Bad Fischau (NÖ): Wieder Anschlag mit Hakenkreuz-Ritzerei

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Im Sep­tem­ber des Vor­jah­res wur­de dem Robert T. (52) aus Bad Fisch­au bei einem Über­fall durch mas­kier­te Per­so­nen ein Haken­kreuz auf die Stirn geritzt. Als Ver­däch­ti­ger kam ein Nach­bar in U‑Haft, wur­de aber im Dezem­ber 2015 frei­ge­spro­chen – aus Man­gel an Bewei­sen. Jetzt wur­de Robert T. neu­er­lich über­fal­len, bewusst­los geschla­gen, gefes­selt und ihm ein gro­ßes Haken­kreuz auf die Brust geritzt.

Als wir im Dezem­ber 2015 über den Pro­zess gegen den Schwie­ger­sohn des Nach­barn berich­te­ten, been­de­ten wir den Bericht über die Ver­hand­lung und den Frei­spruch aus Man­gel an Bewei­sen mit dem Satz: „Ein völ­lig unbe­frie­di­gen­des Ergeb­nis – vor allem für das Opfer!“

Tags dar­auf erhiel­ten wir eine Mail mit fol­gen­dem Text:

„Sehr geehr­tes Team, das ist über­haupt kein unbe­frie­di­gen­des Ergeb­nis. Denn mein Bru­der hat nix getan. Und nur zur Info: Der Nach­bar dem das ANGEBLICH ange­tan wur­de, ist ein orts­be­kann­ter Psy­cho­path und ein Nazi oben­drein. Sie soll­ten viel­leicht bes­ser recher­chie­ren bevor Sie so einen Mist schreiben .“

Der Inhalt die­ser Mail ist doch ziem­lich herb und mög­li­cher­wei­se auch straf­recht­lich rele­vant. Weil wir aber nicht noch zusätz­lich Öl in das nach­bar­schaft­li­che Feu­er gie­ßen woll­ten, haben wir die Mail bei uns behal­ten. Schließ­lich gab es nicht nur den Über­fall durch ein mas­kier­tes Quar­tett im Sep­tem­ber des Vor­jah­res, son­dern schon vor­her einen mehr­jäh­ri­gen mas­si­ven Nach­bar­schafts­streit: immer wie­der ver­ba­le Aus­fäl­le und Bedro­hun­gen mit Anzei­gen. Auch eine Schmie­re­rei mit Haken­kreuz soll es schon gege­ben haben. Vor dem Pro­zess im Dezem­ber gab es dann auch noch den Vor­wurf der Fami­lie des Ver­däch­ti­gen, der Über­fall sei eine insze­nier­te Sache gewe­sen: „„Es sitzt ein Unschul­di­ger im Gefäng­nis. Die­se gan­ze Sache ist insze­niert“ (Kurier, 17.10.2015).

Jetzt der neu­er­li­che Über­fall, des­sen Details hier nach­zu­le­sen sind. Eine Insze­nie­rung bzw. Selbst­ver­stüm­me­lung ist ange­sichts der Umstän­de – Fes­se­lung mit Kabel­bin­dern, star­ke Unter­küh­lung des Opfers – wohl aus­zu­schlie­ßen. Neben dem gro­ßen geritz­ten Haken­kreuz waren „Gesicht, Kopf, Ober­kör­per und die Beine…mit Schnitt­wun­den über­sät“ (Kurier, 19.2.2016). Das Lan­des­kri­mi­nal­amt ermit­telt jeden­falls wegen Mordversuchs.

Robert T., das neu­er­li­che Opfer erin­nert sich nicht nur an das Fahr­zeug und einen Teil des Kenn­zei­chens, son­dern auch dar­an, was ihm sei­ne Pei­ni­ger gesagt hat­ten: „Sie sag­ten, dass (sic!) sei die Rache, weil ihr Freund drei Mona­te in U‑Haft saß“ (Kurier, 19.2.16).