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Strache. Pegida, Pirincci und die KZLesezeit: 2 Minuten

Der deut­sche Innen­mi­nis­ter hat vor weni­gen Tagen die Dres­de­ner Pegi­­da-Akti­­vis­­ten als „har­te Rechts­extre­mis­ten“ und „Rat­ten­fän­ger“ bezeich­net. Für Stra­che offen­sicht­lich ein Ansporn, um die Pegi­­da-Demo vom Mon­tag zu beju­beln: „Über 20.000 Bür­ger heu­te in Dres­den!” Gast­red­ner bei Pegi­da in Dres­den war Akif Pirin­çci, der völ­lig ent­hemmt gegen Flücht­lin­ge („Inva­so­ren“) und Poli­ti­ker hetz­te. Pirin­çci ist einer so richtig […]

20. Okt 2015

Pirin­çci ist einer so rich­tig nach den Vor­stel­lun­gen Stra­ches. Ein Zuwan­de­rer, der am liebs­ten gegen Schwu­le, Mus­li­me und Migran­ten hetzt. In Dres­den bezeich­ne­te Pirincci die Kriegs­flücht­lin­ge als „Inva­so­ren“, „Kolo­nia­lis­ten“ und „Flüch­telan­ten“, hetz­te gegen Mus­li­me, die über unver­schlei­er­te Frau­en her­fal­len „und in sie ihren Mos­lem­saft rein­pum­pen“ würden.

Für Stra­che ist Pirin­çci einer, „der sich in der BRD (Euro­pa) inte­griert hat und den radi­ka­len Isla­mis­mus und ande­re Fehl­ent­wick­lun­gen ablehnt und offen anspricht“. Im Novem­ber 2014 war Pirin­çci bei der FPÖ Wien zu Gast, durf­te mit Stra­che und einer AfD-Poli­ti­ke­rin über „Poli­ti­cal Cor­rect­ness“ dis­ku­tie­ren und het­zen. Das Mot­to der Debat­te ver­kün­de­te Johann Gude­nus gleich bei sei­nen Begrü­ßungs­sät­zen: „Wenn man die­se Dis­kus­si­on poli­tisch kor­rekt füh­ren wür­de, wäre sie lang­wei­lig und wür­de der Mei­nungs­frei­heit nicht gerecht.“

Pirin­çci gab dann auch sei­ne Lügen-und Hetz­ge­schich­ten über elf­jäh­ri­ge Kin­der zum Bes­ten, die im Sexu­al­kun­de­un­ter­richt dazu ange­hal­ten wür­den, Gedich­te über Anal­ver­kehr zu schrei­ben, was Stra­che damals dazu ani­mier­te, in den öster­rei­chi­schen Sexu­al­kun­de-Plä­nen allen Erns­tes eine „pädo­phi­le Stoß­rich­tung“ zu vermuten.

„Wenn man Phra­sen wie „Früh­sexua­li­sie­rung der Kin­der“ oder „Recht von Kin­dern auf Sexua­li­tät“ höre, müs­se man alar­miert sein, so HC Stra­che, und dar­auf ach­ten, „dass hier nicht eine pädo­phi­le Stoß­rich­tung vor­an­ge­trie­ben wird.“ (unzen­su­riert, 11.11.2014 – Faschingsbeginn)

Pirin­çci wie­der­um war es schon damals egal, ob man ihn einen Nazi oder eine Klo­bürs­te schimp­fen wür­de: Haupt­sa­che, es lässt sich damit Koh­le machen! „Er habe allei­ne in den letz­ten fünf Mona­ten – haupt­säch­lich durch sein Buch – 600.000 Euro ein­ge­nom­men.“ (unzen­su­riert, 11.11.14) Stra­che dank­te Pirin­çci damals für des­sen Mut, gegen den „Tugend­ter­ror“ auf­zu­tre­ten und jam­mer­te dann bit­ter­lich dar­über, dass Mann schon als bedenk­lich gel­te, wenn er auf Frau stehe!

In Dres­den sprach Pirin­çci die Poli­ti­ker als „Gau­lei­ter“ an, die gegen das eige­ne Volk agie­ren und Geg­nern der Flücht­lings­po­li­tik „schul­ter­zu­ckend“ die Aus­rei­se emp­feh­len wür­den. Nach Zuru­fen aus dem Publi­kum („Widerstand“,“Widerstand“) leg­te Pirin­çci noch nach: „Es gäbe natür­lich auch ande­re Alter­na­ti­ven, aber die KZs [sic¡] sind ja lei­der der­zeit außer Betrieb.“ Ver­mut­lich ist auch die­ser schreck­li­che Satz ganz nach dem Gus­to von Stra­che, der sich bzw. die FPÖ ja schon als die „neu­en Juden“ bezeich­net hat. Gegen Pirin­çci wur­de jeden­falls Straf­an­zei­ge erstattet.

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