Die bislang einzige öffentliche Ankündigung der Veranstaltung fand auf der Webseite „Freies Österreich“ statt , einer Neonazi-Seite, deren Server zur Abwechslung einmal nicht in den USA liegt, sondern in Russland. Das intensive Werben des russisch-österreichischen Neonazi-Projekts um möglichst alle österreichischen Neonazi-Grüppchen war zuletzt in der Berichterstattung über das „alpen-donau“-Nachfolgeprojekt von Richard Pfingstl bemerkbar. Jetzt wird die Aktionsgemeinschaft für Politik (AfP) umworben, was schon allein deshalb lohnender ist, weil die AfP traditionell eine Scharnierfunktion zwischen offenen Neonazis und Gruppierungen bzw. Personen im Umfeld der FPÖ unterhält.
Die Einladung zur AfP-Akademie 2010
Bei vergangenen AfP-Akademien gab es deshalb auch immer wieder prominente FPÖler als Referenten: Johann Gudenus etwa 2009 oder Hans-Jörg Jenewein 2008 (Liste aller ReferentInnen der „Politischen Akademie der AFP“, nach Angaben der AFP [pdf]).
Die Neonazis von „Freies Österreich“ (FÖ) raunen in ihrem Bericht über die Veranstaltung, dass es sich „um eine der letzten in Österreich stattfindenden Veranstaltungen für nationalgesinnte Menschen handeln“ dürfte, die „bislang aller Repression getrotzt hat“.
Schluchz – warum eine der letzten Veranstaltungen für Nationalgesinnte? Weil sich die AfP-Chefs schon auf Walhalla vorbereiten?
2009 versuchte die AfP, sich zu verstecken und sie tagte im Dölsacher Gemeindesaal
Für den braunen Konvent in Salzburg sind jedenfalls „Spitzen-Referenten“ (FÖ) von der „Goldenen Morgenröte“ aus Griechenland, von „Jobbik“ aus Ungarn und der nationalistischen Bewegung Irlands angekündigt, dazu noch Richard Melisch, ein Dauer-Abonnent für die „Akademie“ und Pierre Krebs, das braune Angebot an die Identitären, der auch schon etliche Auftritte bei der AfP hatte.
Salzburg wurde nach den zahlreichen Neonazi-Aktivitäten der vergangenen Monate sicher nicht zufällig als Veranstaltungsort ausgewählt. Nachdem die AfP ihre Akademien gerne an vertrauten Orten stattfinden lässt, könnte Mauterndorf im Lungau als Veranstaltungsort dienen.