Hohenems (Vbg): Zahlreiche Nazi-Schmierereien

Nach­dem am Mon­tag in Hohen­ems Nazi-Schmier­ereien im Jüdis­chen Vier­tel und bei ein­er Unterkun­ft für Flüchtlinge ent­deckt wur­den, sind mit­tler­weile weit­ere Schmier­ereien gemeldet und angezeigt wor­den. Ins­ge­samt gibt es nun acht Fälle, bei denen Nazi-Sym­bole und frem­den­feindliche Parolen geschmiert wur­den. Die Vor­fälle vom Woch­enende sind aber nicht die einzi­gen in den let­zten Wochen.

Der Hohen­emser Bürg­er­meis­ter Richard Amann (VP) hat­te schon vor Wochen einen anony­men Brief mit „ein­deutig nation­al­sozial­is­tis­chem Gedankengut” erhal­ten. „Der Brief hat auch mit dem Hit­ler­gruß geen­det”, bestätigte Amann (TT, 6.10.15) . Anzeige habe er nicht erstat­tet, den handgeschriebe­nen Brief aber der Polizei übergeben.

Für Vize­bürg­er­meis­ter Bern­hard Amann (Grüne/Emsige) sind die Schmier­ereien keine Einzelfälle: „Bei einem Jung­sozial­is­ten wur­den Scheiben eingeschla­gen, auch in unserem Kul­turzen­trum. Die Recht­en haben Ober­wass­er.“ (Der Stan­dard, 6.10.15) Das Kli­ma, so Bern­hard Amann zum „Stan­dard“, sei schon seit der Gemein­der­atswahl im März vergiftet: „Seit die FPÖ die Mehrheit hat, geht eine Bruch­lin­ie durch Stadt und Fam­i­lien.“ Bern­hard Amann ver­weist aber auch auf die starke Zivilge­sellschaft: „100 Ehre­namtliche haben sich zur Arbeit mit Flüchtlin­gen gemeldet. Das ist ein starkes Zeichen.“