Der Weltfußballverband FIFA hat Brasilien gezwungen, das Alkoholverbot rund um Stadien während der Fußball- WM aufzuheben, weil er einen Vertrag mit einer Brauerei hat. Die FIFA ist mächtig und verdient Milliarden – vor Rassismus und Homophobie in den Stadien kneift sie aber, wie ein Bericht von FARE zeigt.
Das Netzwerk FARE (Football Against Racism in Europe) hat der FIFA angeboten, während der WM in Brasilien in den Stadien Fanbeobachter zu stellen, die rassistische und homophobe Übergriffe dokumentieren. Die FIFA hat abgelehnt, FARE hat dennoch dokumentiert und die Vorfälle auch der FIFA übergeben. Die Disziplinarkommission der FIFA hat es bisher in allen Fällen abgelehnt, Strafen zu verhängen – zum Teil mit haarsträubender Begründung. Der Vorsitzende der Disziplinarkommission hatte den Verzicht auf Strafen auch damit begründet, dass es teilweise schwierig gewesen sei, die Nationalität der Fans zu eruieren – die Fanbeobachter von FARE wären dafür vorgesehen gewesen.

Jetzt hat FARE einen Report vorgelegt, in dem Vorfälle bis Ende Juni dokumentiert werden.
Um es zu kategorisieren: besonders lateinamerikanische Fans zeichnen sich durch dümmlichste homophobe Beschimpfungen aus, während bei europäischen Fans Rassismus und Rechtsextremismus vorherrschen. Doch auch diese Kategorisierungen zeichnen nur ein eindimensionales Bild, denn im Vorfeld der WM gab es beispielsweise in Brasilien eine heftige Debatte über den Rassismus auf Brasiliens Fußballplätzen.
Die Vorfälle im einzelnen:
Für die nächsten Fußball- WMs in Russland (2018) und Katar (2022) befürchtet FARE deshalb Schlimmes.