Einladung der iranischen Regierung zur antisemitischen Konferenz unter dem Titel “New Horizon“
Es war nicht die erste international ausgerichtete antisemitische Konferenz, die im Iran stattgefunden hat. 2006 ließ Mahmud Ahmadinejad, der damalige iranische Staatspräsident, eine Konferenz von Holocaustleugnern in Teheran ausrichten – mit starker österreichischer Beteiligung. Der damals schon greise Herbert Schaller, Verteidiger in vielen Neonazi-Prozessen, der ehemalige FPÖ-Bezirksrat Wolfgang Fröhlich, Hans Gamlich, der selbst ernannte Rabbiner Moishe Friedman und der Wahlösterreicher David Duke, ein ehemaliger KuKluxKlan-Chef nahmen an der Konferenz teil.
Unter den registrierten TeilnehmerInnen war bei der diesjährigen Teheraner Konferenz niemand aus Österreich dabei. Von den Teilnehmern aus 2006 taucht nur Ahmed Rami, ein wüster Antisemit, wieder auf. Rami, ein schwedischer Publizist marokkanischer Herkunft betreibt die Webseite „Radio Islam“.
Radio Islam
Aus Deutschland war der rechtsextreme Publizist, Burschenschafter und Priebke-Fan Manuel Ochsenreiter angereist, der gemeinsam mit Johann Gudenus und Johannes Hübner von der hiesigen FPÖ im März 2014 auf Einladung von Rechtsextremen das Krim-Referendum beobachtete.
TeilnehmerInnen der Teheran-Konferenz
Ochsenreiter, der wie Gudenus ein Putin-Fan ist, hätte auch demnächst in Budapest auf einer rechtsextremen Konferenz referieren sollen, die aber von der ungarischen Regierung verboten wurde. In Teheran durfte er sich über den Einfluss der „Israel-Lobby“ in Deutschland verbreitern.
Auch ein weiterer Krim-Referendum-Beobachter, der Pole Mateusz Piskorski, nahm an der Konferenz in Teheran teil. Piskorski darf in Warschau eine Europäisches Zentrum für geopolitische Analysen betreiben, das 2012 den damaligen BZÖ-Abgeordneten Gerhard Huber zur Wahlbeobachtung in die Ukraine entsandte. Huber hatte im diametralen Gegensatz zur OSCE freie und faire Wahlen konstatiert.
Insgesamt dominierten auf der Teheraner Konferenz aber TeilnehmerInnen aus Frankreich, Italien und den USA: Maurizio Blondet, ein italienischer Truther, der das bezeichnende Werk „Osama Bin Mossad“ verfasst hat, der französische Rechtsextremist Thomas Werlet, der sein Faible für deutsche Nazis auf Facebook zeigt und auch der „Komiker“ Dieudonne M‘bala M’bala.
Insgesamt ist die Ausrichtung der Konferenz und die Auswahl ihrer TeilnehmerInnen deutlich. Als Dokument für die Konferenz lag ein Abstract von Alexander Dugins „vierter politischer Theorie“ auf, ein schwer erträgliches Elaborat, das für ein Eurasien unter Einschluss des Islam (und mit russischer Dominanz) wirbt. Dugins Thesen sind für einen Großteil der extremen Rechten bis hin zu Identitären akzeptabel und werden in ein ideologisches Grundgerüst eingepasst, das von Homophobie bis Antiamerikanismus reicht und natürlich auch Antisemitismus beinhaltet. Dugin war 2009 am WKR-Ball in Wien und traf sich im Frühjahr 2014 mit Strache, Gudenus und Co. in Wien.