Insgesamt sieben Posting von Dietmar H., die er auf der schon erwähnten Anti-Minarett-Seite veröffentlicht hatte, waren in der Anklageschrift angeführt, berichten die OÖN. Etwa dieses: „Diese kleinen, feigen Ratten treten ja nicht alleine auf. Mit Eisenstangen sind solche Islamisten schnell zu erledigen.” Oder dieses: „Ich hasse diese dreckigen Islamisten, diese Eselficker und Moslems.”
Zu zwei der inkriminierten Postings merkt der Angeklagte an, dass er sie nicht verfasst habe. Generell habe er mittlerweile erkannt, dass auf Facebook viele Einträge manipuliert würden. Außerdem sei er davon ausgegangen, dass seine Einträge nur von seinen FB-Freunden gelesen werden können, so die OÖN. Das klingt nicht gerade wie einer, der sich zu seiner Verantwortung bekennt.
Die „Freunde“ von Dietmar H. sind ein eigenes Kapitel: Sie kommen – soweit ersichtlich – alle aus dem blauen Stall. Darunter auch solche, die blaue Seiten administrieren und sich mit den Facebook- Regeln und dem Strafgesetz gleichermaßen gut auskennen. Aber es ist ohnehin klar, dass sich auch Dietmar H. mit den Gebräuchen von FB gut auskennt und einfach nur versucht hat, die Richterin anzuflunkern.
Am 14. September 15 schreibt er auf FB:
An all meine „FREUNDE” auf Grund von diversen negativen Vorfällen, bezüglich derselben werde ich meine Aktivitäten auf ein Minimum reduzieren, und nur noch bei den echten reagieren,bin schon total neugierig ob es einen gibt???? To all my „friends” due to several negative incidents concerning the same I will reduce my activities to a minimum, and only react when the real, I’m already really curious.
Und in einem weiteren Eintrag vom 14. September 15 schreibt er: „Habe die Nase gestrichen voll, von politischen polemisieren,komplett sinnlos unsere Politiker sind exakt das was diese Land verdient, gewählt hat, diese rot Grün linke kranke Brut, zerstört sich selbst.“ Da klingt er etwas resigniert. Vermutlich hat er da gerade den Rieder Verhandlungstermin erfahren. Geändert hat sich aber nichts bei den Postings von Dietmar.
Am gleichen Tage schreibt er noch ein Posting, in dem er über die „arabischen Muslime Bastards“ schimpft, zwei Tage nach seinen resignativen Statements ist er wieder der alte Hetzer:
Wou ihr völlig vertrottelten Typen dabei sollte gerade einer aus eurer Generation das besser wissen.Ekelhaft widerlich solche Vaterland Zerstörer , für euch ists eh zuspät doch die zukünftigen Generationen werden euch. Hassen.Euer Scheiss verhalten ist eine feste Größe im Amerikanisch Zionistischen Europa vernichten Plan, das diese Muselmanen simpel zu manipuliere Menschen sind weis ich auch, das die als wirksame Waffe eingesetzt erden sollte bald der letzte alt Kommunist rot Grüne Kapieren,ihr trottel, WIESO nehmen die extrem großen Reichen Ihre Glaubens Brüder nicht auf hm ?wurde eindeutig vom Ex Amer. Berater Herrn Friedmann gesagt, und ist nachzulesen. Doch gehen Dummheit ist nun mal kein kraut gewachsen.
Seither sind etliche weitere Postings mit Hetze über die „grausigen Muslime Bestien“, die „ekelhaften Muslime“, über „vertrottelte“ Politiker und, weil der Hetzer auch ein Frauenhasser ist, über die „grässlichen fetten hässlichen unbefriedigten rot Grünen trottel Weiber” veröffentlicht worden. Widerliche primitive Hetze, die aber ebenso wenig angeklagt war in Ried wie das folgende Posting vom 2. Oktober:
Tja, schade das unser grün rot Politik Weiber, alle FETT alt und pot Hässlich sind, also werden die erst, umgebracht wenn die ISIS in Austria an der Macht ist, schätzte in sechs Monatich werde dann auch bei denen mit machen, so darf ich ungestraft die gesamte jetzige Regierung Exikutieren, freu mich schon so.
Man muss es vermutlich zweimal lesen – nicht nur wegen Grammatik und Rechtschreibung. Da freut sich tatsächlich ein blauer Fan, dass er mit ISIS gemeinsam und „ungestraft“ die gesamte Regierung exekutieren darf!
Alle diese Postings standen bei der Verhandlung am Landesgericht Ried nicht zur Debatte. Sie erschienen lange nach den angeklagten Postings von der Seite „Ja !!! zuÖsterreich ohne Minarette!!!“, die im November 2014 aus dem Netz verschwand und relativ kurz vor der Verhandlung. Sie sind aber auch ein sichtbarer Beleg dafür, dass der Angeklagte nicht im Traum daran denkt, seine Hetze aufzugeben.
Mittlerweile halte er sich von Facebook fern, erklärt er, so die OÖN, der Richterin, der er damit noch einen Bären aufgebunden hat: „Das milde Urteil: drei Monate bedingte Haft. Sowohl der Beschuldigte als auch die öffentliche Anklägerin nehmen das bereits rechtskräftige Urteil an.“ (OÖN)