Für die Heckscheibe seines PKW bastelte er aus einem Zeitungsfoto und der Textzeile „Vermisst seit 1945. A…. wir brauchen dich“ ein selbstgestricktes Plakat. Seine Begründung: „Ich habe mir gedacht, wenn die Wähler von Hofer sowieso alle Nazis sein sollen, dann bin ich eben einer“.
Mit der Nazi-Ideologie will der Angeklagte trotz dieses recht eindeutigen Statements nichts am Hut haben. Die OÖN zitieren ihn mit der Erklärung: „Es hat mich alles so gewurmt und ich war zornig, aber wahrscheinlich habe ich zu wenig nachgedacht”.
Bei der obligatorischen Hausdurchsuchung wird kein weiteres belastendes Material gefunden. Richterin und Beisitzer sind dennoch verwundert über die eigenwillige Protestaktion. Der Pensionist versucht es noch mit einem anderen Ansatz zur Relativierung, der nicht wirklich gelungen ausfiel. In den drei Wochen, in denen der Zettel auf seiner Heckscheibe pickte, sei er lediglich zweimal pro Woche zum Einkaufen nach Ried gefahren.
Die Geschworenen entschieden jedenfalls knapp (5 zu 3), aber doch, dass der Angeklagte nicht schuldig sei bzw. ohne Vorsatz gehandelt habe: Freispruch. Was wohl der Kandidat Hofer zu der Aktion gesagt hätte?