Es waren eher gespenstische Szenen, die sich da am Hauptplatz von Wiener Neustadt abspielten. Der blaue Lokalmatador, Vizebürgermeister Michael Schnedlitz, blaffte ins Mikro: „Wenn wir diese Kraft fortsetzen, dann werden wir diese Bundesregierung mit sprichwörtlichen nassen Fetzen aus dem Parlament treiben.“
Neofaschistische Identitäre gefeiert von der FPÖ; Screenshot: YouTube
Das war genau die Musik, die das Publikum hören wollte. Die rechtsextremen Identitären bestimmten nicht nur mit ihren Fahnen den äußeren Eindruck dieser Kundgebung, sondern auch über die Sprechchöre „Heimat, Freiheit, Tradition …“, „Faymann raus“ und den Applaus bzw. die Pfiffe. Als ein Redner davon sprach, dass die Integrationswilligen eine Berechtigung hätten, hier zubleiben – „für mich persönlich“, erntete er Pfiffe, worauf er sofort den Kurs und den Sprachduktus wechselte und Remigration der Flüchtlinge forderte. Großen Applaus setzte es, als Schnedlitz die „liebe identitäre Bewegung“ herzte und umarmte:
„Liebe identitäre Bewegung, ich begrüße Euch recht herzlich in Wiener Neustadt! Hier seid Ihr sehr herzlich willkommen!“ – Mächtiger Applaus. Der Redner setzt fort:
„Bewegungen wie die Pegida in Deutschland, die sind die Speerspitze, die die Bevölkerung im Kampf gegen die Bundesregierung und gegen dieses System noch gebrauchen wird. (…) Und jeder einzelne Bursch und jedes einzelne Mädel von Euch, die heute hier sind (…), hat mehr Rückgrat und mehr Charakter als diese gesamte Bundesregierung.“
Das – zur Erinnerung – sagt ein offizieller Vertreter der FPÖ in Richtung Identitäre, eine offen rechtsextreme und auch gewalttätige Bewegung!
Das (halboffizielle?) YouTube-Video zur Demo.