Predrag Šustar hat für ein theologisches Magazin im Jahr 2012 einen Beitrag verfasst, in dem er darüber sinnierte, wie die Welt entstanden sein könnte. Für den jetzigen Wissenschaftsminister kann die Wissenschaft keine ausreichende Erklärung liefern im Gegensatz zur Religion, die mit der Theorie vom „Intelligent Design” Gott als den intelligenten Schöpfer oder Urheber anbieten könne.
Warum nur Intelligent Design? Intelligent Falling!
Mittlerweile ist Šustar als Minister für Erziehung und Wissenschaft zuständig und nicht nur kroatische WissenschafterInnen sind besorgt über die unhaltbaren und keineswegs von irgendeiner Wissenschaft gestützten Ansichten des Ministers, der damit selbst hinter die offiziellen Positionen der katholischen Kirche und von Papst Franziskus zurückfällt. Noch hat sich Šustar nicht negativ über die Erkenntnisse von Galileo Galilei zum kopernikanischen Weltbild geäußert, aber wer weiß, was da noch folgt?
Aus Europa kommt jedenfalls wenig bis keine Kritik. Obwohl etwa der Europarat vor der Verbreitung von Kreationismus an Schulen gewarnt hat, gibt es bislang keine Kritik oder erkennbare Besorgnis aus Europa- weder vom Europarat noch von der EU.
Gleiches gilt für den Kulturminister Hasanbegović , der noch bis vor einer Woche versucht hat, die Kritik an seiner rechtsextremen Vergangenheit und seinen Positionen kleinzureden und als Verschwörung abzutun. Das sollte eigentlich nicht länger möglich sein, denn jetzt ist ein Video aus dem Jahr 2012 aufgetaucht, in dem er das Ende des Nazi-Vasallenstaates NDH und den Sieg der Tito-Partisanen als „größte Tragödie der Geschichte Kroatiens“ bezeichnet hatte.
Normalerweise müsste das für einen sofortigen Rücktritt in jedem demokratischen Staat reichen – aber wir haben damit in Österreich ebenfalls gegenteilige Erfahrungen. Im „Standard“ (26.2.16) vermutet Adelheid Wölfl, dass der Chef der rechten Regierungspartei HDZ, Karamarko nicht nur wegen seiner persönlichen Beziehung zu Hasanbegović mit dessen Absetzung zögere, sondern auch, weil er erst vor wenigen Tagen den Veteranenminister entlassen musste: „Ein weiterer Abgang würde die Glaubwürdigkeit seiner Personalpolitik unterhöhlen.“