Walter Wolfgang hat schon bei der letzten Gemeinderatswahl 2012 für die FPÖ- Gemeinderatsliste kandidiert. Damals war allerdings noch nicht so klar, dass sich seine politische Leidenschaft in den nächsten Jahren so ziemlich gleichmäßig auf die FPÖ und auf die neonazistisch orientierte Partei des Volkes (PdV) aufteilen würde.
Walter Wolfgang war zweitweise ziemlich aktiv für die PdV. Die Recherche Graz hat das für das Jahr 2015 ziemlich gut beschrieben und 2016 gab es dann im November einen Eintrag beim DÖW über die „extreme Rechte im Präsidentschaftwahlkampf“, der sich überwiegend mit Walter Wolfgang beschäftigte, der am 21.10, eine rechte Kundgebung gegen CETA und TTIP mit Norbert Hofer mitorganisiert hatte. Das DÖW schreibt:
„Der Mitorganisator der Kundgebung, Wolfgang Walter, machte erstmals im September 2015 von sich reden, als er auf facebook das beliebte Neonazi-Sujet eines SS-Mannes, versehen mit dem Spruch „Unsere Großväter waren keine Verbrecher!”, veröffentlichte. Im Jänner 2016 beehrte er eine Waffen-Auktion im Wiener Dorotheum, damals posierte er auch im Internet mit einem Sturmgewehr, wohl um seiner Wehrbereitschaft im Bürgerkrieg, den die extreme Rechte schon länger herbeiphantasiert, Nachdruck zu verleihen“.
Anfang 2016 schrieb er noch auf Facebook:
„Wehrt euch zusammen mit uns von der pdv gegen das system das total heruntergefahren wird und zerstört wird“ (13.1.2016).
So richtig hymnisch wird er in einem längeren Gedicht am 25.1.2016:
Aber Moment – was ist das? Schon am 8. 11. 2015 lockte er ebenfalls auf Facebook mit einem identen Bekenntnis zur FPÖ:
Da passt kein Taschentuch zum Tränentrocknen dazwischen! Auch nicht zwischen die FPÖ und die PdV, wenn’s nach Walter Wolfgang geht – und auch nicht zwischen Österreich und Deutschland. Am 12 November rief er jedenfalls nicht nur zur rechtsextremen Demo von PdV, Pegida, NPÖ und Co (am 21.11.2015) …
… sondern auch zur Wiedervereinigung auf:
„Ich rufe auf österreich und deutschland vereint euch und zeigen wir widerstand gegen unsere regierungen“.
Im Mai 2016 war der Walter, der noch ein paar Monate zuvor FPÖ und PdV nicht auseinanderhalten konnte, ganz böse auf die Recherche Graz, weil die ihm eine führende Beteiligung an den Aktivitäten der PdV vorgeworfen hatte:
„Ich distanziere mich öffentlich von der PDV ich möchte sagen das ich nie Mitglied war und nur auf den demos wegen der sache gegen den flüchtlingswahn und den rücktritt von faymann war“.
Ein entfernter Mitläufer sozusagen — liest sich allerdings anders in seinen Aufrufen und Hymnen.
Im Juni 2016 war Walter ein begeisterter Teilnehmer an der Demo der Identitären in Wien, knipste fleißig und posierte sogar für ein Demo-Selfie. Im August 2016 freute sich der FPÖ-Kandidat dann über die etwas hanebüchene Ziegelmaueraktion der Identitären bei der Parteizentrale der Grünen in Wien: „Gut so“.
Gut so? Walter Wolfgangs Hymnen an die PdV, seine Aktivitäten für das neonazistische Grüppchen, auch seine Demo-Aktivitäten für die extreme Rechte waren und sind öffentlich und wohl auch in der FPÖ bekannt. Regina Petrik, Landessprecherin der Grünen im Burgenland, fragt völlig zu Recht: „Warum lässt die FPÖ solche Leute auf ihren Listen kandidieren?“ – Weil sie sie braucht?