Sollte Wolfgang H. tatsächlich in einem Kindergarten oder Hort der Gemeinde Wien tätig sein, dann sollte sich der Arbeitgeber eher sehr rasch um seinen Dienstnehmer kümmern, denn Wolfgang H. ist mehr als auffällig.
Am 23. Juli postete H. auf Facebook: „ekelhaft sind: Vaginas, Titten, Menstruation, Scheidensekret. Überhaupt der ganze weibliche Körper mitsamt dem weiblichen Hirn und seiner weiblichen Mentalität ist absolut abstoßend und Ekel erregend.“
Gerhard F. bezeichnet den Frauenhasser und ‑hetzer H. deshalb als „Vollpfosten“ und weist sorgenvoll darauf hin , dass H. beim Jugendamt arbeite. Die Ablehnung seiner Positionen, ja eigentlich jede Form von Kritik oder auch Beschimpfungen treiben Wolfgang H. aber erst so richtig an.
Im Vorjahr wird auf der fragwürdigen deutschen FB-Seite „Mur zur Realität“ das Urteil in einem Kinderschänderprozess kritisiert. Ein 20-Jähriger wurde wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in 103 Fällen und sexuellen Missbrauchs von Kindern in weiteren 62 Fällen zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren verurteilt.
Untertitel: Von der FB-Seite „Mut zur Realität.Info“
Der Tenor von Kommentar und Usern war eindeutig: Das Urteil ist ihnen zu milde. Der Beitrag vom 16.10.2013 erhielt unfassbare 176.000 Teilungen. 18.000 Kommentare wurden abgegeben. Bald konzentrierte sich die Emotion auf einen einzigen User, der weit mehr als eintausend Kommentare verfasste: Wolfgang H.! Der wurde nicht müde, immer wieder in unzähligen Varianten darauf hinzuweisen, dass er die Strafe von zwei Jahren Haft für dutzendfachen Kindesmissbrauch „viel zu hart, echt gemein und totale Staatswillkür“ findet. „Schinderei für nichts, nur wegen ein bisschen rummachen.“ An anderer Stelle: „Vergesst den Kindersex. Wir haben jetzt andere Sorgen.“
Das alles könnte man noch eventuell als den selbstlosen Einsatz eines Kämpfers für Meinungsfreiheit missinterpretieren, wären da nicht auch die allzu deutlichen Hinweise auf sich selbst: „Ich werde euch was sagen: der ‚Missbrauch’ war GEIL” (23.3.14)
Über viele Monate schlägt H. unter dem Thread vom 16. Oktober 2013 um sich, bis er am 24. August 2014 eingesteht: „Ich bin nicht bloß schwul, sondern ich mag gerne pubertierende Jungs, und daraus mache ich auch kein allzu großes Geheimnis.“
Im Juli 2015 postet er dann ganz offen und zynisch: „auch ich würde sehr gerne einen jungen, vielleicht 14- bis 18-jährigen Südländer-Jungen hier bei mir aufnehmen. Falls es sich um einen netten Burschen handelt, der in seiner Heimat sowieso bereits wegen homosexueller Tendenzen in Schwierigkeiten geraten ist, umso besser.“
Auf Nachfrage, wie das zu verstehen sei, wird er noch deutlicher: „außerdem ist mir ein richtiger, handfester, echter südländischer JUNGE in meiner Wohnung zehntausend Mal lieber als eine der ekelhaft arroganten, struppdummen jungen Genderschwuchteln von „Die Grünen andersrum“ oder von der sozialistischen HoSi irgendwo auf unserem Kontinent. Mit diesem IQ-freien Gesindel ist jede humanoide Kommunikation völlig unmöglich.“
Wie passt das alles zusammen? Auf der einen Seite Hetzereien gegen Schwule wie Johannes W. („verlogene Drecksschwuchtel“), den Wiener Bürgermeister („Oberkinderficker“), den Grünen Landesrat Anschober von der „Kinderfickerpartei“, auf der anderen sein offenes Bekenntnis zur Pädophilie, das neben seiner politischen Vorliebe für die Gruppe „National Partei Österreich“, Pegida, Barbara Rosenkranz und die Gruppe FPÖ auf Facebook steht? In der Gruppe „FPÖ” tauscht sich Wolfgang H. nicht nur über den „islamischen Ansturm“, die „islamistische Invasion“ aus, sondern holt sich auch Unterstützung gegen Rudi Anschober, der ihn wegen Verhetzung und Verdacht der NS-Wiederbetätigung angezeigt hat.
Vom FB-Konto von W.H.
Für H. ist es nicht die erste Anzeige. Auf einem Blog postete H. schon 2012 , dass man – „erfolglos“ – versucht habe, „mich über die Justiz an ein Hakenkreuz zu nagen („NS-Wiederbetätigung“)”. 2015 bemerkt dann ein früherer Freund von H., dass sich der frühere Freund völlig gewandelt habe: „im letzten Jahr hat er sich öfters im Facebook querulierend bemerkbar gemacht, gegen die Grünen und Roten Parteien, gegen Homosexuelle Gruppierungen, obwohl er sich selbst in der Öffentlichkeit zu seiner Homosexualität bekennt, und vor allem gegen Asylanten, Flüchtlinge und Menschen und Vereine, die sich für diese Mitbürger einsetzen.”
Der frühere „dicke“ Freund entfreundet und distanziert sich öffentlich auf FB von Wolfgang H., nachdem er folgendes bemerkte: „Plötzlich begann er mir auf meinem privatem Facebookprofil, in meiner Chronik Filme von Reden eines gewissen Thor von Waldstein über Metapolitik und Parteipolitik zu posten, der zumindest im Wikipedia als Anwalt von Holocaustleugnern bekannt ist, und sich in diversen gerade noch legalen rechtsradikalen Vereinen, Organisationen und Parteien tummelt, und dort pseudowissenschaftliche Referate hält.“
In der Gruppe „FPÖ“ outete sich Wolfgang H. natürlich nicht als Schwuler und Pädophiler, erntete daher viel Sympathie für seine Hetze gegen Anschober und Flüchtlinge. Die einschlägig bekannten Kameraden James M. und Ronald T. sprechen ihm Mut zu („sei ohne Sorge“, „Einschüchterungsstrategie“).
Als in der offenen Gruppe „FPÖ” das Hetz-Posting „Wiener Kindergarten ruft zu Jihad auf“ veröffentlicht wurde, stellte H. das Faksimile einer Seite aus der Broschüre von Fatima Grimm dazu. Der seltsame Zeuge, der sich nicht als solcher outete, erhielt auch Gegenwind von anderer Seite. Im „Kurier“ (2.12.15) sprach die ehemalige Leiterin des Kindergartens von „Rufmord“ , bezeichnete die Anzeige als „Frechheit“ und den seltsamen Zeugen als „Lügner“. Die Stadt Wien, die mit einer Sonderinspektion auf die Vorwürfe von H. reagierte, hat „nichts Verdächtiges“ gefunden, berichtet der „Kurier“. Vielleicht, weil die Stadt bei der falschen Stelle gesucht hat? Nicht der Kindergarten, sondern der Kindergärtner ist das Problem!
Siehe auch:
„Der seltsame Zeuge – ein Hetzer und …?“
„Der Dschihad, die SS, eine Broschüre und ein seltsamer Zeuge“