Who the fuck is Reinhard Bösch? (Teil 2)

Im Teil 1 zum Vorarl­berg­er Nation­al­ratsab­ge­ord­neten Rein­hard Bösch haben wir uns mit dessen Partei-Kar­riere und ins­beson­dere mit sein­er Zeit als FPÖ-Wehrsprech­er und Obmann des Vertei­di­gungsauss­chuss­es unter dem Kabi­nett Schüs­sel II beschäftigt. Teil 2 behan­delt den „Teu­to­nen“ Rein­hard Bösch und dessen Welt­bild, das bei genauerem Hin­se­hen als geschlossen recht­sex­trem zu klas­si­fizieren ist.

Rein­hard Bösch ist Mit­glied der Burschen­schaft Teu­to­nia, über die es viel zu bericht­en gäbe, vor allem aber, dass sie sehr weit rechts ste­ht. Zulet­zt bre­it­er aufge­fall­en ist sie im Jahr 2014 mit einem Flug­blatt anlässlich der Eröff­nung des Deser­teurs­denkmal in Wien: „Wer heute die alte Pflicht ver­rät … ver­rät auch mor­gen die neue!“

Flugblatt Teutonia Oktober 2014

Flug­blatt Teu­to­nia Okto­ber 2014

Zur Vertei­di­gung der teu­tonis­chen Ide­olo­gie ist Rein­hard Bösch ange­treten, der vom Stan­dard zum Teu­to­nen-Flug­blatt befragt wurde: Er „’begrüße es, wenn sich junge Leute in Zeit­en der Poli­tikver­drossen­heit damit befassen und vielle­icht auch ihre eigene Sprache find­en’, führt er aus. Ob er mit dem Inhalt des Textes denn ein­ver­standen sei? ‚Der Straftatbe­stand der Deser­tion ist in allen Staat­en der Welt gegeben. Schauen Sie, was man in der US-Armee gemacht hat mit denen, die nicht in den Viet­namkrieg ziehen woll­ten’, so Bösch dazu, räumt aber auf die Frage, ob er Armeen demokratis­ch­er Staat­en mit jen­er der NS-Dik­tatur ver­gle­ichen wolle, ein: ‚Ich ver­gle­iche nichts mit nichts.’“

Was unter­schei­det die Hal­tung der Teu­to­nen und von Bösch von jen­er des Hubert Keyl? Antwort: nichts!

„Raum in Besitz nehmen“

Richtig ins Fet­tnäpfchen getreten ist Bösch dann bei einem Inter­view mit der Vorarl­berg­er Zeitung Neue. Hier der bemerkenswerte Wort­laut und die erste Reak­tion von Bösch auf die bre­ite Kri­tik an seinen Okkupationsgelüsten.

„Wenn es uns nicht gelingt, hier Anlan­de­plat­tfor­men in Nordafri­ka zu erricht­en, zum Beispiel in Libyen – wenn wir in Libyen mit der einen Regierung das nicht organ­isieren kön­nen, müssen wir es halt mit der anderen libyschen Regierung organ­isieren. (…) Und wenn das nicht funk­tion­iert, dann ist das auch nach mein­er Auf­fas­sung mit ver­schieden­sten mil­itärischen und polizeilichen Kräften ein­fach durchzuführen. Also einen Raum in Besitz zu nehmen von­seit­en der Europäis­chen Union, ihn zu sich­ern, dort auch Ver­sorgung­sein­rich­tun­gen für diese Men­schen einzuricht­en und dann zurück­zubrin­gen in ihre Heimatlän­der. (…) Ja, dann wird man halt schauen müssen, dass man dort mit anderen Staat­en, wenn die nordafrikanis­chen Län­der das ablehnen, mit anderen Staat­en das Ganze organ­isiert oder in Nordafri­ka einen Bere­ich erzwin­gen. Dass man dort einen Bere­ich für die Europäis­che Union in Besitz nimmt und dort diese Rück­führung organ­isiert. (…) Prak­tisch natür­lich mit mil­itärischen Kräften in Besitz nehmen, einen Raum in Besitz nehmen, ihn sich­ern, dort Ver­sorgung­sein­rich­tun­gen für diese Men­schen bere­it­stellen und sie dann in ihre Heimatlän­der zurück­brin­gen.“ (Tran­skript Ton­band­mitschnitt)

 

Reinhard Bösch auf Facebook: "Völliger Unfug"

Rein­hard Bösch auf Face­book: „Völ­liger Unfug”

 

Zus­pruch erhielt Bösch auf seine unwahre „Berich­ti­gung“ nicht nur von FP-Gen­er­alsekretär Vil­im­sky, son­dern auch von eini­gen sein­er FB-Freunde.

Kommentare zu Reinhard Bösch auf dessen FB-Account

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Der Wiener Land­tagsab­ge­ord­nete Wolf­gang Jung: Lass dich nicht unterkriegen
G.G.: Die links­ges­teuerten Medi­en wer­den immer dubios­er in ihrer Berichter­stat­tung ! Da müssen sie sich auch das Wort  LÜGENPRESSE gefall­en lassen, oder ????
R.F.: Das haben nur links-linke Schwachköpfe bewusst falsch ver­standen. Wie kön­nte man „Sichere Zonen“ son­st sich­ern? Bitte diese unsin­ni­gen Kom­mentare nicht ernst nehmen. Leute, die sich mit diesem The­ma wirk­lich ern­sthaft beschäfti­gen, haben deinen Kom­men­tar schon richtig verstanden.
Der Ex-NR-Wan­der­pokal Mar­cus Franz: Völ­lig richtige Ansage. Und wer sich darüber mok­iert, ist wed­er am Bestand unser­er Nation noch an dem von Europa wirk­lich interessiert.

Während Bun­deskan­zler Kurz recht lap­i­dar meinte, Bösch sei nicht seine Angele­gen­heit, für Vizekan­zler Stra­che „die Sache erledigt“ war, sah Elis­a­beth Köstinger Böschs Äußerun­gen etwas kri­tis­ch­er: „’Er sollte dahinge­hend schle­u­nigst Stel­lung nehmen”, sagte Umwelt- und Land­wirtschaftsmin­is­terin Elis­a­beth Köstinger am Mittwoch vor dem Min­is­ter­rat.’“ (nachrichten.at, 5.9.18)

Nun, Bösch hat Stel­lung bezo­gen, wenn auch nicht ganz im Sinne von Köstinger. Kon­se­quen­zen gab’s den­noch keine.

Dass der Bun­desheer-Oberst Bösch eine gewisse Affinität zu mil­itärischen Eroberun­gen pflegt, belegte er auch im August durch einen Urlaub­s­gruß von der Alham­bra an seine FB-Fre­unde, der etwas skur­ril anmutet, nach­dem die Alham­bra als eines der bedeu­tend­sten Bauw­erke der islamis­chen Kun­st gilt.

Reinhard Bösch von der Alhambra: "Jeder Stein atmet Reconquista. Wunderbar!"

Rein­hard Bösch von der Alhambra

 

P.S: Bei dieser Gele­gen­heit grüßen wir die Burschen­schaft Teu­to­nia mit einem her­zlichen „Zu früh gefreut!“

Posting Teutonia zu SdR (Screenshot FB)

Post­ing Teu­to­nia zu SdR (Screen­shot FB)