Rechtsextremismus und Corona-Krise: neues Thema, alte Muster

Dass die Coro­na-Krise für Recht­sex­treme Anlass ist, alte und neue Ver­schwörungs­the­o­rien zu lancieren und Stim­mung zu machen, ist nicht weit­er erstaunlich. Einig ist man sich dabei jedoch nicht, denn Wider­sprüche gibt es zuhauf. Aber es gilt das Mot­to: Was dem eige­nen Nar­ra­tiv auch nur irgend­wie nützen kön­nte, wird hin­aus­posaunt. Anti­semitismus und Ras­sis­mus erleben auch hier einen wider­lichen Höhepunkt.

Fak­tencheck-Plat­tfor­men wie etwa Mimika­ma oder jen­er der ARD haben in diesen Wochen und Monat­en Hochbe­trieb. Es geis­tern die wildesten The­sen durchs Netz, wo das Coro­na-Virus ent­standen ist, wer es ver­meintlich gezüchtet und in die Welt geschickt hat und wer da wem schaden will.

ARD-Faktenfinder zur Corona-Pandemie

ARD-Fak­ten­find­er zur Corona-Pandemie

Mimikama: Fake-Meldungen zu Corona beinahe im Stundentakt

Mimika­ma: Fake-Mel­dun­gen zu Coro­na beina­he im Stundentakt

Während die einen die Gefährlichkeit des Virus nicht sehen (wollen) und in den Maß­nah­men einen Anschlag aufs „Volk“ wit­tern, ven­tilieren die anderen gezielte Virus-Attack­en, um wiederum „das Volk“ zu schädi­gen. Hier einige Artikelempfehlungen.

➡️ „Der Tagesspiegel“ fasst Ver­schwörungs­the­o­rien zusam­men und ord­net sie in ihren Inten­tio­nen ein:

Wie Recht­sex­treme in der Coro­n­akrise zündeln
Die einen behaupten eine jüdis­che Ver­schwörung, andere hof­fen auf den Umsturz: Recht­sex­trem­is­ten wollen die Coro­n­akrise nutzen. Und sie haben jet­zt viel Zeit

➡️ Wie Recht­sex­treme die Krise nützen, wie sie darin agieren, zeigt der Störungsmelder von „Die Zeit“ anhand deutsch­er Akteure und Akteurin­nen in der Neon­azi- und Prep­per­szene. 

Neon­azis und Coro­na: Zwis­chen Ver­schwörungs­the­o­rien und Nachbarschaftshilfe
Dank der Angst vor dem Coro­n­avirus läuft die Pro­pa­gan­dam­as­chine von Neon­azis heiß: Sie ver­bre­it­en Ver­schwörungs­the­o­rien und insze­nieren sich selb­st als Helfer in der Not.

➡️ Das Doku­men­ta­tion­sarchiv des öster­re­ichis­chen Wider­standes (DÖW) hat sich ange­se­hen, wie recht­sex­treme Medi­en aus Öster­re­ich in der Coro­na-Krise agieren. Die Stoßrich­tung bewegt sich zwis­chen Kri­tik an den ange­blich über­triebe­nen Maß­nah­men der Regierung, die zu einem Total­i­taris­mus und etwa zur Abschaf­fung des Bargelds führen wür­den und dem Schüren von alten ras­sis­tis­chen Feindbildern.

Die extreme Rechte in Zeit­en von Corona
Während der Offline-Aktion­is­mus pausiert, zeigt die rechte bis recht­sex­treme Medi­en­land­schaft sich online sehr rührig und kann mit „alter­na­tiv­en” Sichtweisen auf die Coro­na-Krise teils erhe­bliche Reich­weit­en­steigerun­gen erzielen.

➡️ Wider­lich­er Anti­semitismus mit Tötungsphan­tasien in der inter­na­tionalen Neonazi-Szene