der schwei­ze­ri­schen Öffent­lich­keit gezielt geheim gehal­ten, unter­hielt der rechts­kon­ser­va­ti­ve Ver­le­ger aller­lei dubio­se Kon­tak­te bis in die rechts­extre­me Sze­ne hin­ein. Im eli­tä­ren „Jagst­hau­se­ner Kreis”, vor dem auch der baye­ri­sche CSU-Poli­ti­ker Franz Josef Strauss auf­trat, traf er sich mit Alt­na­zis und Vor­den­kern der neu­en Rech­ten regel­mäs­sig zum Gedan­ken­aus­tausch. (Tages­an­zei­ger)

Also Geheim­dienst­ler, alte Nazis, Rechts­extre­me, Franz Josef Strauß, James Schwar­zen­bach – und sehr vie­le Österreicher*innen in der Adres­sen­lis­te des JK von 1985. Das ist lan­ge her, aber unser Inter­es­se war so groß, dass wir Erich Schmidt- Een­boom kon­tak­tier­ten und tat­säch­lich von ihm bzw. dem Archiv des For­schungs­in­sti­tuts für Frie­dens­po­li­tik e.V. Weil­heim Aus­kunft erhiel­ten. In ers­ter Linie haben wir his­to­ri­sche Erkennt­nis­se erwar­tet – und auch erhalten.

►So umfass­te die Lis­te der öster­rei­chi­schen Kon­takt­adres­sen den Sohn (Olaf) und die Wit­we (Hil­de) des 1984 ver­stor­be­nen Alt­na­zi und Anti­se­mi­ten Taras Boro­da­jke­wy­cz, der in den Nach­kriegs­jah­ren die „Ehe­ma­li­gen“ für die ÖVP zu wer­ben ver­such­te („Ober­wei­ser Kon­fe­renz“ ).
►Eben­falls auf der Adres­sen­lis­te: Otto Hof­mann-Wel­len­hof (1909–1988), ein stei­ri­scher ÖVP-Poli­ti­ker und „Ver­bin­dungs­mann der Stei­ri­schen Volks­par­tei zum deutsch­na­tio­na­len Lager“ (Wiki­pe­dia).
►Ernst Strach­witz (1919–1998), ein wei­te­rer JK-Adres­sat, saß auf einem Ticket der ÖVP für die „Jun­ge Front“ zwi­schen 1949 und 1953 im Natio­nal­rat, grün­de­te spä­ter dann die stramm rech­te Zeit­schrift „Neue Ord­nung“, die seit 1999 im Sto­cker-Ver­lag erscheint.
►Hein­rich Jor­dis- Lohau­sen (1907–2002), eben­falls gelis­tet, „ist in der extre­men Rech­ten ‚einer der Groß­meis­ter des geo­po­li­ti­schen Den­kens nach 1945‘, schreibt Wiki­pe­dia über ihn.
►Mit in der illus­tren rechts­extre­men Run­de des JK war auch Otto Scrin­zi (1918–2012), der Alt­na­zi und lang­jäh­ri­ge FPÖ-Politiker.

Die Lis­te der Österreicher*innen beim JK ist damit natür­lich noch nicht erschöpft, aber unter den rest­li­chen Adres­sen aus 1985 fin­den sich, viel­leicht mit Aus­nah­me des eben­falls schon ver­stor­be­nen sehr rech­ten Salz­bur­ger Sozio­lo­gie-Pro­fes­sors Moham­med Ras­sem, kei­ne Namen, bei denen man nach ers­ter Sich­tung ein öffent­li­ches Inter­es­se anneh­men könnte.

Doch einen gibt es noch, der schon damals auf der Lis­te stand und auch jetzt noch im JK aktiv ist – offen­sicht­lich als einer sei­ner Orga­ni­sa­to­ren: Wolf­gang Cas­part!

➡️ Fran­co in Freilassing
➡️ Die alten Jagst­hau­se­ner (Teil 2)

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