Als „Stoppt die Rechten” im Dezember 2015 über den Prozess gegen den Schwiegersohn des Nachbarn berichtete, beendeten wir den Beitrag über die Verhandlung und den Freispruch aus Mangel an Beweisen mit dem Satz: „Ein völlig unbefriedigendes Ergebnis – vor allem für das Opfer!“
Tags darauf erhielten wir ein Mail mit folgendem Text: „Sehr geehrtes Team, das ist überhaupt kein unbefriedigendes Ergebnis. Denn mein Bruder hat nix getan. Und nur zur Info: Der Nachbar dem das ANGEBLICH angetan wurde, ist ein ortsbekannter Psychopath und ein Nazi obendrein. Sie sollten vielleicht besser recherchieren bevor Sie so einen Mist schreiben.“
Der Inhalt dieses Mail ist doch ziemlich herb und möglicherweise auch strafrechtlich relevant. Weil wir aber nicht noch zusätzlich Öl in das nachbarschaftliche Feuer gießen wollten, haben wir das Mail bei uns behalten. Schließlich gab es nicht nur den Überfall durch ein maskiertes Quartett im September des Vorjahres, sondern schon vorher einen mehrjährigen massiven Nachbarschaftsstreit: immer wieder verbale Ausfälle und Bedrohungen mit Anzeigen. Auch eine Schmiererei mit Hakenkreuz soll es schon gegeben haben. Vor dem Prozess im Dezember tauchte dann auch noch der Vorwurf der Familie des Verdächtigen, der Überfall sei eine inszenierte Sache gewesen, auf: „Es sitzt ein Unschuldiger im Gefängnis. Diese ganze Sache ist inszeniert.“ (Kurier, 17.10.15)
Jetzt der neuerliche Überfall, dessen Details hier nachzulesen sind. Eine Inszenierung bzw. Selbstverstümmelung ist angesichts der Umstände – Fesselung mit Kabelbindern, starke Unterkühlung des Opfers – wohl auszuschließen. Neben dem großen geritzten Hakenkreuz waren „Gesicht, Kopf, Oberkörper und die Beine (…) mit Schnittwunden übersät.“ (Kurier, 19.2.16) Das Landeskriminalamt ermittelt wegen Mordversuchs.
Robert T., das neuerliche Opfer erinnert sich nicht nur an das Fahrzeug und einen Teil des Kennzeichens, sondern auch daran, was ihm seine Peiniger gesagt hatten: „Sie sagten, dass (sic!) sei die Rache, weil ihr Freund drei Monate in U‑Haft saß.“ (Kurier, 19.2.16)